Ohne Feuerwehr wären wir in vielen Notlagen verloren. Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus ehrenamtlichen Kräften, die in der Regel einer „ganz normalen” Arbeit nachgehen. Was also tun, wenn es während der Arbeitszeit brennt? Das Bayerische Feuerwehrgesetz beantwortet die Frage klar: Arbeitgeber sind verpflichtet, bei ihnen tätige Feuerwehrleute im Einsatzfall freizustellen - und ihr Gehalt auch für diese „Fehlzeiten” zu zahlen.
Für viele Arbeitgeber ist dies keine Pflicht, sondern eine gerne genutzte Möglichkeit, einen Teil für die Gesellschaft beizutragen. Sie schätzen das Engagement ihrer Mitarbeiter.
„Ich bin seit über 30 Jahren als Fachverkäufer in der Firma Foto-Video Sauter in der Sonnenstraße in München tätig. Seit Dezember 1978 bin ich aktives Mitglied der FFW München Abteilung Langwied-Lochhausen.
Unser Geschäftsführer Bernd Sauter unterstützte mich in der Vergangenheit durch spontane Freistellungen, damit ich mich an den überregionalen Einsätzen in Dessau (Hochwasser 2002) und in Regen (Schneekatastrophe 2006) beteiligen konnte. Auch im Alltag erkundigt er sich regelmäßig nach Neuigkeiten bei der Feuerwehr. Gerne berichte ich dann über aktuelle Einsätze wie beispielsweise die Flüchtlingshilfe oder die Fliegerbombenentschärfung in Schwabing. In der Firma selbst engagiere ich mich zudem als Ersthelfer und habe im Laufe der Jahre etliche dokumentierte Hilfeleistungen geben können. Diese reichen von der kleinen Kreislaufstörung bis hin zur Löschung eines brennenden Autos vor der Firma mit einem unserer Pulverlöscher. Ich bin Feuerwehrmann aus Leidenschaft und freue mich sehr über die Unterstützung der Firma Sauter in diesem Bereich.”
Ulrich Bayer, FFW Langwied-Lochhausen
„Ich bin seit über 30 Jahren im aktiven Dienst bei der bei der Freiwilligen Feuerwehr München, Abteilung Langwied-Lochhausen, und habe dies noch keine Minute bereut. Gerne opfere ich meine Freizeit, um zu helfen oder in Übungen den Umgang mit der modernen Ausrüstung zusammen mit den Kameraden zu erlernen. Bei den Stadtwerken München bin ich im Betrieb von Energieerzeugungsanlagen seit 32 Jahren beschäftigt und bin dankbar, dass meine Vorgesetzten für meine Tätigkeit bei der Feuerwehr großes Verständnis aufbringen. Sie fanden immer eine Möglichkeit, mich freizustellen, wenn es für größere Einsätze tatsächlich erforderlich war, wie dem Brand auf dem Nockherberg 1999 oder Großschadensereignisse durch Unwetter.”
Thomas Rümmele, FFW Langwied-Lochhausen
„Die Stadtwerke München haben mit Herrn Rümmele einen hochmotivierten Mitarbeiter. Sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr München sehen wir sehr positiv, weil er die dort erworbenen Kenntnisse teilweise auch für seine Tätigkeit bei den Stadtwerken nutzt, z.B. als Brandschutzfachkraft. Für den seltenen Fall, dass ein Einsatz erforderlich ist informiert er uns umgehend und somit können wir dies in unserem Arbeitsprozess berücksichtigen. Auf der anderen Seite steht er immer zur Verfügung, wenn es im Kraftwerksbetrieb 'brennt', das heißt bei großen Störungen.”
Stefan Birle, Stadtwerke München
„Ursprünglich komme ich von einer Stützpunktfeuerwehr des Werdenfelserlandes. Meine Motivation war es von Anfang an, Menschen in Not zu helfen, und ich wollte eine so wichtige Aufgabe gerne mit höchster Professionalität ausüben. Die Ausbildung und Möglichkeiten bei der Freiwilligen Feuerwehr München sind in meinen Augen einzigartig – ebenso wie das Teamwork mit der Berufsfeuerwehr München. Ich bin sehr froh, dass mein Arbeitgeber Faurecia mir die Möglichkeit gibt, meinem Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr nachzugehen und mich darin unterstützt. Wenn ich zu einem Einsatz muss, geht es um Sekunden. Da wird nicht gefragt, ob das denn unbedingt sein muss, sondern man fragt anschließend, ob ich noch rechtzeitig zum Helfen gekommen bin. Es ist in meinen Augen nicht selbstverständlich, dass ein Arbeitgeber das Ehrenamt seiner Mitarbeiter derart unterstützt - gerade wenn ein Unternehmen im globalen Wettbewerb steht.“
Matthias Malcharczik, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr München Abteilung Allach und Entwicklungsingenieur bei der Faurecia Autositze GmbH
„Wir begrüßen es generell, wenn sich Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren. Das dadurch erworbene Wissen ist meistens auch für das Unternehmen ein großer Gewinn: So unterstützt uns Herr Malcharczik im Bereich Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz (HSE) und ist darüber hinaus als Erst- und Brandschutzhelfer aktiv. Seine Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr werden vom ganzen Team unterstützt. Einsätze, die längerfristig bekannt sind, lassen sich gut planen – das ist dann wie bei einer Urlaubsvertretung. Not- oder Katastrophensituationen erfordern dagegen ein schnelles Umdenken im Team: Kollegen müssen einspringen, Prioritäten gegebenenfalls verschoben werden. Teamwork spielt hier also eine besonders große Rolle. Und ich freue mich, sagen zu können, dass wir hier wirklich gut eingespielt sind und alle mit anpacken, wenn der Kollege unerwartet zu einem Notfall gerufen wird.“
Rene Mayer, Manager Customer Team, Faurecia Autositze GmbH