Veröffentlicht am 13.05.2013 15:33

Vielfältige Aufgaben, knappe Mittel, engagierte Gläubige

Das Pfarrerteam mit Christine Sippekamp (mit Schürze, weil sie für das Gemeindefest die Grüne-Gockel-Nudeln kochte), Peter Kocher und Andrea Borger (von links). (Foto: job)
Das Pfarrerteam mit Christine Sippekamp (mit Schürze, weil sie für das Gemeindefest die Grüne-Gockel-Nudeln kochte), Peter Kocher und Andrea Borger (von links). (Foto: job)
Das Pfarrerteam mit Christine Sippekamp (mit Schürze, weil sie für das Gemeindefest die Grüne-Gockel-Nudeln kochte), Peter Kocher und Andrea Borger (von links). (Foto: job)
Das Pfarrerteam mit Christine Sippekamp (mit Schürze, weil sie für das Gemeindefest die Grüne-Gockel-Nudeln kochte), Peter Kocher und Andrea Borger (von links). (Foto: job)
Das Pfarrerteam mit Christine Sippekamp (mit Schürze, weil sie für das Gemeindefest die Grüne-Gockel-Nudeln kochte), Peter Kocher und Andrea Borger (von links). (Foto: job)

Um das Kirchentagsmotto „Soviel du brauchst” drehte sich der Gottesdienst am Himmelfahrtstag in der Sendlinger Himmelfahrtskirche. Die Gemeinde (mit 7.500 Mitgliedern zählt sie zu den großen in München) feierte an diesem Tag nicht nur ihr Gemeindefest, sondern hielt auch ihre Gemeindeversammlung ab, bei der das Pfarrerteam sowie der Kirchenvorstand über ihre Arbeit informierten und zu der Diskussion um die Verlegung des Prodekanatssitzes von Sendling nach Solln Stellung nahmen.

Gemeinde schließt sich Umweltinitiative an

Die Vertrauensleute des Kirchenvorstands, Hermann Clement und Ute Rosner-Grages blickten auf die Kirchenvorstandswahl im vergangenen Jahr zurück. Man habe keine Schwierigkeiten gehabt, Kandidaten zu finden, allerdings blieb die Wahlbeteiligung mit 6 Prozent recht niedrig. „Die jungen Mitglieder haben frischen Wind in den Kirchenvorstand gebracht”, erzählte Rosner-Grages. Es wurden z.B. neue Ausschüsse und Arbeitskreise gebildet (z.B. Leben mit Familie und Kind); der Ak Internet arbeitet an einem neuen Webauftritt (und sucht einen Webbetreuer). Sehr aktiv ist auch der Ak Umwelt. Die Himmelfahrtskirche hat sich dem „Grünen Gockel” angeschlossen, einer Umweltinitiative der Landeskirche. Die Landessynode hatte im April 2009 empfohlen, Umweltmanagementsysteme wie den „Grünen Gockel” flächendeckend einzuführen, damit die Gemeinden Einsparpotentiale erkennen und ausschöpfen. Die Sendlinger wollen hier mitmachen und hoffen, bis Oktober die entsprechende Zertifizierung zu schaffen.

Knappe Mittel, zwei Säulen

Einen Einblick in die Finanzen gab Hermann Clement: Die Himmelfahrtskirche bekomme jährlich 170.000 Euro Zuschuss der Landeskirche. „Das ist nicht so üppig”, erklärte er, denn 80 Prozent dieses Betrages werden für Gehälter, Heizung, Licht und ähnliche Festkosten ausgegeben: „Wir können nicht die Rücklagen z.B. für Gebäudesanierungen bilden, die wir wollen.” Die vielfältigen übrigen Aufgaben der Kirche seien daher nur mit Spenden und anderer Unterstützung zu finanzieren, für die Clement dankte. Die Gemeinde, so Clement, stehe auf zwei Säulen: dem Diakonieverein mit der Nachbarschaftsbrücke (sie betreut 150 Klienten), mit der die Gemeinde im Viertel gut vernetzt sei, und der Kirchenmusik, für die sich viele Menschen engagieren und die der Bezirksausschuss Sendling unterstütze. Dank der guten Akustik in der Kirche erziele die Gemeinde auch Einnahmen durch Musikaufnahmen z.B. des Rundfunks und renommierter Musikverlage.

Pfarrerstelle ist unbesetzt

Ute Rosner-Grages dankte dem Pfarrerteam (Andrea Borger, Christine Sippekamp und Peter Kocher) für sein Engagement. „Wir haben im Gemeindeleben kaum gemerkt, dass eine Arbeitskraft fehlt”, würdigte sie deren Einsatz und ging auf das überstandene Nichtgedeihlichkeitsverfahren gegen Andrea Borger ein. „Ein Wunsch der Gemeinde wurde erfüllt: Wir haben Frau Borger als Seelsorgerin und Predigerin behalten”, so Rosner-Grages. Dafür sei man sehr dankbar. Dieses Ziel habe man indes nur nach zähem Ringen erreicht - und Andrea Borger habe es mit ihrem Verzicht auf ihre Dekansfunktion bezahlt.

Prodekanatssitz geht wohl verloren

„Wir hoffen, dass die freie Pfarrstelle bald besetzt werden kann”, meinte Hermann Clement angesichts der Lücke in der Gemeinde. Das hänge allerdings von der Verlagerung des Prodekanatssitzes ab. Die Himmelfahrtskirche ist seit 2005 Sitz des Prodekanates München-Süd, zu dem elf Gemeinden mit etwa 46.000 Gläubigen gehören und das vom Westend bis Pullach und Grünwald reicht. Im Zuge des Nichtgedeihlichkeitsverfahrens gegen Andrea Borger, die von 2005 bis zum ihrem Verzicht Ende 2012 hier Dekanin war, hat der Prodekanatsausschuss die Verlegung des Prodekanatssitzes von Sendling nach Solln (an die Apostelkirche) beantragt. Erst wenn das Landeskirchenamt über die Verlegung entscheiden hat, kann die Himmelfahrtskirche die vakante zweite Pfarrerstelle wieder besetzen, erklärte Clement. Zugesichert worden sei den Sendlingern aber, dass auch bei einer Verlagerung des Sitzes der Dekanatskantor an der Himmelfahrtskirche bleiben wird.

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