„Nicht alle Musiker glauben an Gott, aber alle glauben an Johann Sebastian Bach”, sagte Mauricio Kagel, der sich als Passions-Komponist intensiv mit dem Leben des von bürokratischen Stadtvätern und unmotivierten Lateinschülern geplagten Thomaskantors auseinandersetzte. Dabei ist der Begriff „Passion” untrennbar mit dem Namen „Johann Sebastian Bach” verbunden, allen voran durch dessen Matthäus-Passion, die bereits hinsichtlich ihrer äußerlichen Dimensionen ein Werk der Superlative ist. Denn das Oratorium vom Leiden und Sterben Christi, das zu Bachs Lebzeiten alles in den Schatten stellte, was auf musikalischem Gebiet denkbar war, besteht aus nicht weniger als 68 Einzelsätzen, die u. a. den monumentalen Eingangschor „Kommt ihr Töchter, helft mir klagen”, die Choralbearbeitung „O Mensch, bewein dein Sünden groß” oder den gewaltigen Schlusschor „Wir setzen uns mit Tränen nieder” sowie zahlreiche bedeutende Choräle enthalten. Schon in der ersten Werkfassung von 1727 wird zudem eine umfangreiche doppelchörige Besetzung von Chor und Orchester verlangt, deren beeindruckende stereophone Effekte nichts von ihrer faszinierenden Wirkung verloren haben. Bach selbst hat bei einer Aufführung 1736 nachweislich die vollständige Trennung der Ensembles gewagt, wodurch die real-räumliche Differenzierung des Dialogs zwischen den beiden vokal-instrumentalen Ensembles möglich wurde.
Am Samstag, 28. März, um 18 Uhr erklingt in der Sendlinger Himmelfahrtskirche (Kidlerstr. 15) gemeinsam mit Chor der Himmelfahrtskiche, dem Kinderchor des Luisen-Gymnasiums (Einstudierung: Dorothee Jäger), dem Barockorchester „La Banda” auf historischen Instrumenten und einem hochkarätigen Solistenensemble (Max Kiener, Tenor (Evangelist) - Virgil Mischok, Bass (Jesus), Judith Spiesser, Sopran - Regine Jurda, Alt - Thomas Gropper, Bass) unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner dieses monumentale Werk. Der Chor der Himmelfahrtskirche hat diese größte Passionsmusik nun zum dritten Mal einstudiert, einem Werk mit Suchtpotenzial, in dem sich auch nach wiederholtem Hören immer wieder Neues entdecken lässt.
Eintrittskarten sind zu 28 und 20 Euro erhältlich bei: Bücher-Kindt am Partnachplatz, Sendlinger Buchhandlung (Daiserstr. 2), an allen München-Ticket-Vorverkaufsstellen und online unter www.muenchenticket.de. Eine Karten-Reservierung ist im Pfarramt, Oberländerstraße 36 / Rgb. (Tel. 3090760), und über karten@himmelfahrtskirche-musik.de möglich. Restkarten und Ermäßigungen (50 %) für Schüler / Studenten gibt es an der Abendkasse eine Stunde vor Konzertbeginn.