Veröffentlicht am 11.07.2016 12:14

Multitalent vom Starnberger See

Unter Anführung von Franz Graf von Pocci stoßen Starnberger Schiffer als Verstärkung zur deutschen Flotte. (Foto: pi)
Unter Anführung von Franz Graf von Pocci stoßen Starnberger Schiffer als Verstärkung zur deutschen Flotte. (Foto: pi)
Unter Anführung von Franz Graf von Pocci stoßen Starnberger Schiffer als Verstärkung zur deutschen Flotte. (Foto: pi)
Unter Anführung von Franz Graf von Pocci stoßen Starnberger Schiffer als Verstärkung zur deutschen Flotte. (Foto: pi)
Unter Anführung von Franz Graf von Pocci stoßen Starnberger Schiffer als Verstärkung zur deutschen Flotte. (Foto: pi)

Noch bis zum 23. Oktober kann die Sonderausstellung „ Franz Graf von Pocci – Ein Multitalent vom Starnberger See“ im Museum Starnberger See (Possenhofener Str. 5) besichtigt werden. Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Leben und Werk von Franz Graf von Pocci in all seinen Facetten. Bislang noch nie gezeigte Werke geben dabei tiefe Einblicke in die Seele und das Wesen des Ammerländer Multitalents. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag und an allen Feiertagen von 10 bis 17 Uhr durchgehend geöffnet.

Kasperl, Gedichte, Karikaturen

Franz Graf von Pocci (1807–1876) gehört zu den kulturell bedeutendsten Persönlichkeiten der bayerischen Geschichte. Über 40 Jahre lang diente er den Königen Ludwig I., Maximilian II. und Ludwig II. als hoher Hofbeamter. Neben seinen Aufgaben am königlichen Hof fand der Schlossherr von Ammerland am Starnberger See (das Lehen war seit 1842 im Besitz der Familie) Zeit, ein umfangreiches künstlerisches Werk zu schaffen. Bekannt ist Pocci vor allem als Schöpfer der Figur des „Kasperl Larifari“, dem Star des Münchner Marionettentheaters. Pocci schrieb über 40 Stücke rund um den bauernschlauen Kasperl, die bis heute auf vielen Marionettenbühnen gespielt werden. Weniger bekannt ist, dass Pocci zahlreiche Gedichte verfasste und rund 600 Musikstücke komponierte. Seine zum großen Teil an Kinder und Jugendliche gerichteten Dichtungen und Lieder illustrierte er meist selbst. Damit zählt er zu den ersten Jugend- und Kinderbuchautoren des deutschsprachigen Raumes. Ein ganz besonderer Charme geht von Poccis Karikaturen aus. Als ein Karikaturist der ersten Stunde zeichnete und schrieb Pocci für die ab 1844 erscheinenden Münchner „Fliegenden Blätter“ humoristische Satiren. Von besonderer historischer Bedeutung sind Karikaturen, die er für seine Freundeskreise anfertigte. Insbesondere als zeichnender Chronist verschiedener Münchner Herrengesellschaften nahm er deren gesellschaftlich hochgestellte Mitglieder aufs Korn. Ursprünglich zu rein privaten Zwecken entstanden, sind sie heute bedeutende kulturhistorische Quellen.

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