Für die Sparkasse sei es eine besondere, ja eine historische Zeit, konstatierte Josef Koch, Vorstandsvorsitzender bei den Vereinigten Sparpassen anlässlich der alljährlichen Präsentation der Jahresbilanz für 2016. Eine historische Zeit, weil zum 1. April die Fusion der beiden Sparkassen Weilheim und Schongau offiziell vollzogen ist und zum Tragen kommt. Ab dann gibt es die „Sparkasse Oberland“ (wir berichteten). Aus diesem Grund war auch Michael Lautenbacher, Vorstandsmitglied der Schongauer Sparkasse bei der Präsentation durch Josef Koch, Thomas Orbig und Markus Lanz anwesend.
„Wir sind guter Dinge“, sagte Koch bezüglich der Zahlen und „es läuft nach Plan“ in Hinsicht auf die mit der Fusion einhergehenden Umstellungen und Veränderungen. Tatsächlich belegen die für das vergangene Jahr vorgelegten Zahlen die Aussage.
Nach wie vor, so Koch, halte die Niedrigzinsphase an, eine Tatsache, die vielen Geldinstituten zu schaffen macht, betrifft sie doch eines ihrer Kerngeschäfte, das Kreditwesen. Für den Kreditnehmer sei dies andererseits von Vorteil. „Das Geld ist zurzeit billig.“ Ganz „aus der Mode“ gekommen ist das Sparen freilich nicht, so beläuft sich das Vermögen der Sparkassenkunden auf rund 1,0 Milliarden Euro, 2015 waren dies noch 2,8 Milliarden, ein Plus von 5,4 Prozent.
Auf die Kreditsituation ging Markus Lanz ein. Ende 2016 waren es 1,32 Milliarden Euro, die vergeben waren, im Jahr davor lag die Zahl bei 1,21 Milliarden, mithin ein Wachstum von 8,6 Prozent. Im Vorjahr hatte das Wachstum bei 4,3 Prozent gelegen. Das Kreditneugeschäft stieg erwartungsgemäß auch 2016. Die Auszahlungen wuchsen um 9,2 Prozent oder in Zahlen um 262,9 Millionen Euro. Im Bereich der Immobilien liegt die Nachfrage derzeit deutlich höher als das Angebot, erläutert Lanz. Zuwächse verzeichnet die Bank auch bei den Versicherungen. So würde auch durch den herrschenden Niedrigzins das Thema „Altersvorsorge“ immer aktueller, die einen immer größeren Stellenwert einnehme.
Josef Koch gab noch einmal einen kurzen Überblick über die Zahlen: So beträgt der Jahresgewinn 2,7 Millionen Euro. Das Eigenkapital der Sparkasse beläuft sich damit auf 202 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von 1,73 Milliarden Euro. Diese Zahlen, so betonte Koch, seien zwar noch vorläufig, aber sehr realistisch.
Auf technische Neuerungen im letzten Jahr ging schließlich Thomas Orbig ein, der sich vor allem auch über die Auszeichnung der Beratungsqualität durch „Focus Money“ freute. Der Internetauftritt der Sparkasse wurde neu gestaltet, sodass eine „neue Internetfiliale“ entstand. Darüber hinaus wurde das Online-Bezahlsystem „Paydirekt“ eingeführt, ebenso wie „Kwitt“ und die „Foto-Überweisung“. Bei den beiden Letzteren ist eine spezielle Sparkassen-App Voraussetzung.
Positiv in die Zukunft sehen alle vier Banker. Mit Überraschungen durch Wahlen und Abstimmungen in Frankreich, Deutschland und Italien rechnen sie nicht und sehen auch den Euro weiterhin fest im Sattel.