Lernen stur nach Lehrplan, das ist den Schülern im Landkreis Fürstenfeldbruck viel zu wenig. Sie engagieren sich regelmäßig für soziale, kulturelle oder Umweltschutzprojekte. Ihr Engagement über den Lehrplan hinaus wird mit dem Prämienprogramm für landkreiseigene Schulen besonders gewürdigt. 13 Schulen hatten sich dieses Mal für die insgesamt 10.000 Euro an Prämien beworben.
Jedes Jahr staunen Ehrengäste, Vertreter aus dem Schulamt sowie der teilnehmenden Schulen bei der Preisverleihung über die vielen kreativen und sozialen Engagements. In diesem Jahr hat die Flüchtlingsklasse an der Berufsschule Fürstenfeldbruck einen von zwei ersten Preis gewonnen. Sie hatte ein Quiz für das Projekt „Gegen Extremismus – für Wertschätzung und Toleranz“ ausgearbeitet. Dabei mussten Begriffe wie „Taliban“ oder Fragen nach dem deutschen Regierungssystem beantwortet werden. 60 Flüchtlinge werden an der Berufsschule derzeit in drei Klassen unterrichtet. Auf dem Stundenplan stehen Deutsch, Mathematik, EDV, Berufs- und Lebenskunde. Berufsschulleiterin Andrea Reuß betonte, dass die Integration bei der Sprache beginne, dass sie aber besonders durch Kontakte zu deutschen Schülern gefördert werde. 1500 Euro gab es für die Berufsschüler.
Weitere 1500 Euro gingen an das Graf-Rasso-Gymnasium. Die Jury würdigte mit dem ersten Preis den Schulsanitätsdienst-Tag an der Schule. Dazu waren Schüler aus zehn Schulen sowie Vertreter von rund 50 Rettungsdiensten gekommen. An zwölf Stationen konnten diese typische nachgestellte Notfälle sehen, bei denen Rettungseinsätze notwendig sind wie „Hitzeschlag“, „Treppensturz“, „Massenpanik“. Ein besonderes Lob gab es für die Schulsanitäter. Dank deren Engagement sei bei Notfällen eine rasche Übergabe an die Rettungsdienste möglich.
Auf den zweiten Platz kam das Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium. Die Schüler hatten sich in jahrelanger Arbeit für die Auszeichnung „Fairtrade-Gymnasium“ qualifiziert. Stellvertretende Landrätin Martina Drechsler würdigte das Engagement der Projektgruppe „Nachhaltige Schule – Schule ohne Rassismus – Fairtrade Schule“. Mit dem dritten Platz wurden gleich fünf Schulen ausgezeichnet. Die Pestalozzi-Schule Fürstenfeldbruck mit einem „Land-Art-Projekt“ bei dem die Schüler aus Naturmaterialien Kunstwerke kreierten, die Orlando-di-Lasso-Realschule in Maisach. Hier informierten Achtklässler über die Erdbebenkatastrophe in Nepal und organisierten eine Spendenaktion, das Viscardi-Gymnasium mit seiner Ausstellung zu den fünf Weltreligionen und das Gymnasium Gröbenzell. Hier ebneten die Schüler den Weg zur „Wohlfühlschule“. Es gibt zwei Moderatoren, die die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern verbessern helfen wollen.
Außerdem bekam die Germeringer Eugen-Papst-Schule einen dritten Preis. „Gib acht, sei fair“, lautet der Titel eines Projekts zur Schulung des Sozialverhaltens. Weitere Auszeichnungen gingen an das Gymnasium Olching, das Gymnasium und die Realschule Puchheim, die FOS/BOS Fürstenfeldbruck und das Max-Born-Gymnasium mit einem Projekt zur Alkoholprävention.