Das Caritas-Altenheim Marienstift wird voraussichtlich zum Jahresende seinen Betrieb einstellen. Dies gab der Vorstand des Diözesan-Caritasverbands bekannt. Das 1969 errichtete Marienstift weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Nach Ansicht von Fachleuten ist eine Sanierung des bestehenden Gebäudes wirtschaftlich nicht sinnvoll, denn sie würde keine qualitative Verbesserung für die Wohnsituation der alten Menschen in diesem Haus bringen.
Der Caritasverband plant einen Neubau mit einem differenzierten Wohn- und Pflegeangebot. Ein integriertes Konzept für das Leben im Alter sieht Betreutes Wohnen, ein Alten- und Pflegeheim, Tages- und Kurzzeitpflege vor. Zurzeit werden auch die Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, der Caritas-Vorstand ist darüber mit der Gemeinde Gauting und dem Landkreis Starnberg im Gespräch.
„Wir müssten das alte Haus jetzt mit großen Summen nachrüsten, um den neuen gesetzlich vorgeschriebenen Standards zu entsprechen und den Betrieb verantwortbar aufrechterhalten zu können“, erläutert die Geschäftsführerin Altenheime, Doris Schneider. Konzeptionell würde dabei lediglich der Status Quo beibehalten. Die kleinen Zimmer, die Sanitärausstattung und die veraltete Innen- und Außenarchitektur blieben unverändert. Damit könnten im Marienstift in Gauting die festgelegten Mindestanforderungen des Bayerischen Pflege-Wohnqualitätsgesetzes für Einrichtungen der stationären Altenpflege nicht erreicht werden. „Wir müssen jetzt handeln“, so Schneider.
Ende Juni wurden die Bewohner und Angehörigen sowie die Mitarbeiter von der Entscheidung des Vorstands informiert. Die Bewohner erhalten das Angebot in die Caritas-Altenheime in der Region München umzuziehen, insbesondere in das Haus St. Gisela in Gräfelfing und Maria Eich in Krailling. Die Caritas organisiert den Umzug und trägt die Kosten dafür. Die Caritas habe bereits mit dem Neubau in Gräfelfing gute Erfahrungen gesammelt, die Bewohner des früheren Altenheims St. Gisela seien ebenfalls in die umliegenden Heime umgezogen, stellt Schneider fest. „Selbstverständlich wird das Haus ordnungsgemäß betrieben, bis alle Bewohner umgezogen sind.“ Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Marienstift werden adäquate Arbeitsplätze in anderen Caritas-Altenheimen angeboten.