Einblicke ins Jenseits | Wochenanzeiger

Ein Licht in der Dunkelheit, ein Gefühl von allumfassender Liebe, ein verstorbener Angehöriger oder ein Geistwesen, eine Schwelle, die nicht überschritten wird – es gibt viele Gemeinsamkeiten bei Berichten über Nahtoderfahrungen. Beweisen solche Erlebnisse, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Untermauern sie christliche Vorstellungen vom Paradies? Zwei Neuerscheinungen im katholischen St.-Benno-Verlag sammeln interessante Berichte von Betroffenen, verbunden mit Kommentaren und Analysen aus christlicher Glaubensperspektive.

„Zu Besuch im Himmel” von Prof. Johannes Michels lässt elf völlig unterschiedliche Personen von ihren Nahtoderlebnissen berichten. Ob Kind, Arzt, Dachdecker, Pädagogin, Politiker oder Pfarrer: In einer lebensbedrohlichen Situation hatten sie Erlebnisse, die sich nicht einfach als Traum oder Halluzination abtun lassen. Sie berichten von einer außerkörperlichen Erfahrung und oft auch von Begegnungen mit bereits verstorbenen, ihnen nahestehenden Menschen. In diesen Begegnungen berichten die Verstorbenen, dass sie nach dem körperlichen Tod als geistiges Wesen weiterleben und über das irdische Leben Bescheid wissen. Sie geben dem Nahtodpatienten Rat für sein weiteres Leben und berichten aus seiner persönlichen Zukunft, die sie kennen, weil sie im Jenseits unabhängig von Raum und Zeit seien. Sie erzählen von einer „Glücksgemeinschaft mit dem höchsten Wesen” und den Voraussetzungen, die ein Mensch erfüllen muss, um Teil davon zu sein. Der Autor zieht eindeutige und nachvollziehbare Schlussfolgerungen aus seinen Berichten und liefert dem Leser Denkanstöße zur Gestaltung des „diesseitigen” Lebens.

Ein noch weiter gefasstes thematisches Spektrum bietet das Buch „Auf einmal dem Himmel ganz nah - Nahtoderfahrungen”, das in Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Nahtoderfahrung” entstanden ist. Es enthält eine umfassende Analyse des Phänomens von Joachim Nicolay, der auch Gespräche mit Betroffenen aufgezeichnet hat. Auch das Thema Suizidversuch und Suizid ist hier enthalten. Analysen von renommierten Autoren aus dem Netzwerk stellen den Bezug zur aktuellen Forschung her. Quellenangaben und Literaturhinweise unterstreichen den wissenschaftlichen Anspruch des Buches. Hier kommt auch das Phänomen der Nachtodbegegnungen in glaubwürdigen Zeugnissen zur Sprache.

Die Erfahrungsberichte beider Bücher fügen sich in ein christliches Weltbild ein und weisen darauf hin, worauf es im Leben wirklich ankommt: Zum Beispiel, bei allem äußeren Trubel auf die innere Stimme zu hören. Gutes zu tun. Und den Tod als Teil des Lebens zu begreifen.