Er ist ein echter Münchner und so lange er denken kann, lebt er in der Au. Werner Waldhütter ist wohl eines der letzten Originale in der bayerischen Landeshauptstadt und wenn er mit Lederhose, gezwirbeltem Bart und seinen Kurzhaardackeln Sissi und Kini auftritt, dann ist er nicht nur bei München-Touristen ein beliebtes Fotomotiv sondern auch die lokale Presse zückt gerne die Kamera. Das „g'stand'ne Mannsbild” mit seinem tierischen Anhang taucht immer mal wieder in den verschiedensten Zeitungen der Stadt auf – auch beim großen Dackelwettbewerb der Münchner Wochenanzeiger vor vier Jahren war er vertreten.
„Einen Dackel liebt man nicht, einem Dackel verfällt man”, hatte Werner Waldhütter, der natürlich auch Mitglied beim Dackelclub München ist, damals gesagt. Inzwischen sind Kini und Sissi sogar ganz offiziell ein Paar. Der Pfarrer von St. Max im Glockenbachviertel, Rainer Maria Schießler, habe sie am 5. Juli 2012 verheiratet, erzählt Waldhütter. Mit seinen Hunden ist er fast immer dabei, wenn es in München um Brauchtum geht. So geht er mit ihnen beim Wiesneinzug der Brauereien und beim Trachtenumzug voraus – nicht ganz offiziell, wie er zugibt, aber doch gerne geduldet. Er gehört halt irgendwie dazu.
Werner Waldhütter ist auch beim Verein der Königlich Bayerischen Patrioten München dabei. Er habe schon immer alles rund um König Ludwig II. gesammelt, schmunzelt der weißbärtige Münchner. Natürlich war es Ehrensache für ihn, auch an der Kranzniederlegung zum Geburtstag des „Kini” am 25. August in St. Michael teilzunehmen. Da allerdings konnten ihn Sissi und der nach dem Bayernkönig benannte Kini nicht begleiten, denn Hunde dürfen in die Kirche ja bekanntlich nicht rein.