„Ich bin dieses Thema schön langsam leid”, platzte es aus Willy Mundigl heraus, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8): „Die wissen doch selber, wo ihre Sparten sind. Ich sehe nicht mehr ein, dass wir durch das Viertel laufen, Vorschläge machen, und dann heißt's: da ist der Himmel zu blau”, ereiferte er sich. „Die”, das ist der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM), der das Lokalparlament in einem dreiseitigen Schreiben wissen ließ, dass es im Stadtbezirk „leider keine passenden Plätze” für weitere Wertstoffinseln gebe. Erst recht nicht für Unterflurcontainer, wie vom Bezirksausschuss beantragt: Dafür sei das Verfahren ja noch aufwendiger, da müssten auch Träger unterirdischer Sparten, „bis zu 100 Firmen (externe Dienstleister wie z.B. Telekommunikationsunternehmen etc.) dem Standort zustimmen” – diesen Hinweis bezeichnete CSU-Sprecher Thomas Hofstätter als eine „Klatsche”.
Dem AWM sei „selbstverständlich bewusst, dass der 8. Stadtbezirk mit Containerinseln unterversorgt ist”, heißt es in dem Brief, der auf einen BA-Antrag vom Dezember antwortet. Obwohl die Standortauswahl grundsätzlich den Betreiberfirmen obliege, habe der AWM bereits in der Vergangenheit nach möglichen Plätzen für die Einrichtung von weiteren Wertstoffsammelstellen gesucht. Auch schon im Oktober hatte sich der Bezirksausschuss mit einem Antrag in dieser Sache an die Stadtverwaltung gewandt ( der Westend-Anzeiger berichtete ).
Die zuletzt vom Bezirksausschuss vorgeschlagenen Standorte lehnte der AWM nun ab. Die Ridlerstraße komme nicht in Frage, da es sich um eine Durchgangsstraße handle. Die dortigen Parkstreifen seien mit einer Breite von zwei Metern zu schmal für Container, auch für Unterflurbehälter.
Beim Forum Schwanthalerhöhe hatte der BA ausdrücklich die Errichtung von Unterflurcontainern beantragt. Dazu schreibt der AWM, dass „ein Austausch der Wertstoffcontainer an bereits vorhandenen Standplätzen nicht vorgesehen” sei. Auf Gehbahnen oder direkt an der Gehbahn seien es bereits verlegte Leitungen für Strom, Wasser, Gas etc., die den Einbau unmöglich machen. Auch dort seien die vorhandenen Parkstreifen mit zwei Metern Breite zu schmal. Bei den weiteren beantragten Standorten Max-Friedlaender-Bogen oder Phillip-Loewenfeld-Straße sieht es nicht besser aus. Die Wendeplätze dort seien als Wendefläche für Müll-, Not- und Rettungsfahrzeuge vorgesehen. Ein Einbau sowie die erforderlichen Absperrungen für die Unterflurcontainer hätten zur Folge, dass diese Fahrzeuge nicht mehr wenden können.
In seinem Antrag hatte der BA die Prüfung der vorgeschlagenen Standorte gefordert und, sollten diese nicht umsetzbar sein, mindestens drei realisierbare Alternativen gefordert. Doch der AWM schreibt: „Weitere geeignete Standorte sowohl für oberirdische als auch unterirdische Containerinseln sind nicht ersichtlich, so dass trotz der intensiven Bemühungen aller Beteiligten keine weiteren Wertstoffsammelstellen in der Schwanthalerhöhe eingerichtet werden können. Auch wir bedauern diesen Umstand.”
Bedauern reicht dem Bezirksausschuss nicht: Als nächsten Schritt hin zu einer Lösung für die unbefriedigende Situation sieht das Gremium einen Ortstermin mit Vertretern der Entsorgungsfirmen Remondis und Wittmann.