Viele der Eltern, die mit ihren Kindern zur 40-Jahr-Feier des Germeringer Abenteuerspielplatzes gekommen waren, hatten selbst als Kind auf dem riesigen Spielplatz am Aubinger Weg gespielt, hatten Hütten gebaut und darin getobt. Nach vier Jahrzehnten ist der ASP noch keineswegs in die Jahre gekommen, obwohl sich eigentlich am Konzept nicht viel geändert hat. Für das Jubiläum hatten sich die Kinder allerdings mächtig ins Zeug gelegt und den Buden, Burgen und Bretterhäusern den letzten Schliff gegeben. In die Gebäude wurden die Fotogalerien der vergangenen Jahre gehängt, die Bretterbuden avancierten zu Würstlbuden und Spielstätten. Über die Jahre sind wohl einige hundert Hütten zusammengekommen, die von tausenden von Germeringer Kindern aufgebaut, niedergerissen, erweitert und wieder neu errichtet worden waren.
Marhild Liebermann, die sich in den 70er Jahren für den ASP engagiert hatte, konnte sich bei der Geburtstagsfeier noch gut an die Anfangszeit erinnern. Eine Elterninitiative hatte Anfang der 70er Jahre die Idee für einen Abenteuerspielplatz und diesen mit viel Hartnäckigkeit und Tatkraft umgesetzt.
In der Öffentlichkeit gab es einige Vorurteile abzubauen. Zu Zeiten der antiautoritären Bewegung befürchteten einige Bürger, dass die Kinder ohne Grenzen auf dem Spielplatz das Abenteuer pur erleben wollten. Ein freies und zügelloses Spielen war damals wie heute nicht Ziel des ASP gewesen, ganz im Gegenteil. Sich gegenseitig respektieren, Fairness, soziales Miteinander und Teamfähigkeit seien pädagogische Schwerpunkte. Damit das Spielen und Werken reibungslos abläuft, müssen die Kinder ein paar Grundregeln beachten und einhalten. Die Spielregeln hängen an zentraler Stelle aus und natürlich stehen die Betreuer als Ansprechpartner für die sechs- bis 13-Jährigen bereit. Sie bieten auch die vielen Angebote an wie Werken, Malen, Theaterspielen. Es gibt die Backstube am Dienstag, die Mädchengruppe am Mittwoch und die Jungengruppe am Donnerstag, freitags wird am Lagerfeuer Stockbrot gebacken und am Samstag können die Kinder auf dem ASP Mittagessen.
Am Jubiläumstag gab es quasi alle Angebote gleichzeitig und viele mehr dazu. Zum Beispiel den Rollstuhlparcours. Mit Begeisterung setzten sich die Kinder in die Rollstühle und versuchten dann über schiefe Ebenen, Schwellen und durch Hindernisse zu fahren. Gar nicht so einfach! Mit Bobbycars fahren, den Hügel in Tonnen herunterkollern und aus Ytong-Blöcken Kunstwerke aussägen und bemalen, kam bei den Kindern gut an. Natürlich wurde ein riesiges Lagerfeuer gemacht und im Sandkasten mit viel Wasser gematscht. Lange Schlangen bildeten sich beim Kinderschminken. Vampire, Spiderman und andere Scheußlichkeiten hatten sich die Jungs als Motiv ausgesucht, die Mädchen bevorzugten Schmetterlinge, Elfen und Feen ins Gesicht gepinselt zu bekommen. Am Rollenbild hat sich offensichtlich auch nach 40 Jahren nichts Grundsätzliches geändert. Der ASP hat dienstags bis freitags von 13 bis 17.30 Uhr geöffnet und in den Schulferien ab 10 Uhr.