Veröffentlicht am 28.01.2014 11:49

Bürger befürchten Dauerstau

Im 9. Stadtbezirk soll die Tram auf ihrem Weg zum Romanplatz, vom S-Bahnhof Laim kommend, insgesamt drei Haltestellen anfahren. Im Bereich Winfriedstraße verschwenkt die Tram dann in die Mitte der Wotanstraße. Die momentan vorhandenen (Bus-) Haltestellen „Richildenstraße“ und „Kemnatenstraße“ können nicht erhalten bleiben. Eventuell soll auf Höhe der Winfriedstraße noch eine zusätzliche Haltestelle für die Tram eingerichtet werden. (Foto: MVG)
Im 9. Stadtbezirk soll die Tram auf ihrem Weg zum Romanplatz, vom S-Bahnhof Laim kommend, insgesamt drei Haltestellen anfahren. Im Bereich Winfriedstraße verschwenkt die Tram dann in die Mitte der Wotanstraße. Die momentan vorhandenen (Bus-) Haltestellen „Richildenstraße“ und „Kemnatenstraße“ können nicht erhalten bleiben. Eventuell soll auf Höhe der Winfriedstraße noch eine zusätzliche Haltestelle für die Tram eingerichtet werden. (Foto: MVG)
Im 9. Stadtbezirk soll die Tram auf ihrem Weg zum Romanplatz, vom S-Bahnhof Laim kommend, insgesamt drei Haltestellen anfahren. Im Bereich Winfriedstraße verschwenkt die Tram dann in die Mitte der Wotanstraße. Die momentan vorhandenen (Bus-) Haltestellen „Richildenstraße“ und „Kemnatenstraße“ können nicht erhalten bleiben. Eventuell soll auf Höhe der Winfriedstraße noch eine zusätzliche Haltestelle für die Tram eingerichtet werden. (Foto: MVG)
Im 9. Stadtbezirk soll die Tram auf ihrem Weg zum Romanplatz, vom S-Bahnhof Laim kommend, insgesamt drei Haltestellen anfahren. Im Bereich Winfriedstraße verschwenkt die Tram dann in die Mitte der Wotanstraße. Die momentan vorhandenen (Bus-) Haltestellen „Richildenstraße“ und „Kemnatenstraße“ können nicht erhalten bleiben. Eventuell soll auf Höhe der Winfriedstraße noch eine zusätzliche Haltestelle für die Tram eingerichtet werden. (Foto: MVG)
Im 9. Stadtbezirk soll die Tram auf ihrem Weg zum Romanplatz, vom S-Bahnhof Laim kommend, insgesamt drei Haltestellen anfahren. Im Bereich Winfriedstraße verschwenkt die Tram dann in die Mitte der Wotanstraße. Die momentan vorhandenen (Bus-) Haltestellen „Richildenstraße“ und „Kemnatenstraße“ können nicht erhalten bleiben. Eventuell soll auf Höhe der Winfriedstraße noch eine zusätzliche Haltestelle für die Tram eingerichtet werden. (Foto: MVG)

Zahlreiche Bürger des 9. Stadtbezirks informierten sich in der vergangenen Woche über den aktuellen Planungsstand zur Tram-Westtangente und vor allem über die geplante Streckenführung durch das Stadtviertel. In einer öffentlichen Informationsveranstaltung haben die Stadtwerke München (SWM), die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sowie das Referat für Stadtplanung und Bauordnung den momentanen Planungsstand bekanntgegeben. Die geplante neue Tram im Münchner Westen wird nach Angaben der MVG auf einer Streckenlänge von neun Kilometern insgesamt 16 Haltestelle haben und die Stadtbezirke Neuhausen-Nymphenburg, Laim, Hadern, Sendling-Westpark und Obersendling direkt miteinander verbinden, das bestehende Schienennetz im Westen der Stadt ergänzen und damit in der Innenstadt entlasten. Sie führt vom Romanplatz über die Wotan-, Fürstenrieder und Boschetsrieder Straße zum Ratzingerplatz und endet am U-Bahnhof Aidenbachstraße.

Viele der anwesenden Bürger sehen die geplante Streckenführung kritisch. Sie befürchten eine Verkehrszunahme sowie Dauerstau auf der Wotanstraße. Zudem wiesen die Anwohner darauf hin, dass die momentan vorhandene Busverbindung ausreiche. Auch der Wegfall von Haltestellen im Zuge des Gleisstreckenneubaus stieß auf starke Kritik. „Wir haben eine gute funktionierende Busanbindung“, sagte ein Mann. „Und auch die Vorteile für den Kfz-Verkehr sehe ich nicht. Es ist jetzt in der Wotanstraße schon Stau bis zum Romanplatz – gerade in den Abendstunden.“ Er befürchtet, dass der Stau durch die Tram noch zunehmen werde. „Das einzig akzeptable wäre eine U-Bahn“, betonte eine Bürgerin. Auch eine mögliche Zunahme der Lärmbelästigung bereitet den Anrainern Sorge. „Die Straßenbahn quietscht schon jetzt Tag und Nacht“, klagte eine Frau. „Das ist für die Leute, die dort wohnen, schon jetzt unerträglich.

