In Fragen Esprit, Charme und Leidenschaft sind die Solisten des Budapester Operettentheaters schlicht unübertroffen. Und erst das Ballett: Zu feurigen Rhythmen wirbelt es über die Bühne, zu Walzerklängen schweben die Paare übers Parkett. Auch dieses Jahr macht das legendäre Theater am 25., 26. und 27. Dezember wieder Halt in München und entführt das Publikum in eine herrlich beschwingte Welt. Mit den schönsten Melodien von Strauß, Lehár, Offenbach und weiteren bekannten Komponisten reist das Ensemble in diesem Jahr auf Sissis Spuren.
Und das ist wörtlich zu nehmen. Geboren am 24. Dezember 1837 in München, durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich und etwas später ab 1867 auch Apostolische Königin von Ungarn, das war – leicht vereinfacht – der Werdegang von Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern, liebevoll Sissi genannt. Elisabeth war nicht nur von Jugend an eine hervorragende und begeisterte Reiterin sondern hatte auch ihr Leben lang ein Faible fürs Zeichnen und Gedichte schreiben. So verfasste sie ein poetisches Tagebuch und drückte in schwierigen Lebenssituationen oftmals ihre Gefühle in Gedichten aus.
Aus der Politik hielt sich die Kaiserin weitgehend heraus. Eine Ausnahme war der Ausgleich mit Ungarn, den sie aktiv anstrebte und Anfang 1867 gegen den Willen ihrer Schwiegermutter und großer Teile des Hofes durchsetzen konnte. Ungarn erhielt seine Verfassung von 1848 zurück und am 8. Juni 1867 wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Matthiaskirche im Budapester Burgviertel zu König und Königin von Ungarn gekrönt. In den folgenden Jahren zog sich Sissi immer wieder nach Ungarn zurück und lernte auch die ungarische Sprache. Sie hielt sich bevorzugt auf Schloss Gödöllő auf, das den Monarchen zur Krönung geschenkt worden war.
Wenn sich das Ensemble des Budapester Operettentheaters nun an den weihnachtlichen Feiertagen nach München aufmacht, folgt es den kaiserlichen Spuren sozusagen auf umgekehrtem Wege: Ausgangspunkt ist die ungarische Hauptstadt, dort wo der Csárdás zu Hause ist und Franz Lehár oder Emmerich Kálmán unvergessliche Meisterwerke des Genres komponiert haben.
Unterwegs sammelt man in Wien, wo nicht nur Sissi und Kaiser Franz Joseph, sondern auch der „König der Operette“ Johann Strauß residierten, weitere unwiderstehliche Perlen dieser lebenslustigen Gattung ein. Schließlich erreichen die Operetten-Stars Mónika Fischl, Tünde Frankó, Barbara Bordás, Gergely Boncsér, Zsolt Vadász, Attila Dolhai, Marika Oszvald, Szilvi Szendi, László Csere, Péter Laki und Dénes Kocsis sowie das Orchester und das Ballett des Budapester Operettentheaters die bayerische Landeshauptstadt, wo Sissis Geschichte ihren Anfang nahm. Mit im Gepäck haben sie eine Fülle an berühmten Melodien, prickelnde Gesangs- und Tanznummern sowie prächtige Kostüme und festliche Kulissen. Die Budapester Operettengala begeistert ihr Münchner Publikum nicht zum ersten Mal mit einem fulminanten Feuerwerk aus ungarischem Temperament und Leidenschaft. Neu im hochkarätigen Programm sind diesmal auch schwungvolle und schmachtende Melodien von Jacques Offenbach, Robert Stolz und aus einigen bekannten Musicals. Die musikalische Leitung der Gala hat László Makláry, Regie führt Kero. Das Publikum dart sich auf einen beschwingten, ansteckend fröhlichen Jahresausklang auf hohem künstlerischen Niveau freuen.
Die Vorstellungen beginnen am Sonntag, 25. Dezember, um 17 Uhr, am Montag, 26. Dezember, um 15 Uhr und 19 Uhr sowie am Dienstag, 27. Dezember, um 15 Uhr und 19 Uhr. Karten gibt es bei München Musik, Tel. (089) 936093, www.muenchenmusik.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Info kompakt:
Budapester Operettengala
Philharmonie im Gasteig
Rosenheimer Str. 5
Sonntag, 25. Dezember, 17 Uhr
Montag, 26. Dezember, 15 Uhr und 19 Uhr
Dienstag, 27. Dezember 15 Uhr und 19 Uhr
Tickets bei München Musik, Tel. (089) 936093 www.muenchenmusik.de