Veröffentlicht am 25.02.2015 16:18

Probebohrungen in Forst Kasten

Die Heiliggeistspital-Stiftung, die älteste kommunale Stiftung der Stadt München, zu der das Altenheim Heilig Geist gehört, möchte im stiftungseigenen Forst Kasten Kies abbauen, um Einnahmen für den Stiftungszweck zu generieren. Der Münchner Stadtrat gab im letzten Jahr grünes Licht für Probebohrungen, die nun am kommenden Montag, 2. März, beginnen und ungefähr sechs Wochen dauern. Die beauftragte Firma bohrt in einem Zeitraum zwischen 7 bis 18 Uhr.

Wie das Kommunalreferat der Landeshauptstadt mitteilt, müsse das Verfahren „nach strengen – teilweise gesetzlichen – Vorgaben ablaufen. So zum Beispiel darf der Abbau des Bodenschatzes Kies nur auf dem 45 Hektar großen Gebiet, das laut Regionalplan dafür vorgesehen ist, geschehen.” Der Abbau werde abschnittsweise vorgenommen und die entstehenden Gruben mit geeignetem, umweltunschädlichem Material verfüllt. Abschließend soll ein Mischwald aus Eichen, Hainbuchen, Bergahorn, Linden und Vogelkirsche entstehen.

Der Forst mit seinen circa 850 Hektar – das entspricht einer Fläche von nahezu 1.200 Fußballfeldern – liefert Jahr für Jahr einen stattlichen Betrag auf der Habenseite der Stiftungskonten. Dazu gehören Erlöse aus dem Verkauf von Holz sowie die Pachterträge aus der Gaststätte Forsthaus Kasten. Bereits von den 1960er bis zu den 1980er Jahren war der Abbau von Kies eine weitere Quelle zum Aufbessern der Finanzen.

Vorprüfungen erfolgt

Laut Kommunalreferat sind bereits einige Vorprüfungen erfolgt, die keine „artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände” ergeben hätten; auch wertvolle und gleichzeitig gesetzlich geschützte Biotope seien auf der geplanten Abbaufläche nicht in Gefahr.

Die Probebohrungen sollen nun zeigen, wie sich der Kies genau zusammensetzt. Die Bohrungen geben entscheidende Hinweise über die Menge des Vorkommens und die Lage der tertiären Sande und Schluffe unterhalb des Kieskörpers. Außerdem können die Experten die seitliche Ausdehnung und die Qualität der Lagerstätte schätzen. Nach etwa sechs Wochen liegen alle relevanten Fakten für eine Standortanalyse vor, die Grundlage für weitere Schritte sein wird. Es sollen während des ganzen Prozesses weitere und noch detailliertere arten- und naturschutzfachliche Prüfungen (saP) sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen.

Das Kommunalreferat weist außerdem darauf hin, dass für den Kiesabbau überwiegend nicht standortgerechte Fichten gefällt und diese anschließend durch einen gesunden Mischwald ersetzt werden sollen. Besucherinnen und Besucher des Stiftungswaldes können sich an den Infotafeln im Wald informieren.

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