Was passiert, wenn ein Fahrzeug in Flammen aufgeht? In unzähligen Filmen und Fernsehserien kann man beobachten, wie sich Autos nach wilden Verfolgungsjagden überschlagen, Feuer fangen und schließlich explodieren. Die Münchner Berufsfeuerwehr demonstrierte am Verkehrszentrum des Deutschen Museums anhand eines durch einen professionellen Pyrotechniker präparierten Wagens, wie man ein brennendes Fahrzeug löscht und erläuterte, was Fahrzeugbrände auslösen kann.
Für viele Fans von Action-Filmen dürfte die Aussage von Karl Pieterek, Sprecher der Berufsfeuerwehr München, ziemlich ernüchternd sein: „Autos explodieren nur in Hollywood-Filmen, aber ganz bestimmt nicht auf den Straßen von Bayern”, versicherte er. Fahrzeugbrände sind jedoch keineswegs ausgeschlossen; laut Berechnungen des ADAC, kommt es auf Bayerns Straßen im Durchschnitt zweimal täglich zu einem solchen. Die Brände entstehen in den meisten Fällen bei älteren Fahrzeugen, die nur unregelmäßig oder schlecht gewartet wurden. Bei hohen Temperaturen können Kurschlüsse in der Elektrik oder undichte Ölleitungen Flammen auslösen, allerdings werden die Fahrzeuge weder explodieren noch wird der Fahrer urplötzlich von einer Flammenwand erschlagen. Sollte man im Auto Qualm riechen oder bemerken, wie Rauch aus dem Motorraum kommt, rät der Automobilclub sofort die Warnblinkanlage anzuschalten, auf den Standstreifen zu fahren und außerhalb des Wagens per Mobiltelefon oder über eine Notrufsäule die Feuerwehr zu verständigen.
Vor Panikreaktionen im Brandfall wird gewarnt; in der Regel dauert es mehrere Minuten bis Rauch oder Feuer den Fahrzeuginnenraum erreichen. Ist ein Feuerlöscher vorhanden, kann die Motorhaube mit Vorsicht auf das heiße Blech einen Spaltbreit geöffnet werden, um den Brandherd zu lokalisieren. Mit kurzen, gezielten Pulverstößen kann dieser dann erstickt werden; dabei sollte möglichst von unten in die Glut gesprüht sowie auf den Wind geachtet werden. Ist der Brand anschließend immer noch nicht unter Kontrolle, sollte man sich vom Auto entfernen und auf die Löschkräfte warten. Feuerlöscher in Privatwagen sind bislang allerdings die Aussnahme. „Derzeit sind etwa 80 Prozent aller Fahrzeuge ohne Feuerlöscher” so Karl Pieterek. Der ADAC regte an, Feuerlöscher zumindest in Dienst- und Firmenwagen sowie Kleintransportern verpflichtend mitzuführen, wie es bereits bei Lastkraftwagen der Fall ist. Da ein Feuerlöscher alle zwei Jahre von einem Fachmann auf seine Funktion überprüft werden muss, könne man Privatpersonen eine solche Mitnahmepflicht aber nicht zumuten. „Bei Firmenfahrzeugen fallen die Kosten für Anschaffung und Wartung allerdings kaum ins Gewicht”, begrüßte Pieterek den Vorschlag des Automobilclubs.