Kürzlich konnte eine „Phakomaschine” aus München an ein Krankenhaus in Nairobi geliefert werden. Mit ihr kann der Grauen Star - meist ambulant - operiert werden. „Ich selbst operiere mit dieser Technik seit ca. 20 Jahren und habe bisher etwa 25.000 dieser Eingriffe durchgeführt”, erzählt Dr. Dieter Baumstark. Nach langjähriger Oberarzttätigkeit in der Augenklinik Herzog-Carl-Theodor in der Nymphenburger Straße hat er sich 2002 selbständig gemacht und operiert seither im eigenen ambulanten OP im Klinikum München-Pasing. „Im Rahmen der Erneuerung meines Instrumentariums habe ich mich entschlossen, die ältere, regelmäßig gewartete und tadellos funktionierende Maschine nicht zu veräußern, sondern Dr. Harald Gäckle für den Einsatz in Nairobi zu überlassen”, berichtet Dr. Baumstark. Inzwischen hat Dr. Harald Gäckle bereits erste Operationen mit der Pasinger Maschine in Nairobi durchgeführt.
Die Operation des Grauen Stars ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation. Mit zunehmendem Alter kommt es zur Eintrübung der menschlichen Augenlinse, in Gegenden nahe dem Äquator mit hoher UV-Strahlung geschieht das häufig schon in frühem Lebensalter. Ohne Behandlung führt diese Trübung zur Erblindung.
Seit mehr als einhundert Jahren wird durch einen operativen Eingriff die Linse entfernt. Dabei hilft die Phakomaschine: Sie liefert den Ultraschall, der die Linse „zerbröselt”. erfunden hat diese Methode ein amerikanischer Augenarzt, dem die Idee bei einem Zahnarztbesuch beim Ausbohren seines Zahnes kam.
Seit einigen Jahrzehnten wird bei der Operation zusätzlich zur Linsenentfernung eine neue Kunststofflinse in die leere Kapsel der alten Linse implantiert. Diese Linsen werden in unterschiedlicher optischer Brechkraft produziert, für den Einsatz in Entwicklungsländern zu einem sehr geringen Preis.