Auf geht’s zur Kirta | Wochenanzeiger

Sonntag ist Kirchweih. Früher war dieser kirchliche Ehrentag eines der höchsten Feste im Jahr, vor allem für die ländliche Bevölkerung. Es gab im Landkreis fast in jedem Dorf einen Kirchweihmarkt, es wurde gefeiert, getanzt und getafelt und die vielen in den Jahrhunderten entstandenen Bräuche wurden gepflegt. An die bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition wird in der Region heute noch an jedem dritten Sonntag im Oktober erinnert. Besonders liebenswert sind die beiden Kirtas im Bauernhofmuseum Jexhof und in Fürstenfeld.

Am Sonntag, 19. Oktober, lädt das Bauernhofmuseum bei Schöngeising zur kleinen Kirchweih. Die Kirchweihgans wird hier nicht in Form eines Bratens sondern als Thema angeboten. Echte Gänse, Schreiben mit Gänsefedern, Gänsewein, Federnspleißen und Informationen über das Gänseleben erwartet die Besucher. Außerdem wird eine Kirta-Hutschn aufgehängt. Bei dieser in Obyerbayern beliebten Tradition wird ein langer Balken mit Ketten an den Querbalken eines Stadls aufgehängt. Mehrere Personen können sich dann gleichzeitig darauf schaukeln (hutschen) lassen.

An alte Traditionen knüpft ebenfalls die Fürstenfelder Kirta auf dem Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters (heute: Veranstaltungsforum Fürstenfeld). Diese landkreisweit größte Kirchweih beginnt bereits am Samstag, 18. Oktobe,r mit einem zünftigen Kirchweihtanz in der Tenne. Vortänzer Thomas Höhenleitner gibt die Anweisungen zu den verschiedenen bayerischen Tänzen, so dass auch Neulinge bei den Volkstänzen mitmachen können. Blasmusik, Tanzgruppen und Stubenmusik werden an diesem Abend, aber auch am folgenden Sonntag für Stimmung sorgen - unter anderem d’Parsberger Germering.

Das Kirchweihfest wird am Sonntag, 19. Oktober, von 11 bis 18 Uhr, im Innenhof des Veranstaltungsforums und in der langen zweigeschossigen Tenne gefeiert. Auf dem Kirchweihmarkt mit seinen über 40 Ständen gibt es „lebende Werkstätten“, in denen alte Handwerkskünste wie Spinnen, Weben, Filzen oder Holzarbeiten, vorgeführt werden. Trachten, Korbwaren, Schmuck und Kunsthandwerk werden angeboten und bei den Kindern werden eine Schiffschaukel, ein Kinderkarussell, die Strohhüpfburg und Ponyreiten für glänzende Augen sorgen. Außerdem gibt es für zünftige Mannsbilder die Möglichkeit sich beim Wettnageln, Maßkrugstemmen und Maßkrugschieben zu messen. Die typischen Kirchweihgänse gibt es gebraten im Restaurant und natürlich auch Kirchweihnudeln, ein Schmalzgebäck, das auch als „Auszogne“ bekannt ist. Im Mittelpunkt der Kirchweih sollte natürlich die prächtige Klosterkirche stehen, die am 19. Oktober ihren Ehrentag feiert. Um 10.30 Uhr findet der Kirchweihgottesdienst statt und um 16 Uhr gibt es ein Kirchweihkonzert.