Veröffentlicht am 23.07.2015 11:52

Das Viertel wird älter

Weniger jüngere, mehr ältere Menschen: so sagt das städtische Planungsreferat die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Schwanthalerhöhe bis 2030 voraus (Quelle: Demografiebericht München). (Foto: Grafik: R. Gorisch)
Weniger jüngere, mehr ältere Menschen: so sagt das städtische Planungsreferat die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Schwanthalerhöhe bis 2030 voraus (Quelle: Demografiebericht München). (Foto: Grafik: R. Gorisch)
Weniger jüngere, mehr ältere Menschen: so sagt das städtische Planungsreferat die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Schwanthalerhöhe bis 2030 voraus (Quelle: Demografiebericht München). (Foto: Grafik: R. Gorisch)
Weniger jüngere, mehr ältere Menschen: so sagt das städtische Planungsreferat die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Schwanthalerhöhe bis 2030 voraus (Quelle: Demografiebericht München). (Foto: Grafik: R. Gorisch)
Weniger jüngere, mehr ältere Menschen: so sagt das städtische Planungsreferat die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Schwanthalerhöhe bis 2030 voraus (Quelle: Demografiebericht München). (Foto: Grafik: R. Gorisch)

Wie wird sich die Bevölkerung in München entwickeln und wie in den einzelnen Stadtbezirken? Schon seit den 1970er Jahren stellt die Stadtverwaltung Vorausberechnungen und Prognosen an, zunächst nur um den Schulbedarf zu ermitteln. Inzwischen gehen die Ergebnisse der „kleinräumigen Prognose” in verschiedenste Planungen ein, wie beispielsweise für Grundschulen, Kindergärten, Krippen, Jugendzentren, Alten- und Servicezentren, aber auch im Bereich der Verkehrsplanung oder zur Errechnung eines zukünftigen Gräberbedarfs.

Der neue Demografiebericht des städtischen Planungsreferats arbeitet mit Zahlen des Einwohnermeldeamts von 2013 und sagt die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 vorher. Diese ist für die eínzelnen Stadtbezirke sehr unterschiedlich: Am Stadtrand, wo es große Neubaugebiete gibt, werden Familien zuziehen und die Bevölkerung wird sich – statistisch gesehen – verjüngen. Auf der Schwanthalerhöhe ist kaum Platz für Neubau, daher bleibt alles beim Alten – und die Menschen werden älter.

Weniger Kinder

Die Schwanthalerhöhe ist der zweitkleinste der Münchner Stadtbezirke und hat die zweithöchste Besiedlungsdichte mit 14.586 Einwohnern je Quadratkilometer. Die Einwohnerzahl von gut 30.000 wird sich nur geringfügig verändern, für das Jahr 2030 prognostiziert das Planungsreferat 30.500 Einwohner. Die Zahl der Kinder im Alter von 0 bis 9 Jahren wird abnehmen, ebenso die der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 39 Jahren. Dagegen wird die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen deutlich ansteigen. Auch die Zahl der Menschen über 74 Jahre wird sich deutlich erhöhen – um 23,7 Prozent.

Bisher gehört die Schwanthalerhöhe mit einem Durchschnittsalter von 38,6 Jahren zu den „jungen” Stadtbezirken (Durchschnitt in ganz München: 41,3 Jahre). Für das Jahr 2030 wird ein Durchschnittsalter von 40,8 Jahren vorhergesagt, was der Demografiebericht als „erkennbare Überalterungstendenzen” bezeichnet.

Ein Drittel Ausländer

Als klassisches Arbeiterviertel war der Stadtbezirk 8 schon immer ein beliebtes Ziel für Menschen ausländischer Herkunft. Mit 33,2 Prozent liegt der Ausländeranteil deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 25,1 Prozent. Bis zum Jahr 2030 soll er nur leicht auf 34,1 Prozent steigen. Den größten Anteil an der ausländischen Bevölkerung auf der Schwanthalerhöhe haben Menschen mit griechischen, kroatischen und türkischen Wurzeln.

Der Stadtteil profitiere eher von Zuwanderung von außerhalb Münchens, auch aus dem Ausland. Bei Umzügen innerhalb Münchens verzeichne die Schwanthalerhöhe dagegen deutliche Einwohnerverluste gegenüber den anderen Stadtbezirken, so das Planungsreferat.

Es sei natürlich interessant, von diesen Entwicklungen zu erfahren, meinte Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) im Bezirksausschuss. Man müsse sie im Auge behalten, um auf einen älter werdenden Stadtteil reagieren zu können.

Stetiger Zuwachs

Die Leiterin des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Westend, Melanie Ritter, sagt zur Entwicklung der Altersstruktur im Stadtbezirk: „Wir verzeichnen bereits in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs an Beratungsgesprächen. Neben finanziellen Fragestellungen werden hier Themen rund um Pflege, Pflegestufen, psychische und körperliche Gesundheit aber auch Versorgungsstrukturen und deren Finanzierung, die ein Leben zu Hause ermöglichen, behandelt. Wir tragen bereits heute dazu bei, Versorgungsleistungen im Viertel für Senioren weiter auszubauen, beispielsweise in der Etablierung eines Besuchsdienstes. Auch besuchen unsere Fachkräfte Senioren, die ein Beratungsanliegen haben und nicht in unsere Einrichtung kommen können, zu Hause. Aufgrund des zu erwartenden, steigenden Bedarfes wird das ASZ Westend auch in Zukunft hier einen Schwerpunkt in der Arbeit vor Ort setzen.”

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