Veröffentlicht am 28.03.2017 09:02

„Glücksgefühl Germering“

Das alte Autohaus wird bald abgerissen werden. (Foto: pst)
Das alte Autohaus wird bald abgerissen werden. (Foto: pst)
Das alte Autohaus wird bald abgerissen werden. (Foto: pst)
Das alte Autohaus wird bald abgerissen werden. (Foto: pst)
Das alte Autohaus wird bald abgerissen werden. (Foto: pst)

Die Architekten und Stadtplaner haben das Bild bereits genau vor Augen: Wie ein Tor würden zwei sechsstöckige Hochhäuser auf der Einfallstraße von München den Beginn der Großen Kreisstadt Germering markieren. Da, wo die beiden verlassenen Autohaus-Gebäude an der Landsberger Straße stehen, sollen die repräsentativen mehrstöckigen Gebäude die Stadt Germering Richtung Landeshauptstadt abgrenzen. Aber vom Plan zur Realität ist es ein harter und dorniger Weg.

Einen Erfolg konnte der Germeringer Stadtrat in seiner letzten Sitzung verbuchen. Für das Areal des ehemaligen Autohauses Moser, das in unmittelbarer Nähe der S-Bahn Harthaus liegt, hat das Gremium den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Landsberger Straße 1“ fassen können. Damit ist das Planverfahren der Stadt beendet, ein abschließender Beschluss über den Bebauungsplan ist gefasst. Nachdem der Bauträger Concept-Bau für sein Projekt „grünes Licht“ von der Stadt bekommen hatte, hat er mit dem Vertrieb der Wohnungen begonnen. Infotafeln und ein kleiner Bürocontainer stehen bereits. Der Bauherr möchte das alte Gebäude abreißen und dort 126 Eigentumswohnungen errichten. „Glücksgefühl Germering“ hat er sein Bauprojekt benannt. Nach aktueller Planung sollen die Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in dem Gebäude mit Flachdach, Tiefgarage und Spielplatz zirka 40 bis 130 Quadratmeter groß sein. Angesichts der vorbeifahrenden S-Bahnen und der vielbefahrenen Straße werden spezielle Lärmschutzmaßnahmen eingebaut.

Stadt kauft 15 Wohnungen

Ein Quadratmeter Fläche wird mit 5.480 Euro im Internet angeboten. Rund 400 Menschen werden hier in ein paar Jahren einziehen können. Darunter werden sich auch sozial bedürftige Germeringer befinden. „Die Stadt erwirbt mit Unterstützung durch das Förderprogramm des Freistaats Bayern 15 Wohnungen zur Weitervermietung zu wirklich akzeptablen Konditionen“, berichtete Oberbürgermeister Andreas Haas in der Stadtratssitzung.

Wie es dagegen auf dem Gelände der ehemaligen Morigl-Werkstatt weitergehen wird, das steht noch in den Sternen. 2011 hatte das Autohaus Moser den Betrieb übernommen. Zuerst wurde das Werkstattgebäude geschlossen und nach ein paar Jahren, nach dem Umzug des Autohauses in den Germeringer Norden, wurden auch die Ausstellungsräume auf der anderen Straßenseite dicht gemacht. Mittlerweile wuchert beim Werkstattgebäude das Gestrüpp, Scheiben sind zerbrochen und ein Bauzaun wurde um das verlassene Haus gezogen. Die Bebauungspläne wären eigentlich schon weit gediehen gewesen, doch Anwohner hatten sich gegen die Baupläne für ein terrassenartig abgestuftes mehrstöckiges Gebäude gewehrt. Sie befürchteten zu viel Schattenwurf auf ihre Häuser. Nach vielem Hin und Her hatte der Verwaltungsgerichtshof den Bebauungsplan wegen gesetzlicher Unklarheiten bei den Lärmschutzberechnungen kassiert. Dagegen hatte die Stadt Germering im vergangenen Jahr Berufung eingelegt. Die rechtlichen Verfahren werden sich wohl noch eine Weile hinziehen und die Germeringer mit dem Anblick des langsam zuwuchernden Gebäudes leben müssen.

north