Veröffentlicht am 20.08.2014 10:59

Einfühlsam und kindgerecht

Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus). (Foto: pi)
Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus). (Foto: pi)
Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus). (Foto: pi)
Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus). (Foto: pi)
Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus). (Foto: pi)

Zu unserem Sommergespräch „Brennt das Lagerfeuer nieder?” empfehlen die Buchhändler vor Ort Bücher für Kinder und Jugendliche:

Ein Bilderbuch nicht nur Kinder

Franz Eberl (Buchhandlung Franz Eberl, Eversbuschstraße 93) empfiehlt „Irgendwie Anders” von Kathryn Cave und Christ Riddell (erschienen im Oetinger Verlag, Preis 12 Euro, für Kinder von drei bis fünf Jahren):

„Irgendwie Anders“ lebt ganz alleine und ohne einen einzigen Freund auf einem hohen Berg. So sehr er sich auch bemüht, den anderen zu gefallen, die anderen Tiere wollen nichts mit ihm zu tun haben. „Irgendwie Anders“ ist einfach anders.

Dieses einfühlsame Bilderbuch bietet eine kindgemäße Erschließung der Thematik „Anderssein“ und „Ausgrenzung“. „Ich und die anderen“ und „Gefühle und Freundschaft“ sind ebenfalls Schwerpunkte dieser reizenden Geschichte. Die ansprechenden Bilder sind liebevoll gestaltet und ergänzen den kindgerechten Text.

Gerade in der heutigen Zeit, in der Integration und Inklusion gesellschaftlich neu betrachtet werden müssen, kann das Bilderbuch auch Eltern und Großeltern einen neuen Blick eröffnen.

Eine echte Bereicherung

Bettina Foltz (Abteilungsleitung Kinder- und Jugendbuch im Hugendubel am Stachus) empfiehlt „Wunder” von Rachel Palacio (erschienen im Hanser Verlag, für Kinder ab elf Jahren):

Der zehnjährige August ist ein ganz besonderes Kind: humorvoll und intelligent, aber leider auch ein Kind mit einer schwerwiegenden Behinderung: Er hat von Geburt an ein sehr entstelltes Gesicht. Er sagt von sich selbst: „Wie immer ihr euch mein Gesicht auch vorstellt - es ist noch schlimmer!” Deswegen hat er auch noch nie eine Schule besucht - aber jetzt beschließen seine Eltern, dass er sich dem Leben und den anderen Menschen stellen muss. Sein erstes Jahr in der Schule wird alles andere als einfach - aber August kämpft sich durch und bringt sehr viel ins Rollen.

Dieses Buch empfehle ich, weil es liebevoll und ehrlich nicht nur die Probleme Augusts, sondern auch die Reaktionen von uns „normalen” Menschen auf eine Behinderung beschreibt. Es wurde auch schon von Schulklassen begeistert gelesen und ist eine echte Bereicherung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab 11 Jahren.

Alltag mit Widrigkeiten

Katrin Schmidt (Buchhandlung LeseZeichen, Gabriele-Münter-Str. 3, Germering) empfiehlt „Mit Worten kann ich fliegen” von Sharon M. Drapier (erschienen im Ueberreuter Verlag, 14,95 Euro, für Jugendliche ab zwölf Jahren):

Die Autorin versetzt sich in den Körper der 13-jährigen Meldoy. Melody ist eine hochintelligente 13-jährige mit einer großen Portion Humor. Leider weiss das keiner, denn Melody leidet seit ihrer Geburt an einer Zerebralparese - sie kann nicht sprechen, nicht laufen, ihre Arme nicht bewegen. Ihren Alltag mit all seinen Widrigkeiten beschreibt Melody dem Leser selbst - doch es ist kein mitleidheischendes Buch. Es ist voller Humor, Wärme und Witz. Man wird mit Melody wahnsinnig, weil ihr Umfeld mal wieder nicht versteht, was sie will und man freut sich mit ihr, als es ihr im Laufe des Buches gelingt, mit ihrer Außenwelt zu kommunizieren. Aber da hören die Probleme natürlich nicht auf. Der Alltag für einen Teenager ist sowieso schon nicht leicht - mit so einer Behinderung gleich noch einmal mehr ...

Wer, so wie ich, auch von John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter” begeistert war, der sollte unbedingt in die Welt von Melody eintauchen und mit ihren Worten davonfliegen.

In Geschichten eintauchen

Hilde Kindt (Geschäftsführerin Bücher Kindt am Partnachplatz) empfiehlt „Die fliegenden Bücher des Mister Morris Lessmore” von William Joyce (erschienen im Boje Verlag, 14,99 Euro, für Kinder ab vier Jahren):

Mister Morris Lessmore liest und schreibt für sein Leben gern. Doch eines Tages wirbelt ein schwerer Sturm seinen geordneten Alltag gehörig durcheinander. Morris landet in einer seltsamen Schwarz-Weiß-Welt, in der er einem äußerst freundlichen Wesen aus einem kleinen blauen Buch begegnet. Es weist ihm den Weg zu einem farbenfrohen Haus, das von lebendigen Büchern nur so wimmelt - Morris beginnt, mit den Büchern zu leben. Er repariert sie, wenn sie fast auseinanderfallen, er befreit sie von lästigen Eselsohren und taucht in ihre Geschichten ein. Doch nachts, wenn alle Bücher im Regal stehen und schlafen, zieht er sich zurück, um an seiner eigenen Geschichte weiterzuschreiben. Die Jahre vergehen und Morris wird alt. Bis sein Buch eines Tages vollgeschrieben ist ... Ein schönes Buch für alle Kleinen (und Großen), die Bücher lieben!

Ideal für die Sommerferien

Helge Weiland (Bücher Kindt im Forum Fürstenried) empfiehlt „Maxie und ein Hund mit Herzklopfen” von Usch Luhn (erschienen im Ueberreuter Ravensburger Buchverlag, 7,99 Euro, für Kinder ab zehn Jahren):

Maxie hat Sommerferien, aber an Ausschlafen ist nicht zu denken. Eine Kuh in Not, zwei Hamster mit Bauchweh und ein musikalischer Dalmatinermischling halten Familie Buntschuh auf Trab. Und dann sorgt auch noch Maxies beste Freundin Paula für jede Menge Wirbel. Die behauptet doch tatsächlich, Maxies Mutter wäre verliebt! Ausgerechnet in Herrn Pfeffer, Maxies Musiklehrer! Für Maxie ist klar: Die beiden müssen schleunigst entliebt werden. Gut, dass ihre Freundin Paula sich mit solchen Problemfällen auskennt!

Auch der zweite Band der bisher dreiteiligen Maxie-Serie überzeugt mit viel Humor, Charme und einer sympathischen Hauptfigur - die ideale Lektüre für die Sommerferien!

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