Veröffentlicht am 10.02.2015 10:44

Kampf dem Eis und Schnee

Wenn es mal nicht schneit, dann bläst der Wind die Schneemassen auf die Straße. (Foto: Raster)
Wenn es mal nicht schneit, dann bläst der Wind die Schneemassen auf die Straße. (Foto: Raster)
Wenn es mal nicht schneit, dann bläst der Wind die Schneemassen auf die Straße. (Foto: Raster)
Wenn es mal nicht schneit, dann bläst der Wind die Schneemassen auf die Straße. (Foto: Raster)
Wenn es mal nicht schneit, dann bläst der Wind die Schneemassen auf die Straße. (Foto: Raster)

Wenn die Germeringer sich in der Früh fertig machen, um in die Arbeit oder zur Schule zu gehen, dann haben die Mitarbeiter des Bauhofs in der Winterzeit bereits ein paar Stunden Arbeit hinter sich. „Wenn es richtig schneit, dann sind 34 Personen im Volleinsatz“, erklärt Michael Seeholzer, stellvertretender Bauhofleiter in Germering. Wechselnd steht jeweils ein Bauhofmitarbeiter bereits um drei Uhr morgens auf und blickt aus dem Fenster. Hat es geschneit oder es ist glatt, dann erfolgt der Weckruf an die Kollegen. „Um vier Uhr fangen wir dann an.”

Das Schneeräumen hat das Bauhofteam generalstabsmäßig organisiert. Die Stadt wurde dazu in 7 Bezirke und 13 Fuß- und Radwegbereiche unterteilt. Auf den großen Straßen rücken die großen Schneeräumer aus, auf den Nebenstraßen und Gehwegen werden kleine Schneeräumer eingesetzt. Bei den Bushaltestellen, Ampeln und Fußgängerkreuzungen ist Handarbeit angesagt. „Hier wird der Schnee mit Schaufeln weggeschippt“, sagt Seeholzer.

In diesem Jahr hat es die Bauhofmitarbeiter schon oft erwischt, egal ob Wochentag, Sonn- oder Feiertag. „Zu Silvester bin ich bereits um 22 Uhr ins Bett gegangen. Ich wusste, dass ich am nächsten Tag räumen muss“, erinnert sich Seeholzer. Private Einschränkungen gehörten eben zu seinem Job, meint er.

Aber eigentlich arbeitet er sowieso lieber in der Nacht. „Da ist es wesentlich stressfreier und wir haben freie Fahrt.” Kritisch wird es gegen 7.30 Uhr in der Früh, wenn die Schulkinder unterwegs sind. Dann gibt es Schneebälle auf die Scheiben und immer die Gefahr, dass Kinder vor die Fahrzeuge laufen. „Da machen wir dann lieber Pause, bis die Schule angegangen ist“, berichtet der stellvertretende Bauhofleiter.

Warum Einfahrten zugeschüttet werden

Für ihre Arbeit gebe es ab und an auch mal ein Lob, aber auch Kritik. Zum Beispiel von den Bürgern, deren Einfahrt zugeschüttet wurde. „Wir fahren oft vor Ort und erklären, warum wir so gehandelt haben“, so Seeholzer. Es stecke nämlich weder Willkür noch Boshaftigkeit hinter solchen Aktionen. „Wir können den Schnee nicht mitnehmen und müssen ihn irgendwo lassen“, erklärt er. In Straßen, in denen beide Seiten mit Autos zugeparkt seien, könne es vorkommen, dass ein Auto oder eine Zufahrt mit dem Schnee zugeschüttet werde. Abhilfe könnten die Bürger oft selbst schaffen, indem sie ihre Autos in den Garagen oder auf den Grundstücken parken und freie Lücken am Fahrbahnrand blieben, so Seeholzer. „Das würde uns sehr helfen.” Auch wird beim Schneeabladen die Neigung der Straße berücksichtigt. Schmelzwasser soll rasch nach unten abfließen können und sich nicht auf der Straße zu Glatteis verwandeln. „Bei Problemen einfach anrufen“, rät er (Telefon: 089/ 89419430).

Für ihn ist dieser Winter „ganz normal“. Von den 550 Tonnen Streusalz im Lager sind noch 200 Tonnen übrig. Dabei wird in Germering aus Umweltschutzgründen nicht flächendeckend gesalzen. „Wir haben differenzierten Winterdienst“, erläutert Seeholzer. Nur auf Hauptstraßen, auf Schulwegen und dem Busnetz wird gestreut, auf den Nebenstraßen wird geräumt und Splitt gestreut.

50 Kästen mit Split

Die Germeringer Bauhofmitarbeiter sind aber nicht alleine für das Schneeräumen zuständig. In der Großen Kreisstadt gilt eine Räum- und Streupflicht für die Bürger. Sie müssen den Gehsteig oder Weg vor ihrem Grundstück an Werktagen von 7 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr freihalten.

Auch hier soll kein Salz gestreut werden. Im ganzen Stadtgebiet gibt es 50 Kästen mit Splitt, den sich die Bürger holen können. „Viele Privatleute sind genauso früh wie wir auf den Beinen und schaufeln Schnee“, lobt Seeholzer. Es gebe aber auch solche, „die machen den ganzen Winter nichts“. Da gibt es dann schon mal einen Brief von der Stadtverwaltung, in dem auf die Satzung hingewiesen wird.

Ein weiteres Ärgernis sind die Leute, die ihren ganzen Schnee auf die Straße schaufeln, in der Hoffnung, dass das Streusalz es abschmilzt. „Soviel packt das Salz dann auch nicht“. Wenn es friert, dann blieben die „Eisbatzen“ auf der Straße zurück. Derzeit macht den Bauhofarbeitern aber nicht der Neuschnee, sondern die Schneeverwehungen auf den Straßen zu schaffen. „Letzte Woche kam der Wind von Ost, heute von West.”

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