Veröffentlicht am 03.08.2015 11:10

„Eltern können sich einbringen”

60 Bürger diskutierten im Landtag mit MdL Georg Eisenreich über Schule und Bildung. (Foto: pi)
60 Bürger diskutierten im Landtag mit MdL Georg Eisenreich über Schule und Bildung. (Foto: pi)
60 Bürger diskutierten im Landtag mit MdL Georg Eisenreich über Schule und Bildung. (Foto: pi)
60 Bürger diskutierten im Landtag mit MdL Georg Eisenreich über Schule und Bildung. (Foto: pi)
60 Bürger diskutierten im Landtag mit MdL Georg Eisenreich über Schule und Bildung. (Foto: pi)

60 Bürger besuchten auf Einladung von MdL Georg Eisenreich den Bayerischen Landtag und sprachen mit dem Landtagsabgeordneten über Schule und Bildung.

Bevor es zu der ausführlichen Diskussion über die aktuelle Bildungspolitik kam, erklärte der Landtagsabgeordnete allgemein Wissenswertes zur Landtagsarbeit wie Sitzordnung, Sitzungsleitung und Abstimmungsmodalitäten. Die Gelegenheit, eigene Anliegen und Fragen vorzutragen, wurde bei der Diskussion gerne genutzt. Zum Abschluss konnten sich die Bürger bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Landtagsgaststätte untereinander austauschen und den Besuch gemütlich ausklingen lassen. „Ich freue mich, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für den Bayerischen Landtag interessieren und meiner Einladung in das Maximilianeum gefolgt sind”, so Georg Eisenreich.

Leser fragen - Fachmann antwortet

Bei einem Landtagsbesuch ist die Zahl der Gäste begrenzt. MdL Georg Eisenreich, der im Bildungsministerium Staatssekretär ist, hat daher auch Leserfragen beantwortet:

Eltern dürfen Prüfungen sehen

Meine Tochter bringt oft Exen nicht mehr mit nach Hause, weil ihre Lehrer sie nach Herausgabe gleich wieder zurückverlangen. So kann ich ihren Leistungsstand nicht verfolgen. Habe ich als Mutter keinen Anspruch auf Einsicht in die Arbeiten?

Georg Eisenreich: Schriftliche Leistungsnachweise, dazu zählen die „Exen”, sollen den Schülerinnen und Schülern mit nach Hause gegeben werden, damit die Erziehungsberechtigten Kenntnis nehmen können. Die Leistungsnachweise sind der Schule innerhalb einer Woche unverändert zurückzugeben. Dies ist in der Gymnasialen Schulordnung geregelt. Im konkreten Fall sollte zunächst das Gespräch mit den betreffenden Lehrkräften bzw. mit der Klassenleitung, möglicherweise auch mit der Schulleitung gesucht werden.

Wie wirkt sich G8 aus?

Hat sich die Zahl der „Sitzenbleiber” durch G8 erhöht?

Georg Eisenreich: Nein, ganz im Gegenteil: Die Quote der Pflichtwiederholer am Gymnasium ist gesunken - von 2,9 Prozent im Schuljahr 2002/03 auf zuletzt 2,2 Prozent.

Wer ist zuständig für das Essen?

In der Schulmensa könnte das Essen ausgewogener und gesünder sein. Wer ist für die Zusammenstellung des Essens verantwortlich?

Georg Eisenreich: Schülerinnen und Schüler brauchen abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten in der Schulmensa. Verantwortlich für die Zusammenstellung des Essens ist der ausgewählte Mensabetreiber bzw. Caterer, der sich dabei möglichst nach den Wünschen der Schulfamilie richten sollte. An vielen Schulen stimmt man sich hierzu regelmäßig ab, so dass sich die Eltern einbringen können.

Hortplätze fehlen

Nach wie vor habe ich keinen Hortplatz für meinen Sohn. Vor sechs Jahren habe ich schon keinen Krippenplatz bekommen und musste selber eine EKI gründen. Es hat sich seither nur wenig getan. Für Grundschulkinder hat man keinen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Das ist doch absurd.

Georg Eisenreich: Gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind dem Freistaat Bayern ein großes Anliegen, damit Eltern Beruf und Familie vereinbaren können. Daher unterstützt der Freistaat Bayern die Kommunen, die für die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen zuständig sind, in erheblichem Umfang durch finanzielle Zuschüsse. Auf die Vergabe von Plätzen in einzelnen Einrichtungen hat der Freistaat keinen Einfluss.

Der Freistaat baut seit Jahren auch die Ganztagsangebote an den Schulen aus. Voraussetzung dafür ist ein entsprechender Antrag der Kommune. Um den Ausbau voranzutreiben, wird seit Jahren jeder Antrag der Kommunen genehmigt.

Wer passiert in der Grandlstraße?

Mitte Juni wurden Container-Räume wegen der nachgewiesenen Belastung aufgrund eines vom Elternbeirat beauftragten Gutachtens geschlossen. Die Kinder leiden seit Monaten unter der Formaldehydbelastung. Warum greift das Ministerium nicht ein?

Georg Eisenreich: Ich kann gut verstehen, dass die Eltern diese Fragen sehr bewegen. Die Unterrichtsräume müssen einen einwandfreien Schulbetrieb gewährleisten. Hier ist die Stadt München als Sachaufwandsträger gesetzlich zuständig und entsprechend für die Lösung von Problemen verantwortlich.

(Anm. d. Red.: Nach weiteren Messungen - zuletzt am 13. Juli - hat die Stadt alle Räume der Schule als bedenkenlos nutzbar wieder freigegeben).

Sanierungen zügig umsetzen

Vor einem Jahr war in München noch viel vom Sanierungsstau an den Schulen zu lesen. Was ist seither passiert? Wer ist verantwortlich: Stadt oder Freistaat? Warum macht man keine einheitliche Stelle, um die schlimmsten Zustände schnell zu beheben?

Georg Eisenreich: An zahlreichen Schulen in München gibt es seit Jahren Sanierungsbedarf. Für die notwendigen Sanierungen sowohl der kommunalen als auch der staatlichen Schulen ist die Stadt München gesetzlich zuständig. Sie hat vor einem Jahr eine „Schulbauoffensive” angekündigt. Ich hoffe, dass die darin vorgesehenen Sanierungen zügig umgesetzt werden.

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