Veröffentlicht am 16.06.2014 10:24

Die Königin feiert ihren 20. Geburtstag

Die Eule-Orgel wird 20 Jahre alt. (Foto: Hifaki)
Die Eule-Orgel wird 20 Jahre alt. (Foto: Hifaki)
Die Eule-Orgel wird 20 Jahre alt. (Foto: Hifaki)
Die Eule-Orgel wird 20 Jahre alt. (Foto: Hifaki)
Die Eule-Orgel wird 20 Jahre alt. (Foto: Hifaki)

Die Eule-Orgel der Himmelfahrtskirche (Kidlerstraße 15) wird 20 Jahre alt - kein Alter für die „Königin der Instrumente”, wie Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner mieint, aber trotzdem Grund genug, dieses schöne Instrument der Himmelfahrtskirche zu feiern.

Instrument voller Kraft

„Wenn ich nach meinen Gedanken zu diesem Instrument gefragt werde, dann stehen nicht die lange Planungs- und Bauphase, Disposition, Klangpracht und andere technische Details an erster Stelle, sondern die Erinnerung an viele schöne Konzerte, die ich gehört oder zum Teil selber bestritten habe”, erzählt Geitner, „ein Instrument entfaltet seine ganze Kraft nur, wenn Musiker es gut beherrschen und spielen können. In der Himmelfahrtskirche haben wir diese schöne Situation, dass im Laufe der Zeit viele hervorragende Gastorganisten gespielt haben. Die Eule-Orgel wird immer wieder sehr gelobt und ist auch nach all den Jahren in einem 'Topzustand', so dass wir uns auf noch viele Jahre mit ihr freuen können.”

Drei Konzerte am Wochenende

In den verschiedenen Gottesdiensten und kirchenmusikalischen Veranstaltungen wie Orgelvesper, Orgelmatineé, Bach am Karfreitag, Orgelmusik bei Kerzenschein und natürlich der Sendlinger Orgelnacht ist die Eule-Orgel in ihr ganzen Vielseitigkeitzu erleben. Das kleine Orgeljubiläum (die Einweihung fand am 26. Juni 1994 statt) begehen die Sendlinger am Wochenende vom 27. bis 29. Juni mit drei ganz unterschiedlichen Konzerten.

Am Freitag, 27. Juni, erklingt um 20 Uhr der Dritte Teil der Clavierübung, die sogenannte Orgelmesse von Johann Sebastian Bach. Zu Gast ist der Münchner Organist Tobias Skuban, der schon viele großartige Konzerte an der Eule Orgel gespielt hat.

Patrick Gläser wird am Samstag, 28. Juni, um 20 Uhr ganz andere Klänge auf der Orgel zaubern. Unterm dem Titel „Orgel rockt” erklingen Titel aus Rock, Pop und Filmusik. Sicherlich ein ungewöhnliches aber auch spannendes Konzert.

Am Sonntag, 29. Juni, um 11.30 Uhr kommen die Kinder auf Ihre Kosten. In einer Orgelmatinee wird von Christine Michel Osterthun „Maaartin! Vom kleinen Martin zum Großen Luther - Ein Orgelkonzert für Kinder ab 5” aufgeführt. Als Erzählerin wirkt hier Christine Sippekamp mit, an der Orgel spielt KMD Klaus Geitner

Zu allen drei Veranstaltungen ist der Eintritte frei. Für Spenden am Ausgang ist man dankbar. Herzliche Einladung ergeht zu diesen Orgelfesttagen, bei denen jeder Besucher nach den Konzerten eine kleine Überraschung erhält.

Die Interpreten

Tobias Skuban nahm Orgelunterricht bei Dr. Michael Hartmann (Richard-Strauss-Konservatorium der Stadt München) und Klavierunterricht bei der freischaffenden Konzertpianistin und -organistin Ruth Kornder (München). Nach Abitur und Zivildienst studierte er als Stipendiat der Hochbegabtenförderung des Freistaats Bayern das Konzertfach Orgel an der Münchner Hochschule für Musik und Theater in der Soloklasse von Prof. Edgar Krapp (Klavier bei Prof. Claude-France Journès). Zusätzlich zu seinen Münchner Studien erhielt Tobias Skuban Unterricht bei Vincent Warnier, dem Titulaire von St-Etienne-du-Mont in Paris und Nachfolger von Maurice Duruflé. 2002 wechselte Skuban in die Orgelklasse des renommierten Orgelprofessors Martin Lücker in Frankfurt/Main.

