Seit 2008 wurde der Bahnhof München-Pasing barrierefrei ausgebaut. In die Baumaßnahmen investierten der Bund, die Deutsche Bahn und der Freistaat Bayern eine Summe von rund 35 Millionen Euro. Nun wurde der neu ausgebaute Bahnhof offiziell eröffnet.
Zur feierlichen Einweihung trafen sich Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil, die zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt, Christine Strobl, sowie Rolf Reh, Bauvorstand der DB Station & Service AG, und Günther Pichler, Leiter des DB-Regionalbereichs Süd. Im Empfangsgebäude unter dem „Würmtaldach” sprachen sie über die Baumaßnahmen und bedankten sich für die Unterstützung, die der Umbau erfahren hatte. „Ich bin richtig stolz, diesen Bahnhof mit eröffnen zu dürfen”, betonte Günther Pichler. „Wir haben hier in München einen weiteren Schritt geschafft und ich möchte mich bei allen Mitarbeitern für das Feuer bedanken, das sie bei der Arbeit an den Tag gelegt haben.” Zu den neuen Errungenschaften des barrierefreien Bahnhofs zählen unter anderem der Neubau von Beschallungs- und Fahrgastinformationsanlagen sowie von Beleuchtungen und Bahnsteigdächern. Ein Blindenleitsystem und die Aufzüge zur Erschließung der vier Mittelbahnsteige waren bereits zum Oktoberfest 2012 vorhanden und funktionstüchtig.
Rolf Reh sprach über die Maßnahmen seitens der Deutschen Bahn. „Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind an Bahnhöfen oft benachteiligt”, konstatierte er. „Daher bemühen wir uns, die Bahnhöfe stetig barrierefrei zu gestalten. Ich möchte mich deshalb herzlich für die finanzielle Unterstützung unserer Partner bedanken und natürlich danke ich auch allen Mitarbeitern; ein wirklich toller Bahnhof ist entstanden”. Christine Strobl nannte den ausgebauten Bahnhof „ein wunderschönes Geschenk für 1250 Jahre Pasing”. Sie verdeutlichte den besonderen Wert des barrierefreien Bahnhofs, welcher nun die Bedürfnisse aller Menschen erfülle: sowohl von Personen mit körperlichen Behinderungen als auch von älteren Menschen und solchen mit Kleinkindern. Derzeit laufen durch die Landeshauptstadt noch die Arbeiten zum Bau eines Busbahnhofes, zur Verkehrsberuhigung sämtlicher Flächen vor dem Bahnhof sowie zur Neutrassierung der Trambahnlinie 19.
Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sprach seinen Dank aus und betonte: „Bahnhöfe sind nicht nur Orte des Transports, sondern auch des sozialen Zusammenseins. Das ist mir als Minister ebenfalls sehr wichtig”. Der Bahnhof München-Pasing ist mit mehr als 82.000 Ein-und Aussteigern einer der meist genutzten Bahnknoten Bayerns. Neben fünf S-Bahnlinien halten dort auch Fernverkehrszüge sowie Regionalzüge in Richtung Allgäu, Augsburg und Garmisch. Zusätzlich zu den Zugreisenden besuchen täglich zehntausende Menschen den Bahnhof, um einzukaufen oder zu verweilen. „Nicht umsonst nennen wir uns das Bahnland Bayern”, äußerte Martin Zeil. „Die Voraussetzungen, die der Pasinger Bahnhof jetzt erfüllt, wünsche ich mir für alle Bahnhöfe”, so der bayrische Verkehrsminister. Peter Ramsauer merkte an: „Bahnhöfe sind Aushängeschilder und Visitenkarten der Städte. Ich möchte allen Verantwortlichen noch einmal herzlich für ihre Arbeit danken. Vergelt's Gott!”
MdB Hans-Peter Uhl (CSU): „ Was lange währt, wird endlich gut: Jetzt gibt es neue Bahnsteigzugänge, Dächer und vier Aufzüge. Die mangelnde Erreichbarkeit für Rollstuhlfahrer und Menschen, die schlecht zu Fuß sind, war unwürdig und wurde mir gegenüber schon vor 15 Jahren in Bürgergesprächen zu Recht beklagt. Nach entsprechenden politischen Vorbereitungen begannen 2008 die Baumaßnahmen und haben seither das Erleben der Reisenden geprägt. Die Bahn hat den schwierigen Umbau unter laufendem Betrieb gut organisiert. Weiterhin ist aber die Stadt für die U-Bahn-Anbindung und einen schnellen Fortschritt der Umbauten im südlichen Bahnhofsviertel gefordert!”
MdL Otmar Bernhard (CSU): „ Dass der Pasinger Bahnhof jetzt barrierefrei ist, ist ein großer Fortschritt. Darüber, und dass die langandauernden Bauarbeiten zumindest in diesem Bereich jetzt beendet sind, freue ich mich sehr. Der barrierefreie Umbau eines der größten Bahnhöfe Bayerns ist ein wichtiger Beitrag zur Inklusion schwächerer Mitglieder unserer Gesellschaft. Darin spiegelt sich ein sozialer Paradigmenwechsel: Jeder Mensch wird als Individuum mit seinen Befähigung - womöglich auch mit seinen Einschränkungen - akzeptiert und als Bereicherung der Gesellschaft wahrgenommen. Mit dem barrierefreien Ausbau des Pasinger Bahnhofs wird dem voll Rechnung getragen. Ich kämpfe darüber hinaus weiterhin für eine Verlängerung der U 5 nach Pasing – deren Bahnsteig und die Zugänge dazu müssen von Beginn an barrierefrei sein.”