Eine eigene Initiative, die sich nur mit Frauenthemen beschäftigt - braucht es denn so etwas heute noch? Immer wieder werden die Vertreterinnen der Germeringer Fraueninitiative (GeFi) dies gefragt. Die Antwort lautet: „Ja“. Noch immer prägen Ungleichbehandlungen beispielsweise bei der Entlohnung von Frauen und Männern, bei der Besetzung der Führungspositionen, bei der Aufgabenteilung in den Familien, die Realität. Ein wenig versucht die GeFi dem entgegen zu wirken, Frauen zu stärken und die Öffentlichkeit für Frauenthemen zu sensibilisieren. Beim 20-jährigen Jubiläum zogen Brigitte Breidenbach und Margarete Reifinger Resümee. Ihr Wirken verglichen sie mit Spuren im Sand, die einerseits vergänglich, andererseits auch sichtbar sein können. Mit Weggefährten feierten die Frauen bei einem kabarettistischen Leseabend, einem Film über die GeFi und einem Suppenabend. Lediglich das Frauenfrühstück, das am Internationalen Frauentag hätte stattfinden sollen, fiel der Grippewelle zum Opfer.
Die Germeringer Fraueninitiative ist ein Netzwerk, in dem frauenspezifische Gruppen und Organisationen vernetzt sind. Dabei ist die GeFi kein Verein. Hier können Frauen bei bestehenden Projekten mitmachen oder eigene Ideen realisieren. Das Ganze wird von einem „GeFi“-Rat koordiniert, in dem neben den Vertreterinnen von Arbeitskreisen auch die Gleichstellungsbeauftragte und Frauenreferentin der Stadt Germering vertreten sind. Die Bandbreite der Angebote ist groß. So hat die GeFi beispielsweise das Frauen- und Mütterzentrum „Frau MütZe“ realisiert. Der Leseabend für Frauen fand bereits zum 200. Mal in der Stadtbibliothek statt. Bei diesem offenen Treff werden Bücher von Autorinnen vorgestellt, darüber diskutiert und Leseempfehlungen ausgetauscht. In der Diskussionswerkstatt für Malerinnen besprechen die Künstlerinnen ihre Kunstwerke, geben Tipps und Anregungen. Es gibt Infos zu Maltechniken und es wird gemeinsam gemalt. Im Arbeitskreis „Aktiv gegen Männergewalt“ tritt die Initiative gegen die Gewalt an Frauen und Kindern in die Öffentlichkeit. Männergewalt komme schließlich auch in Germering vor und hinterlasse Frauen und Kinder, die ihr Leben lang an den seelischen und körperlichen Folgen zu leiden hätten. Beliebt ist der wöchentliche Frauen-Computertreff. Hier gibt es Unterstützung im Umgang mit Computer, Notebook oder Smartphone. Ohne Leistungsdruck oder blöde Kommentare können die Frauen ihre Fragen rund um ihre Medien stellen. Außerdem unterstützen sich GeFi und die von Renate Konrad geleitete Gleichstellungsstelle der Stadt Germering gegenseitig in dem Bemühen, Benachteiligungen und Diskriminierungen von Frauen abzubauen. Eine der jüngsten Aktionen der GeFi war die Tanzeinlage am Valentinstag am Therese-Giehse-Platz, die weltweit unter dem Motto „One Billion Rising“ stattgefunden hatte. Bei diesem Tanz setzten die Frauen ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen.