Veröffentlicht am 17.12.2013 11:17

„Totales Chaos“

Großstadtproblem: Bei Stau auf den Hauptverkehrsstraßen suchen sich Autofahrer oft Schleichwege durch die anliegenden Wohngebiete. (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)
Großstadtproblem: Bei Stau auf den Hauptverkehrsstraßen suchen sich Autofahrer oft Schleichwege durch die anliegenden Wohngebiete. (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)
Großstadtproblem: Bei Stau auf den Hauptverkehrsstraßen suchen sich Autofahrer oft Schleichwege durch die anliegenden Wohngebiete. (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)
Großstadtproblem: Bei Stau auf den Hauptverkehrsstraßen suchen sich Autofahrer oft Schleichwege durch die anliegenden Wohngebiete. (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)
Großstadtproblem: Bei Stau auf den Hauptverkehrsstraßen suchen sich Autofahrer oft Schleichwege durch die anliegenden Wohngebiete. (Foto: Rolf Handke / pixelio.de)

Neun soziale Einrichtungen protestieren gegen den Schleichverkehr durch die Haneberg-, die Johann-Schmaus- und die Braganzastraße. Auf der Bürgerversammlung des 9. Stadtbezirks machten der Heilig-Geist-Stift, der Abenteuerspielplatz Neuhausen, der Kindergarten der Christuskirche, die städtische Kinderkrippe und der Abenteuerhort in der Johann-Schmaus-Straße, die Kinderbetreuung Wolkenkinder, die katholische Kindertagesstätte St. Theresia, der Kindergarten Kunterbunt sowie der Jugendtreff Neuhausen auf die Gefahrenzone aufmerksam. Sie fordern, den bei Stau auf der Landshuter Allee entstehenden Schleichverkehr durch geeignete Maßnahmen zu verhindern.

Die neun sozialen Einrichtungen befinden sind in unmittelbarer Nähe der Landshuter Allee, auf knapp 400 Metern in der östlichen Haneberg-, der Johann-Schmaus- und der Braganzastraße. Sobald sich der Verkehr auf der Landshuter Allee in südlicher Richtung staut, entstehe im Wohngebiet „totales Chaos“, erklärte ein Bürger auf der Versammlung. Das Überqueren der Straße für Kinder und Bewohner des Heilig-Geist-Stifts stelle aufgrund endloser Autoschlangen und ausweichendem Gegenverkehr ein erhebliches Gefährdungspotenzial dar.

Gefährdung der Kinder und Senioren

Bisher sei man von der Stadt München verkehrstechnisch angemessen geschützt worden. „Eine Sperre in der Braganzastraße sorgte dafür, dass in den engen Straßen der gesamte Partei- und Anliegerverkehr zusätzlich zu dem der angrenzenden Fußballfelder auch in Stoßzeiten reibungslos und ohne Gefahr stattfinden konnte“, heißt es im Antrag, der auf der Bürgerversammlung mit Mehrheit angenommen wurde. „Ohne uns ersichtlichen Grund wurde die Sperre im letzten Jahr entfernt, und die bisherigen ruhigen Sackstraßen mit ihren sensiblen Einrichtungen für Kinder und alte Menschen müssen nun als Durchgangs- und Umgehungsstraßen zur Entlastung der Landshuter Allee herhalten.“ Inzwischen herrsche in diesen zum Teil nur einspurig befahrbaren Straßen bei jedem Stau oder Stillstand auf der Landshuter Allee regellose Willkür und gefährliches Chaos durch endlose Autoschlangen.

„Das ist ein Skandal“

„Dass die Stadt München hier ihre schwächsten Bewohner nicht zu schützen versucht, sondern den vorhandenen bewährten Schutz entfernt und sie einer unberechenbaren Gefährdung preisgibt, ist ein Skandal, der bei der Entfernung der Sperrung vielleicht nicht vorauszusehen war.“ Mit Unverständnis und Besorgnis habe man diese gefährliche Konsequenz einer Fehlentscheidung der Stadt den Sommer über beobachtet. Man sei nicht bereit zu warten, „bis es Menschenopfer gibt“, heißt es weiter. „Wir stellen den dringenden Antrag auf eine sofortige Lösung dieses sinnlos herbeigeführten Problems“, erklären die Verantwortlichen der sozialen Einrichtungen unisono.

Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hatte bereits in seiner Juli-Sitzung einem Vorschlag des Kreisverwaltungsreferat (KVR) zugestimmt, nach dem die Durchfahrtssperre zwischen Braganza- und Johann-Schmaus-Straße nicht eingerichtet werden soll. Allerdings hielt das Gremium die auch schon im Bebauungsplan in Betracht gezogene Einrichtung eines Zebrastreifens an der Hanebergstraße nach wie vor für sinnvoll. Im Oktober ist dieser Vorschlag nun vom KVR abgelehnt worden. Die Errichtung eines Zebrastreifens sei an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Wesentliche Beurteilungskriterien seien dabei die Fahrzeug- und Fußgängerfrequenzen. Bei den durchgeführten Zählungen habe man den Verkehr an der Ecke Johann-Schmaus- und Hanebergstraße erfasst. „Die ermittelnden Zahlen, zirka 90 Fußgänger und zirka 200 Fahrzeuge pro Stunde zu den morgendlichen Hauptverkehrszeiten, bewegen sich in einem für eine Tempo 30-Zone üblichen Rahmen und lassen keine besondere Gefährdung erkennen, die eine Ausnahmeregelung für die in dieser Tempo 30-Zone gelegene Hanebergstraße rechtfertigen“, heißt es von Seiten des KVR.

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