Ein ungebetener Gast treibt sich derzeit am Volksfestplatz in Murnau umher. Nachdem bereits im Oktober vergangenen Jahres die ersten Verdachtsfälle gemeldet wurden, konnten diese nun letztendlich auch bestätigt werden: der Asiatische Laubholzbockkäfer - kurz ALB - hat sich an den Bäumen am Volksfestplatz angesiedelt.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein aus Asien eingeschleppter Quarantäneschädling, der hierzulande gesunde Laubbäume befällt. Im Oktober 2016 konnte der Käfer durch einen speziellen ALB-Spürhund erstmals in Murnau bestätigt werden. An mehreren Laubbäumen im Bereich des alten Volksfestplatzes wurden Ein- und Ausbohrlöcher sowie frische Eiablagen des Käfers entdeckt.
Um eine rasche Verbreitung des Asiatischen Käfers zu verhindern sollen umfangreiche Fällmaßnahmen am alten Volksfestplatz sowie in der näheren Umgebung durchgeführt werden. Im Rahmen des Schädlingsmonitorings sollen zudem Lockstofffallen im Umkreis von rund 500 Metern um den Platz aufgestellt werden. Fachleute sind derzeit auf der Suche nach geeigneten Standorten.
Noch bis voraussichtliche Ende April ist der alte Volksfestplatz aufgrund der Fällungen gesperrt. Die Parkfläche wir in dieser Zeit nach und nach wieder freigegeben. Die Landesanstalt für Landwirtschaft und der Markt Murnau bitten darum, Fahrzeuge nicht mehr dort zu parken. Sie behindern sonst die Fällarbeiten.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist eine in Ostasien heimische Blockkäferart. Er kommt mittlerweile auch in den USA und Mitteleuropa als eingeschleppte Art vor. Er ist ein gefürchteter Holzschädling.
Der Käfer ist schwarz und hat zahlreiche helle Flecken, die über den ganzen Körper verteilt sind. Der Käfer ist ohne seine Fühler zu berücksichtigen, 2,5 bis vier Zentimeter lang. Die weiblichen Tiere werden sogar noch etwas größer. Die Fühler des Käfers sind schwarz-weiß-blau geringelt und werden bis zu zwei Zentimeter lang.
Ein Weibchen legt bis zu 30 Eier. Für jedes dieser Eier bohrt sie eine Ritze in den Baum, meist sucht sie sich hierfür Schwachstellen oder Astgabeln aus. In ihrer Heimat Asien bevorzugten sie vor allem Weiden und Pappeln, in Deutschland weichen sie auf Ahorne und Obstbäume aus.
Nach zwei Wochen schlüpfen aus den Eiern die ersten Larven. Bis sie sich vollends zum Käfer entwickeln, fressen sie dicke Gänge durch die Bäume in das Holz. In ihrer letzten Phase vor der endgültigen Entwicklung zum Käfer, kommt der sogenannte „Reifungsfraß” und richten dabei großen Schaden im Baum an. In den meisten Fällen stirbt jeder vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen Baum ab.