Von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. April, findet das Open Westend erstmals unter einem künstlerischen Motto statt: „Kunst schafft Identität”. Alle teilnehmenden Künstler leben oder arbeiten auf der Schwanthalerhöhe. Seit 2002 prägen sie mit ihrer Veranstaltung den typischen Charakter des Stadtviertels, möchten jedoch nicht nur für eine kleine Gruppe von Insidern agieren. Vielmehr wollen die Künstler ihre Aktivitäten präsentieren, mit den Bewohnern des Stadtbezirks kommunizieren und deren Resonanz spüren. Denn dadurch kann ein Gefühl für Identifikation mit dem eigenen Stadtviertel entstehen.
Modedesignerin Monica Liebetanz präsentiert ihre aktuelle Frühjahrskollektion in der Bergmannstraße 66. Ihr Label MOMA LI Design ist schon seit mehr als zehn Jahren im Westend bekannt, so manche Frau im Westend hat ihr Lieblingsshirts bei Liebetanz gefunden. Denn deren ausgefallene Details, Materialien und Farbenkombinationen machen deutlich: Mode ist Kunst!
Architekt Andreas Eichlinger (Bauteam 26, Bergmannstr. 26) entwickelt nicht nur Projekte für Neu-, Um- und Ausbauten individuell, so dass die Nutzer und der Ort im Mittelpunkt stehen. Dem Thema der Interreligiösität nähert er sich mit seiner aktuellen Installation in der St. Rupert Kirche am Gollierplatz. Und der Bildjournalist und Fotograf Erol Gurian (Bergmannstraße 28) setzt sich im Multimediaprojekt „Terra Armenia” mit seinen armenischen Wurzeln auseinander.
Insgesamt öffnen rund 40 Kunstschaffende ihre Ateliers: Bildhauer, Maler, Filmemacher und Literaten ebenso wie Goldschmiede, Weber und Musiker. Interessant sind zudem Einblicke in Künstlerwohnungen, die vorübergehend als improvisierte Ausstellungsflächen dienen. Nicht versäumen sollte man im Gewerbehof in der Gollierstraße 70 vorbei zu schauen, in dem gleich acht Künstler/Innen und Kunsthandwerker/Innen ihre Arbeiten vorstellen. Wer selbst kreativ werden will, kann dort am Samstag ab 16 Uhr zur „Mitmachwerkstatt im Malatelier” von Cornelia Patschorke kommen. Darüber hinaus gibt es beim Open Westend auch Theater, Tanz und Gesang für alle – meist bei freiem Eintritt.
Besucher können selbstständig die Entdeckungsreise durch die Veranstaltungsorte antreten. Für alle, die lieber in der Gruppe unterwegs sind und fachkundige Erläuterungen schätzen, bietet der Kunsthistoriker Reinald Raabe mehrmals pro Tag zweieinhalbstündige Führungen an, für die jedoch vorab um Anmeldung gebeten wird (Kostenbeitrag: 8 Euro, Anmeldung per E-Mail: raabe@marafilm.tv). Geöffnet ist die Atelierschau am Freitag 15–21 Uhr, am Samstag 12–20 Uhr und am Sonntag 12–19 Uhr. Das vollständige Programm mit einem Lageplan und Kurzbeschreibungen finden Interessenten unter www.open-westend.de im Internet.