Mehr Aufmerksamkeit für die schwierige Stellensituation junger Nachwuchslehrkräfte – dafür will sich Eva-Maria Fels einsetzen. Die 30-jährige Augsburgerin ist neue Leiterin der Fachgruppe Studenten und Referendare des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlv). Der Vorsitzende Jürgen Böhm gratulierte Fels zur Wahl und sicherte ihr volle Unterstützung für ihre Arbeit zu.
„Auch wenn derzeit leider niemand öffentlich darüber diskutiert, die angespannte Einstellungslage für Lehrkräfte – besonders an der Realschule – besteht weiter“, sagt Fels. Sie erinnert an die 90 Prozent der Absolventen, die im vergangenen Schuljahr keine Anstellung an einer staatlichen bayerischen Realschule bekommen haben. Selbst die besten Junglehrer, die teilweise einen Notenschnitt im Staatsexamen hatten, der besser war als 1,50, erhielten damals kein Angebot. Eine Aussicht auf Erfolg über die Warteliste haben in den nächsten fünf Jahren nur sehr wenige.
Dabei haben die Realschulen großen Bedarf, um den Ausbau der individuellen Förderung oder des Ganztagsbetriebs zu ermöglichen. Insbesondere die individuelle Lernzeit und zusätzliche Förderangebote beispielsweise für Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch die Talentförderung sollten mit deutlich mehr Planstellen hinterlegt werden. Seit Jahren drängen die Realschulen zudem darauf, die integrierte Lehrerreserve auszubauen, um flexibler auf kurzfristige Engpässe reagieren zu können.