Veröffentlicht am 18.07.2016 11:22

„Neue Impulse setzen“

Jürgen Griesbeck (Leiter <br>Seniorenakademie Bayern) und power_m-Beratering Daniela Weidlich während der Informationsveranstaltung „power_m work&amp;care”. (Foto: sb)
Jürgen Griesbeck (Leiter
Seniorenakademie Bayern) und power_m-Beratering Daniela Weidlich während der Informationsveranstaltung „power_m work&care”. (Foto: sb)
Jürgen Griesbeck (Leiter
Seniorenakademie Bayern) und power_m-Beratering Daniela Weidlich während der Informationsveranstaltung „power_m work&care”. (Foto: sb)
Jürgen Griesbeck (Leiter
Seniorenakademie Bayern) und power_m-Beratering Daniela Weidlich während der Informationsveranstaltung „power_m work&care”. (Foto: sb)
Jürgen Griesbeck (Leiter
Seniorenakademie Bayern) und power_m-Beratering Daniela Weidlich während der Informationsveranstaltung „power_m work&care”. (Foto: sb)

Beruf und Pflege zu vereinbaren ist nicht einfach. Noch immer sind es überwiegend Frauen, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Und immer steht auch die Frage im Raum: Kann ich meinen Beruf weiter ausüben? Das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogamm-Projekt power_m hat mehr als 3.000 Frauen in den vergangenen Jahren beim beruflichen Wiedereinstieg nach einer Familienphase erfolgreich beraten. Nun gibt es ein neues Angebot, dass Dr. Anneliese Durst, Leiterin des Fachbereichs Kommunale Beschäftigungspolitik, im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt hat: „power_m work&care“. „Wir möchten so Impulse setzen und die Frauen weiterbringen“, erklärt sie. „Pflegebedürftigkeit in Familien und die Vereinbarkeit mit dem Beruf sind gesellschaftlich ein Riesenthema, das immer mehr ins Bewusstsein dringt – im Übrigen auch bei Firmen.“

„Work-Life-Balance finden“

Im Vordergrund von „power_m work&care“ steht die Beratung. „Unser Angebot richtet sich an Frauen und auch an Männer, die im Großraum München leben, berufstätig sind und sich bereits um einen Angehörigen kümmern beziehungsweise ihn pflegen“, sagt Martina Helbing von der Frauenakademie München e.V. Die power_m-Beraterin hat im Referat für Arbeit und Wirtschaft zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Janik von der Münchner Volkshochschule über die neuen, kostenfreien Unterstützungsangebote informiert, Beruf und Pflegeverantwortung vereinbaren zu können. „Wir beraten auch dann, wenn Leute jetzt schon die Weichen stellen wollen, um für eine anstehende Pflegeverantwortung gut vorbereitet zu sein“, so Martina Helbing. „Wir machen zusammen mit den Interessierten zuerst eine Standortanalyse, informieren über Entlastungsmöglichkeiten im privaten und beruflichen Kontext, über rechtliche Rahmenbedingungen, über Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeit und –organisation sowie über Zeit- und Selbstmanagement.“ Und Andrea Janik ergänzt: „Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist es extrem wichtig, eine Work-Life-Balance zu finden und das Rollenverständnis zu klären.“

„Pflege und Beruf lassen sich vereinbaren“

Als pflegender Angehöriger komme man oft an seine psychische Grenze, weiß auch Daniela Weidlich. „Die Möglichkeiten auszuloten und sich an Projekten und Unterstützungsmöglichkeiten zu orientieren, ist sehr entscheidend“, erklärt die power_m- Projektleiterin. „Oft kommen die Betroffenen schlagartig in eine solche Situation.“ Dies sei nicht immer einfach. „Pflege und Beruf lassen sich vereinbaren“, betont Jürgen Griesbeck, Leiter der Seniorenakademie Bayern. „Tritt ein Pflegefall ein, verändern sich in der Familie die Kompetenzen. Wichtig ist immer zu überlegen, welches Motiv man hat, einen Angehörigen zu pflegen. Hier muss man ganz genau hinschauen, damit das Ganze nicht in eine Schräglage gerät. Grundsätzlich geht es ja immer auch um die persönliche Selbstsorge. Sie darf nicht zu kurz kommen.“ Deshalb, so der Sozialpädagoge, sei es wichtig, sich Hilfe zu holen – gerade wenn die zeitlichen Ressourcen aufgrund des Berufs knapp oder begrenzt sind. „Und da es ist sehr gut, sich an power_m zu wenden.“

Im Anschluss an die kostenfreie Veranstaltung konnten die Teilnehmer einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Dort bekommen sie individuelle Informationen und Beratung am power_m Infopoint. Nach dieser Erstberatung besteht die Möglichkeit, an Workshops und Vorträgen teilzunehmen. „Unser Ziel ist es, gut qualifizierte Frauen nicht nur nach der Familienphase beim Wiedereinstig zu unterstützen, sondern darüber hinaus auch als Fachkräfte im Arbeitsleben zu halten“, betont Bürgermeister Josef Schmid. „Da es mehrheitlich Frauen sind, die eine Pflegeverantwortung übernehmen beziehungsweise auf sich zukommen sehen, setzen wir hiermit dem neuen Unterstützungsangebot von power_m work&care an“, so der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft weiter.

Weitere Informationen können im Internet unter www.power-m.net abgerufen werden.

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