Veröffentlicht am 07.04.2015 16:40

Wann ist der Mensch tot?

Schnittbilder (Foto: Rike/ pixelio.de)
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Am Freitag, 17. April, um 19 Uhr findet eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Hirntod und Organspende in den Münchner Kammerspielen (Glasspitz, 6. Etage) in der Falckenbergstr. 1 statt. Dott. Paolo Bavastro und Prof. Dr. med. Josef Briegel halten Vorträge zu diesem Thema, BR-Journalistin Claudia Gürkov moderiert die anschließende Diskussionsrunde. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Herz schlägt noch, der Körper ist warm und durchblutet, und auch Leber und Nieren arbeiten weiter. Hirntote Patienten wirken, als würden sie schlafen. Dennoch dürfen Ärzte sie für tot erklären, wenn das Gehirn keine Lebenszeichen mehr zeigt. Sofern der Patient oder seine Angehörigen eingewilligt haben, können ihre Organe zur Transplantation entnommen werden. Doch sind hirntote Menschen tatsächlich tot? Das wird seit einigen Jahren heftig diskutiert. Auch in der jüngst vom Deutschen Ethikrat veröffentlichten Stellungnahme spricht sich eine Minderheit der Experten gegen eine Gleichsetzung von Hirntod mit dem Tod des Menschen aus.

Nicht nur das Hirntod-Konzept ist umstritten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass eine Organentnahme abgebrochen wurde, weil der Hirntod nicht ordnungsgemäß protokolliert wurde. Dieser und weitere Fälle stehen derzeit auf dem Prüfstand. Wie sicher ist die Hirntod-Diagnostik? Und: Warum kommt die Transplantationsmedizin nicht aus den Schlagzeilen? Verhindert das Ziel, die Zahl der Organspenden zu erhöhen, einen transparenten, kritischen Umgang mit Fehlern und damit angemessene Konsequenzen? Über diese und andere Fragen soll diskutiert werden.

Veranstaltet wird der Abend vom Bürger- und Patientenverband Gesundheit Aktiv und dem Münchner Gesundheitsladen e.V.

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