U-Bahn ist nicht finanzierbar

„Ohne die Tram-Westtangente würde der Kfz-Verkehr stark ansteigen“, erklärte Christine Weiß-Hiller vom Planungsreferat. „Durch die Tram wächst der Kfz-Verkehr weniger schnell, weil mehr Menschen öffentlich fahren können.“ Und Gunnar Heipp vom Planungsteam Tram-Westtangente der MVG ergänzt: „Uns geht es nicht um den jetzigen Zustand, auch wenn es funktioniert. Wir reden von den prognostizierten Zielen. Das Fahrgastaufkommen nimmt immer weiter zu. Eine Straßenbahn hat immer doppelt so viel Platz wie ein Bus. Die Zunahme der Mobilität ist wichtig für die Zukunft Münchens.“ Eine U-Bahn sei grundsätzlich sicher wünschenswert, so Heipp weiter. „Sie ist das schnellste Verkehrsmittel – aber leider auch das am schwierigsten herzustellende und das teuerste.“ Seiner Ansicht nach reicht die Straßenbahn in diesem Streckenabschnitt aus. „Eine U-Bahn ist nicht finanzierbar.“

Die Tram wird auf der gesamten Strecke in der Straßenmitte geführt, fast überall getrennt vom Kfz-Verkehr auf einem Rasengleis. Nur in der Wotanstraße zwischen Kemnatenstraße und Hirschgartenallee fährt die Tram auf der Fahrbahn, um breitere Geh- und Radwege zu ermöglichen und Platz für neue Bäume zu haben. Hierzu sind nach Ansicht der MVG in der Wotanstraße zwei Fahrspuren ausreichend, um die Leistungsfähigkeit des Kfz-Verkehrs zu gewährleisten.

Umbau des Romanplatzes noch 2014

„Die Baumaßname Romanplatz wird aus dem Projekt Tram-Westtangente herausgelöst und bereits vorher, noch in diesem Jahr, gestaltet“, erklärte Heipp. Bisherige Untersuchungen hätten gezeigt, dass eine grundsätzlich andere Anordnung der Verkehrsflächen nicht möglich sei, da der Romanplatz auch in Zukunft ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt bleiben werde. Daher werden die Tram-Haltestellen am Romanplatz, wie bisher auch, in der Platzmitte angeordnet, die Bushaltestellen sind auf der West- und Ostseite des Platzes geplant. Die Flächen des Kfz-Verkehrs werden auf die Anforderungen für Rad- und Fußwege abgestimmt. Im Zuge der Baumaßnahme werden auch die Gleisanlagen erneuert.

Die Vorplanung für die Tram-Westtangente wurde im Juli 2013 vom Stadtrat als Grundlage für die nun anstehende Entwurfs- und Genehmigungsplanung beschlossen. Nach Abschluss dieser Planung soll das Projekt dem Stadtrat erneut zur Entscheidung vorgelegt werden. Wenn dieser dann „grünes Licht“ gibt, werden SWM/MVG die Planfeststellungunterlagen, also sozusagen den Bauantrag, bei der Regierung von Oberbayern einreichen. „Eine Inbetriebnahme wäre frühestens in sechs Jahren möglich“, betonte Gunnar Heipp.

Problem 2. Stammstrecke?

Doch was ist eigentlich, wenn die 2. S-Bahn-Stammstrecke und damit auch die Umweltverbundröhre, durch die die Tram-Westtagente geführt werden würde, sich weiter verzögert oder am Ende gar nicht gebaut wird? „Die Umweltverbundröhre ist Bestandteil des Genehmigungsverfahrens für die 2. Stammstrecke. Dieses läuft zurzeit. Damit ist sie der Tram-Westtangente planerisch voraus“, erklärt SWM-Sprecher Christian Miehling auf Anfrage des Werbe-Spiegels. „Eine Realisierung wäre allerdings auch ohne 2. Stammstrecke sinnvoll und erforderlich als Teil der Modernisierung und Erweiterung des S-Bahnhofs Laim. Aktuell ist jedoch davon auszugehen, dass die Umweltverbundröhre im Rahmen der 2. Stammstrecke durch den Freistaat realisiert wird.“

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