Als eine von zwölf Schulen in Bayern nimmt das Germeringer Max-Born-Gymnasium (MBG) ab nächsten Schuljahr am Modellprojekt „individuelle Lernzeit” teil. Ziel ist, dass Schüler, die sich schwer tun, frühzeitig gefördert werden, damit sie nicht wiederholen oder gar die Schule verlassen müssen. Die „individuelle Lernzeit” bezieht sich auf die Mittelstufe des Gymnasiums und umfasst drei Bereiche. Das „Frühwarnsystem” soll frühzeitig Schwächen und Lücken aufdecken, bevor sie sich zu gravierenden Problemen wie Lernrückstände oder Frustration auswachsen. Dafür gibt es Einzelsprechstunden, in denen die Lehrer mit den Schülern beratschlagen wie die Leistungsdefizite gemeistert werden könnten. Die Schüler bekommen eine Einschätzung ihres Lernfortschrittes mitgeteilt und die Eltern bereits im Dezember vor dem Elternsprechtag eine Zwischenbilanz mit den Noten ihres Kindes ausgehändigt. Der zweite Bereich sind die Förderangebote. In der achten Klasse gibt es Förderunterricht in den Fremdsprachen und in Mathematik sowie ein Coaching zur Arbeitsorganisation. Zudem wird ein Werkstatt-Modell angeboten, bei dem eine Lehrkraft in Zusatzstunden Fragen zum Schulstoff in Kernfächern beantwortet oder Übungsaufgaben stellt und betreut.
Dritter Schwerpunkt ist das Flexibilisierungsjahr, das jeder Schüler einmal in Anspruch nehmen kann. Im MBG kann dabei die zehnte Klasse im Rahmen einer „Einführungsklasse” freiwillig wiederholt werden. Die Flexi-Jahr-Schüler bekommen vier Stunden weniger Pflichtunterricht in Sport und der zweiten Fremdsprache, um dafür in Deutsch, Englisch und Latein gefördert zu werden. Nach Aussage der Schule hat sich dies bei einem bereits laufenden Modellversuch schon bewährt. Alle teilnehmenden Schüler konnten ihren Leistungsstand deutlich verbessern und mit gefestigten Grundkenntnissen in die Oberstufe einsteigen.
In den kommenden Wochen gibt es für die Schüler Infoveranstaltungen über das Flexi-Jahr. Anmeldungen finden am Ende des Jahres statt. Allerdings nur für Schüler, die das Klassenziel erreicht haben.