Im Rahmen des Abends mit Oskar Lafontaine beantwortete Peter Gauweiler einige Fragen, die ihm Leser des Samstagsblattes gestellt hatten.
Klaus Dieter Schiffauer: Wenn Sie aus Deutschland fliehen müssten, wohin würden Sie fliehen und was ist an diesem Zufluchtsland für Sie bedeutsam?
Peter Gauweiler: Nach Österreich, weil es am nächsten ist.
Uta Wagner: Nächstes Jahr soll ja CETA (evtl.auchTTIP), das Handelsabkommen mit Kanada ratifiziert werden. Inwieweit können dann noch Umweltschutz wie CO2-Absenkung - wie beim Klimaabkommen bekundet -durchgesetzt werden, wenn durch das ISDS die Konzerne die Möglichkeit haben, gegen alles, was ihre Höchstgewinne schmälert, wie z.B. Umweltauflagen zu klagen? Was zählt dann mehr: Das Pariser Abkommen oder CETA (TTIP)? Müssen die Staaten, die Umweltgesetze erlassen, mit hohen Entschädigungsforderungen rechnen?
Peter Gauweiler: Das kann man nicht ausschließen – auch deshalb war und bin ich gegen die Ratifizierung von TTIP und CETA.
Peter Pinggera: Herr Gauweiler, durch Ihren Rücktritt als Bundestagsabgeordneter von München-Süd bin ich leider sehr enttäuscht: würden Sie eventuell bei der nächsten Wahl wieder zur Verfügung stellen? Oder wen schlagen Sie vor?
Peter Gauweiler: Ich bin auch enttäuscht, aber eine glaubwürdige Fortsetzung des Mandats war mir nach dem „Umfall“ der CSU-Oberen bei der sog. Griechenlandrettung nicht möglich. Vielleicht erinnern Sie sich, dass meine Kritik an der Politik der Europäischen Zentralbank in Sachen Griechenland über Nacht in einen kategorischen Gegensatz zur Parteilinie gestellt wurde.
Heinrich Zöller: Herr Gauweiler, glauben Sie, dass Sie in zehn Jahren noch Ihre Schwarze Weiße mit dem Euro bezahlen können?
Peter Gauweiler: Nein.
Stefan Buchner: Würden Sie bei sich zuhause Asylbewerber aufnehmen?
Peter Gauweiler: Als Besucher, wie jeden anderen Gast auch.
Walter Fürst: Wie sehen Sie die Entwicklung in Polen für die Zukunft in Europa? Wie sehen Sie die Entwicklung in Europa für die nächsten zehn Jahre angesichts der Probleme der letzten Jahre?
Peter Gauweiler: Polen macht sich besser als gedacht und Europa braucht weniger Brüssel.
Gianluca Spessot: Ist Herr Lafontaine der deutsche Peppone? Und könnte Herr Gauweiler ein guter Don Camillo sein?
Peter Gauweiler: Ich bin verheiratet.