Veröffentlicht am 04.11.2013 17:50

„Neuhausen erinnert sich”

Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Münchner stehen vor fünf Wohnhäusern im Viertel weiße Koffer und Tafeln, welche die Biographien der Opfer erzählen. (Foto: Peter Becker)
Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Münchner stehen vor fünf Wohnhäusern im Viertel weiße Koffer und Tafeln, welche die Biographien der Opfer erzählen. (Foto: Peter Becker)
Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Münchner stehen vor fünf Wohnhäusern im Viertel weiße Koffer und Tafeln, welche die Biographien der Opfer erzählen. (Foto: Peter Becker)
Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Münchner stehen vor fünf Wohnhäusern im Viertel weiße Koffer und Tafeln, welche die Biographien der Opfer erzählen. (Foto: Peter Becker)
Zur Erinnerung an das Schicksal jüdischer Münchner stehen vor fünf Wohnhäusern im Viertel weiße Koffer und Tafeln, welche die Biographien der Opfer erzählen. (Foto: Peter Becker)

Wer in letzter Zeit aufmerksam durch das Viertel gelaufen ist, dem sind die weißen Koffer wahrscheinlich schon aufgefallen. Seit Sommer 2013 erinnert die Kunstinstallation „Hier wohnte” von Wolfram P. Kastner an das Schicksal jüdischer Bürger in München, die depotiert und später ermordet wurden. Mit zwei weiteren Veranstaltungen im November kämpft Neuhausen weiter gegen das Vergessen. Ein Zeitzeugengespräch am Samstag, 9. November und eine Lesung am Mittwoch, 20. November, erinnern an die schrecklichen Schicksale Neuhauser Juden.

Am Samstag, 9. November, lädt Wolfram P. Kastner, Initiator des Projekts „Hier wohnte”, zu einem Zeitzeugengespräch mit Walter Joelsen ein, der den Nazi-Terror am eigenen Leib erfahren hat. Da er als sogenannter Halbjude galt, musste er seine Neuhauser Schule verlassen und ab 1944 Zwangsarbeit leisten. Sein Ziel ist es, „den Menschen Mut zu machen, sich zu wehren.” Anmeldung bei der Münchner Volkshochschule unter Tel. (089) 835353. Die Teilnahme ist kostenlos, die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.

Am Mittwoch, 20. November, dem Jahrestag der Deportation von annähernd tausend Münchner Bürgern, liest die Moderatorin und Autorin Amelie Fried um 20 Uhr aus ihrem Buch „Schuhhaus Pallas – Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte”. Ihr Großonkel Max Fried und seine Frau Lilli wurden 1941 aus Neuhausen deportiert und schließlich ermordet. Erst spät erfuhr Amelie Fried vom Schicksal ihrer Verwandten. „Das Geheimnis meiner Familie zu entdecken war wie der Blicke in einen Abgrund”, erinnert sie sich. Karten zu 3 Euro reserviert die Münchner Volkshochschule unter Tel. (089) 23382450. Beide Veranstaltungen finden im Neuhauser Trafo (Nymphenburger Str. 171) statt.

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