Veröffentlicht am 28.08.2013 10:09

Die Hyänen machen es richtig

Sebastian Krämer. (Foto: Gerald von Foris)
Sebastian Krämer. (Foto: Gerald von Foris)
Sebastian Krämer. (Foto: Gerald von Foris)
Sebastian Krämer. (Foto: Gerald von Foris)
Sebastian Krämer. (Foto: Gerald von Foris)

Wo es Kabarettisten bei launigen Bestandsaufnahmen und bei Beschwerden bewenden lassen, macht Sebastian Krämer Vorschläge: Kinos von außen und Flohmärkte nur noch bei Regen zu besuchen, sich in Fragen des Lebensstils ein Beispiel an den Tüpfelhyänen zu nehmen und in Fragen der Haltung an halbautomatischen Schallplattenspielern. Über all dem schwebt der kategorische Imperativ in den Zeiten des Kapitalismus: „Handle stets so, das du zugleich gutheißen konntest, für dieselbe Tätigkeit nicht entlohnt zu werden, sondern im selben Umfang zahlen zu müssen, um sie ausführen zu dürfen.”

Wer Krämer nicht kennt, der weiß vielleicht gar nicht, dass das gleichzeitig geht: Musik, die berührt und überrascht, und Texte von eindringlicher Geschliffenheit, die ganze Romane in wenigen Minuten erzählen, eine Kleinigkeit voll Humor zum Leuchten bringen, oder uns in Abgründe des Schreckens oder der Sehnsucht reisen. Dazu eine einfühlsam filigrane Stimme, die die oft schonungslosen Scherze lapidar überspielt, um den Feinheiten nachzuspüren. Lachen werden Sie an einem Abend mit Sebastian Krämer auch. Sogar ständig. Aber Sie werden am Ende nicht der Meinung sein, das es sich dabei um den entscheidenden Ertrag handelt.

„Die Entmachtung des Üblichen” hat Sebastian Kärmer sein Soloprogramm „Tüpfelhyänen” genannt. Für dieses „literarische Konzert” wurde er mit dem Deutschen Kabarettpreis 2012 ausgezeichnet. Am Samstag, 7. September, tritt er damit im Schlachthof (Zenettistr. 9) auf (Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn 20.30 Uhr). Karten (AK 22 €): Tel. 72 01 82 64. Info: http://sebastiankraemer.de .

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