Auf die Frage der Münchner Wochenanzeiger, was Leserinnen und Leser an ihrem Stadtteil schön finden und wo dringend Verbesserungsbedarf besteht, erhielt die Redaktion viele Einsendungen. Hier eine Auswahl der Antworten:
S. Franz aus Laim schreibt: „ Ich kam vor kam dreißig Jahren nach Laim. Ursprünglich wollte ich in Alt-Aubing bleiben - wo ich aufwuchs - doch auch zu dieser Zeit gab es dort schon keine bezahlbaren Wohnungen für junge Menschen. Somit landete ich in Laim! und blieb dort hängen. Ich liebe an meinem Viertel, dass es sehr viel Grün hat und eine angenehme Bebauung in Form vieler Einfamilienhäuser. Auch die Hochhäuser sind Laim bisher größtenteils erspart geblieben! Allerdings gibt es auch bei uns einen gravierenden, allen bekannten Schandfleck: Das Beckhaus in der Fürstenrieder Straße! Fackelt dieses häßliche, vergammelte Ding doch endlich einfach mal ab - dann ist Ruhe! Schade dass die Stadt oder der Bezirk so machtlos dem Eigentümer gegenüber steht und unser Bürgermeister auch seinen A... nicht in die Gänge bekommt!”
Gisela-Elisabeth Geiger aus dem Westend meint: „ Seit 6 Jahren wohne ich im Münchner Westend in der Nähe der Astallerstraße. Es ist ein schönes Stadtviertel, auch wenn man dort nicht alles bekommt, wie z.B. Nähutensilien. Sonst gibt es nette Läden und zwei Discounter. Mit Bussen und U-Bahn ist man gut verkehrsangebunden in die Stadt und in den Westen. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, z.B. von meinem Wohnsitz aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis vor Richtung Wiesn zu fahren oder z.B. in die Westendstraße, Gollierstraße, Schwantalerstraße. Da geht man schon ca. 15 Minuten zu Fuß. Das ist vor allem für alte Menschen (ich bin 76) echt schwierig. Da würde man sich die alte Tram durchs Westend wieder wünschen.”
Werner Mack aus Pasing sagt: „ Grundsätzlich bin ich zufrieden. Verbesserungswürdig: Größere Anzahl von Restaurants (nicht Bistros, etc.) und verstärkte Polizeikontrollen am Vorplatz des Pasinger Bahnhofs (hier scheint sich nicht gerade die Elite der jungen Leute zu treffen).”
Constanze Liedke aus Pasing ärgert sich: „ Mit den Umbauten, den damit verbundenen Schwierigkeiten für die Bewohner, Geschäfte u. ä. bin ich sehr unzufrieden! Alles dauert ewig, wird kaum angekündigt, Verkehrsführungen sind teilweise umständlich/unverständlich; wichtige Sachen werden wohl bei der Planung ganz außen vor gelassen. Es macht keinen Spaß hier zu wohnen, solange diese Zustände anhalten!!!”
Georg und Uta Prinz aus Neuperlach schildern: „ In unserem Stadtteil gefällt uns, dass trotz der vielen und großen Häuser verhältnismäßig viel Grünes besteht und eine gute Anbindung mit dem ÖPNV durch U-Bahn, Busse und S-Bahn besteht. Weniger schön finden wir, dass auch bei uns viele Radfahrer verbotenerweise auf den Fußgängerwegen fahren, dabei wenig Rücksicht auf ältere Menschen nehmen und die Geschwindigkeit nicht entsprechend anpassen. Außerdem gefällt uns nicht, dass die Post vom Hanns-Seidel-Platz in die Albert-Schweitzer-Straße 78 verlegt wurde.”
Christian Hagenbucher aus Sendling beklagt: „ Als geborener Münchner und Bewohner des Stadteils München-Sendling seit nunmehr 50 Jahren, stelle ich eine zunehmende Zerstörung des Naherholungsgebietes Sendlinger Wald über die Jahre fest. Besonders in den Wintermonaten findet ein systematisches Durchforsten/ Abholzen der verbliebenen Fichtenbestände mit teilweise 300 Bäumen seit nunmehr über 15 Jahren (seit dem Sturm Wiebke) kontinuierlich statt. Schade ist, dass dies mit einem „Umbau” des Sendlinger Waldes an die klimatischen Veränderungen begründet wird. Aber anstelle von Fichten findet eine Wiederaufforstung mit robusten Tannen oder Kiefergehölzen statt. In den Staatsforsten wurde aus dem nicht unbeträchtlichen Erlös durch den Holzverkauf des Sendlinger „Nutzwaldes“ vom Gartenbau bisher kein Cent in den Sendlinger Wald reinvestiert. 'Mischwald' heißt für uns Sendlinger Bürger auch Naherholungsgebiet, gute Luft im Ballungsgebiet München und auch Nadelgehölze - nicht nur blattlose künftige Buchenmonokulturen, die sich an den lichten Stellen rasend vermehren. Dadurch entstehen nämlich ofters kahle Stellen von November bis April in den Wintermonaten sowie mehr Pollenbelastung für Allergiker im Frühjahr. Insbesondere als Sport und Hundewald sollte dem Begriff „Wald” als Mischwald, und nicht nur Laubwald, deutllich mehr Rechnung getragen werden.
Schade ist auch, dass die so beliebten Trimm-dich-Pfad-Geräte (Trimmdich/ Intervalltrainingsgedanke) aus Holz ersatzlos wegen angeblicher Verwitterung abgebaut, anstatt durch neues Holz ersetzt zu werden. Intervalltraining ist leider an dem um ein vielfach teureren Trimmdichparcour aus Edelstahl an einer Stellle direkt neben der Autobahn im Nordostteil nicht mehr sinnvoll umsetzbar (außer man läuft ständig im Kreis um diesen Parcour). Seither sind sehr viele Freizeitsportler in den 3 km entfernten Forstenrieder Park oder Perlacher Forst (8 km) mit dem PKW ausgewichen.
Vor dem Hintergrund zunehmender Bebauung in der Ecke Boschetsrieder/ Höglwörtherstr. (ca. 1.000 neue Wohnungen), sollte dieser alte Parcour wieder aufgebaut werden. Auch der Wald sollte wieder aufgeforstet werden, um der wachsenden Bevölkerung bzw. dem Nutzungsdruck und dem Bewegungsgedanken in der Stadt wieder mehr Rechnung zu tragen. Sponsoren dürften schnell gefunden werden.”