Veröffentlicht am 02.06.2016 11:24

Füreinander einstehen

Auszeichnung für die Reihe „Besondere Menschen” (von links):  Dr. Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien), Team Münchner Wochenanzeiger mit Johannes Beetz, Tanja Beetz, Ulrike Seiffert und Sylvia König sowie Georg Falterbaum (Vorstandsmitglied Caritasverband). (Foto: Caritas München / Reinhard Wieland)
Auszeichnung für die Reihe „Besondere Menschen” (von links): Dr. Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien), Team Münchner Wochenanzeiger mit Johannes Beetz, Tanja Beetz, Ulrike Seiffert und Sylvia König sowie Georg Falterbaum (Vorstandsmitglied Caritasverband). (Foto: Caritas München / Reinhard Wieland)
Auszeichnung für die Reihe „Besondere Menschen” (von links): Dr. Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien), Team Münchner Wochenanzeiger mit Johannes Beetz, Tanja Beetz, Ulrike Seiffert und Sylvia König sowie Georg Falterbaum (Vorstandsmitglied Caritasverband). (Foto: Caritas München / Reinhard Wieland)
Auszeichnung für die Reihe „Besondere Menschen” (von links): Dr. Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien), Team Münchner Wochenanzeiger mit Johannes Beetz, Tanja Beetz, Ulrike Seiffert und Sylvia König sowie Georg Falterbaum (Vorstandsmitglied Caritasverband). (Foto: Caritas München / Reinhard Wieland)
Auszeichnung für die Reihe „Besondere Menschen” (von links): Dr. Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien), Team Münchner Wochenanzeiger mit Johannes Beetz, Tanja Beetz, Ulrike Seiffert und Sylvia König sowie Georg Falterbaum (Vorstandsmitglied Caritasverband). (Foto: Caritas München / Reinhard Wieland)

Der Diözesan-Caritasverband München und Freising hat zum zweiten Mal seinen „Münchner Sozialcourage-Medienpreis“ verliehen und damit Beiträge von 3sat, Süddeutscher Zeitung und Münchner Wochenanzeigern ausgezeichnet. Beim Medienempfang am Dienstag übergab der Vorstand des Caritasverbands, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Klaus Weißbach und Georg Falterbaum, die Preise.

„Vielfalt auf den Punkt bringen”

Kardinal Reinhard Marx erinnerte dabei an das Jahr der Barmherzigkeit und daran, dass wir in einer Solidargemeinschaft leben, wo Junge für Alte und Gesunde für Kranke einstehen müssten. Er appellierte an die Medien, nicht zur ständigen „Skandalisierung und Simplifizierung” beizutragen. „Komplexität reduzieren, einfach sprechen, eine Botschaft haben, Vielfalt auf den Punkt bringen, den Fokus auf die handelnden Personen legen und Farbigkeit, Höhen und Tiefen zeigen.” Darauf komme es an.

Armut in einem reichen Land

Den ersten Preis erhielt der Christian Bock für seine 3sat-Dokumentation „Reiches Bayern - arme Alte“. „Der Film zeigt uns den Kontrast von Reichtum und bayerischer Idylle auf der einen und Armut und Einsamkeit auf der anderen Seite und erspart es uns Zuschauern nicht, uns dieser Armut auszusetzen“, erklärte Laudator und Jurymitglied Bernhard Remmers, journalistischer Direktor des Instituts für publizistischen Nachwuchs (ifp). In dem Film bekomme Armut ein Gesicht bzw. viele Gesichter.

Gefühl der Ohnmacht

Der zweite Preis ging an Inga Rahmsdorf von der Süddeutschen Zeitung für ihre Reportage „Wenn wirklich jeder Tag zählt“, in der sie von der Flucht eines syrischen Familienvaters erzählt, der seine Familie zurück lässt, um sie auf sicheren und legalen Wegen nachzuholen und dabei seine Frau im Bombenhagel verliert. „Die Reportage hat die Nöte, Qualen, Gewissensbisse und Gefühle der Ohnmacht in Worte gefasst und ein authentisches Bild von den Menschen gezeichnet, die vom Thema Familiennachzug betroffen sind“, erklärte Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger.

160 besondere Menschen

Der dritte Preis ging an die Münchner Wochenanzeiger für die Serie „Besondere Menschen 2015 - Was hätten wir ohne sie getan?“ In dieser Reihe zum Jahreswechsel wurden bürgerschaftlch tätige Menschen gezeigt - vom Schulweghelfer über den Hospizbegleiter bis hin zu Feuerwehrmann und Lesepaten. „Sie haben 160 Menschen im Laufe von drei Wochen porträtiert, die alle Sozialcourage in Form von bürgerschaftlichem Engagement zeigen, und damit Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt dargestellt“, begründete Thomas Becker (Deutscher Caritasverband Freiburg, Abteilungsleiter Sozialpolitik und Medien) die Auszeichnung.

Die Münchner Wochenanzeiger würdigten damit die unzähligen Beiträge der Bürger, ihr Lebensumfeld mitzugestalten und die hohe Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Sie sind es, die in manchmal schwieriger werdenden Zeiten nicht über „die anderen” oder „die Umstände” klagen, sondern zeigen, dass man mitmachen und die Nachbarschaft mitgestalten kann.

An Werten orientiert

„Mit diesem Medienpreis wollen wir zu einem qualitäts- und wertorientieren Journalismus zu sozialen Themen motivieren“, so Lindenberger. Der Begriff „Sozialcourage“ bezeichne in der Caritas das entschiedene und oft auch mutige Engagement für Menschen am Rande der Gesellschaft. Er sei auch der Titel der bundesweiten Caritas-Zeitschrift.

„Verantwortung übernehmen”

„Wir tragen Verantwortung füreinander” - innerhalb der Familie, im Umgang mit Flüchtlingen oder bei der Hilfe für die Opfer der jüngsten Unwetter in Deutschland. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, bei der Verleihung des Caritas-Medienpreises. Er sprach sich gegen Tendenzen zur Individualisierung aus: Der Gedanke „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht” führe nicht weiter. „Eine Kultur der Barmherzigkeit ist absolut notwendig”, unterstrich er, das Miteinander von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit seien „ein Kennzeichen unserer Kultur”. So müsse die Caritas auch Dinge tun, die unter Umständen nicht refinanzierbar seien.

Die „besonderen Menschen” finden Sie unter www.wochenanzeiger-muenchen.de/aktionen/besondere-menschen-2015.

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