Veröffentlicht am 25.11.2013 16:45

Schritt für Schritt ins Leben

Freuen sich über die neuen Räume, von links: Monika Prommer, Irene Küsel-Schmidt, Brigitte Gladecke, Petra Schmitt und Michaela Ruhdorfer. (Foto: pst)
Freuen sich über die neuen Räume, von links: Monika Prommer, Irene Küsel-Schmidt, Brigitte Gladecke, Petra Schmitt und Michaela Ruhdorfer. (Foto: pst)
Freuen sich über die neuen Räume, von links: Monika Prommer, Irene Küsel-Schmidt, Brigitte Gladecke, Petra Schmitt und Michaela Ruhdorfer. (Foto: pst)
Freuen sich über die neuen Räume, von links: Monika Prommer, Irene Küsel-Schmidt, Brigitte Gladecke, Petra Schmitt und Michaela Ruhdorfer. (Foto: pst)
Freuen sich über die neuen Räume, von links: Monika Prommer, Irene Küsel-Schmidt, Brigitte Gladecke, Petra Schmitt und Michaela Ruhdorfer. (Foto: pst)

„Opstapje“ bedeutet auf holländisch „Schritt für Schritt”. Opstapje heißt aber auch das Spiel- und Lernprogramm, das seit fünf Jahren Germeringer Kinder und Eltern zwischen 1,5 und 3 Jahren unterstützt. Jetzt konnte das Projekt, das unter der Trägerschaft des Germeringer Sozialdienstes läuft, neue Räume beziehen. Statt des engen zehn Quadratmeter großen Zimmers im zweiten Stock des Zenja ist Leiterin Monika Prommer mit ihrem Team in das Erdgeschoss umgezogen. Wo früher der Schreibwarenladen war, ist nun die Geschäftsstelle von Opstapje. „Ich finde es super, dass so viele soziale Einrichtungen unter einem Dach sind“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Haas bei der Einweihung. Auch Monika Prommer ist begeistert. „Wir haben sogar eine kleine Spielecke für die Kinder, unsere Materialien sind zugänglich und müssen nicht mehr herumgeschleppt werden.” Die Spielecke ist bereits ausgestattet, auch die Infobroschüren in verschiedenen Sprachen sind übersichtlich in ein Gestell sortiert und in der Büroecke befindet sich ein großes Regal, in dem die pädagogisch wertvollen Lern- und Spielmaterialien, die den Familien überreicht werden, eingeordnet sind. „Vorhänge und Bilder fehlen aber noch“, sagte Prommer. Das ist für den Anfang gar nicht einmal schlecht. Viele Germeringer blicken so neugierig durch die Scheiben und kommen in die Geschäftsstelle, um sich das Konzept „Opstapje“ erklären zu lassen.

Kinder aus 37 Nationen

Das Programm richtet sich vor allem an junge Familien, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. „Wir haben viele einsame Mütter“, sagte Prommer. Einige stammen aus dem Ausland und können kein Deutsch, andere haben finanzielle oder psychische Probleme oder sind alleinerziehend. „Im vergangenen Jahr wurden Kinder aus 37 Nationen betreut“, berichtete Sonja Thiele vom Sozialdienst Germering. Die drei bei Opstapje angestellten Hausbesucherinnen kümmern sich jeweils um zehn bis zwölf Familien. Sie kommen wöchentlich in die Familien, spielen mit den Kindern, geben Anregungen und Tipps, wie die Kinder gefördert und ein gedeihliches Familienleben etabliert werden kann.

„Bei manchen Familien werden wir bei jedem neuen Kind wieder angefordert“, erzählte eine Hausbesucherin. Außerdem können die Mütter ihre Sorgen mit den Betreuerinnen besprechen und es gibt regelmäßige Treffen mit anderen Eltern. „Die Mütter nehmen die Anregungen gerne an“, berichtete Hausbesucherin Irene Küsel-Schmidt. Sie freut sich besonders, dass bisher jedes der Opstapje-betreuten Kinder später in den Kindergarten gegangen ist und damit perfekt für die Grundschule vorbereitet werden konnte. „Das ist nicht selbstverständlich“, weiß sie. Die Eltern mit Sprachproblemen werden zu Anmeldungen oder Elternabenden begleitet.

Monika Prommer kann bei ihren „Schützlingen“ viele positive Effekte beobachten. So berichten Erzieherinnen, dass Opstapje-Kinder sich besser in die Gruppe integrierten. Isolierte Mütter finden über das Projekt Anschluss an andere Eltern oder andere Gruppen. Dank der Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen, können die Betroffenen an andere soziale Stellen weitervermittelt werden. Das Projekt Opstapje erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste. Die Bürozeiten bei „Opstapje“ im Zenja, Planegger Straße 9, Germering sind am Montag und Donnerstag Vormittag.

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