Reden ist Silber, mit Bürzle wird's Gold
„Sie steigen in den Hauptbahnhof ein ...” Mit dieser legendären Aufforderung hat Edmund Stoiber für den Transrapid geworben - nur ein Beispiel aus dem täglichen rhetorischen Wahnsinn vieler prominenter Zeitgenossen, wie wir ihn jeden Abend via Flimmerkiste serviert bekommen. Gefundenes Fressen für Winfried Bürzle in seiner Rhetorik-Show „Sprechschaden” am Samstag, 7. März, um 20.30 Uhr in der Drehleier (Rosenheimer Str. 123).
Es sind die Stoiberismen, Gottschalkiaden und andere sprachliche Ausrutscher, die er in seiner witzig-frechen Rhetorik-Show gehörig aufs Korn nimmt. Gewürzt mit reichlich Humor zeigt der Künstler in zahlreichen Video- und Audio-Einblendungen aus Fernsehen und Radio, dass auch die vermeintlichen Profis aus Politik und Medien nur „Menschen aus Fleisch und Blut” sind und bei ihren Auftritten so manch komischen und absurden „Sprechschaden” ungewollt zum Besten geben.
Das Besondere daran: Die Protagonisten kommen in den Videozuspielungen selbst zu Wort! Dabei versteckt sich der Showmaster Winfried Bürzle nicht hinter den Videos. Im Gegenteil! Mal springt er in die Rolle des Kabarettisten und entlarvt die Sprechschäden, mal parodiert er schonungslos seine Kollegen aus den Medien, mal überzeugt er als souveräner Meister des gesprochenen Wortes. Quasi als Zugabe liefert er seinen Zuschauern zu jedem Sprechschaden eine „Reparaturanleitung”. Denn öffentlich sprechen muss jeder, sei es vor der Belegschaft, den Kollegen oder auch nur auf einer Hochzeits- oder Geburtstagsfeier.
Wer Bürzles Rhetorik-Show gesehen hat, wird die Ehrfurcht vor großen Namen und die Angst vor dem eigenen Auftritt ablegen. Die Zuschauer brauchen sich keine Sorgen zu machen: Die Show ist kein ”Mitmachtheater”. Das Publikum kann sich während der Vorstellung entspannt zurücklehnen und das amüsante Bühnengeschehen schlichtweg genießen. Und wer weiß? Vielleicht erhält so mancher Zuschauer danach ja ein ähnliches Lob wie der Künstler von der Südwestpresse: „Reden wie Bürzle und basta!” Eines ist auf alle Fälle gewiss: Fernsehen und Radio hören wie gewohnt – das wird nach dem Besuch der Rhetorik-Show vielen nicht mehr möglich sein!
Karten: 17 bzw. 12 Euro, Tel. 089-482742 und www.theater-drehleier.de.