Als Konzertorganist ist Tobias Skuban international tätig (Konzerte u.a. im Dom zu Bamberg, im Dom zu München, im Dom zu Magdeburg, der Basilika der Benediktiner St. Bonifaz zu München, der Basilika St. Gereon in Köln, der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg, der größten Orgel der Schweiz in der Benediktinerkirche Engelberg, der Kathedrale von Clermont-Ferrand, dem Musée des Augustins in Toulouse und der First Lutheran Church in Boston/USA sowie der St.-Paul’s Church in Cambridge/USA); darüber hinaus ist er ein gefragter Duopartner und Korrepetitor.

2003 nahm er zusätzlich das Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf.

2008 Studienaufenthalt in Boston (USA) als Stipendiat von Harvard Medical International.

2009 Promotion zum Dr. med., Arzt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Patrick Gläser ist Kirchenmusiker in Öhringen und Neuenstein (70 km nordöstlich von Stuttgart). Außerdem betreibt er das Projektstudio SOUNDmanufaktur in Öhringen. Er ist freier Musikproduzent und Komponist mit dem Schwerpunkt Audiomarketing. Auf vielseitige Weise wirkt er in verschiedenen Bühnen-Produktionen als Solist oder Sprecher mit. Zusammen mit Karin Friedle-Unger tourt er im Duo „ StimmeTasten “ als Pianist und Begleiter. Für ”Orgel rockt” arrangiert er Rock- und Popsongs und symphonische Filmmusiken - für die Besetzung Orgel + Gänsehaut.

„Orgel rockt“ ist ein Konzertprojekt für Kirchenorgel solo. Der Öhringer Organist und Chorleiter Patrick Gläser spielt aus Gehör, Herz und Gedächtnis heraus seine Coverversionen bekannter Titel aus den drei großen Genres Rock, Pop und Film. Die Ideen zu den Stücken gehen auf Publikumswünsche aus vergangenen Konzerten zurück. Die beliebtesten Titel aus den ersten Programmen bleiben auch in Tour 3 wieder als Zugaben erhalten.

Nach vier Jahren mit rund 120 Konzerten und über 24.000 Besuchern in Deutschland, Österreich, Schweden, Russland und den Niederlanden ist Tour 3 die Fortsetzung des Projektes mit einer neuen Titelauswahl. Spielorte sind zunächst Kirchen in der gesamten Bundesrepublik und in Österreich. Gerade erst ist die zweite CD „Orgel rockt – Live CD 2012/13 – Tour 2“ mit dem letzten Konzertprogramm erschienen.

Klaus Geitner wurde in München geboren. Nach Studien bei Christian Kroll (Orgel) und Hans Rudolf Zöbeley am Richard-Strauss-Konservatorium setzte er seine Ausbildung in Augsburg und Salzburg (Mozarteum) fort. Dort in der Orgelklasse von Prof. Stefan Klinda. Ergänzende Studien fürten ihn zu Nikolaus Harnoncourt, Hermann Max, Michael Radulescu, Ton Koopman, Olivier Latry, Marie- Claire Alain, Jean Langlais, Daniel Roth, Gaston Litaize, Zsigmond Szathmáry, Jon Laukvik, Frieder Bernius und Guy Bovet. Seit 1983 wirkt Klaus Geitner als Kantor und Organist an der Himmelfahrtskirche München-Sendling, wo er all­jährlich ein um­fangreiches und vielseitiges kirchenmusikalisches Programm ausrichtet. 1990 gründete er das Ensemble „Il concerto piccolo”, das sich auf die Aufführungspraxis des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert hat. 2007 wurde er zum Dekanatskantor berufen. Im Jahr 2009 wurde er zum KMD (Kirchenmusikdirektor) ernannt. Konzerte in Österreich, Italien, Israel, Polen, Frankreich und der Ukraine sowie Rund­funk- und CD-Aufnahmen ergänzen seine künstlerische Tätigkeit.

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