Um an die Germeringer Kinder-Uni zu gehen, braucht man weder das Abitur in der Tasche zu haben, noch ins Gymnasium zu gehen. Einzige Voraussetzung: Neugierde an neuen Themen und zwischen 8 und 12 Jahre alt. Im Gegensatz zu vielen Seminaren und Vorlesungen an den „normalen“ Unis, geht es an den Kinder-Unis lustig zu. Die Themen werden leicht verständlich, spannend und unterhaltsam präsentiert. Langeweile gibt es bei diesen Vorlesungen nicht. Prüfungen und Hausarbeiten fehlen ebenfalls. Aber für die Präsenz gibt es wie bei den „Großen“ Stempel in die Studienbücher und nach der Anmeldung bekommen die Kinder sogar einen eigenen Kinder-Studentenausweis.
Am Freitag, 3. Mai, findet um 16 Uhr in der Halle vier des Max-Born-Gymnasiums die dritte Kinder-Vorlesung in diesem Semester statt. „Warum sehe ich meiner Schwester ähnlich, meinem Freund aber nicht?“, lautet das Thema. Die leicht verständliche Antwort wird die Diplom-Biologin Sigrun Eber geben. So viel vorab: Der Grund liegt am „Geheimcode“, der DNA, dem Bauplan, der in jeder Körperzelle steckt. Sigrun Eber will mit den Kindern den „Code“ knacken. Es gibt auch ein Experiment, in dem erforscht werden soll, ob auch Bananen einen Geheimcode haben und ob der sichtbar ist. „Hier ist Forscherdrang gefragt“, heißt es in der Einladung. Interessenten zwischen 8 und 12 Jahren können sich zur Kinder-Uni anmelden. Sie müssen ein Foto zur Anmeldung mitbringen – für das Studienbuch und den Studentenausweis. Die Anmeldung kostet acht Euro, jede Vorlesung dann einen Euro. Weitere Information und Anmeldung bei der VHS unter Telefon (089) 8414146 oder unter www.vhs-germering.de im Internet.
In diesem Jahr haben sich die Kinder an der Germeringer Kinder-Uni bereits erklären lassen, wie viel Asche ein Vulkan spuckt und ob sterben weh tut. In den vergangenen Jahren gab es Vorlesungen über Lawinen, über Witze, die Kinder haben sich auf Reisen in die Vergangenheit oder ins Morgenland begeben. Sie haben über das Auge gelernt, Experimente und Versuche gemacht, Bilder begutachtet und den unterschiedlichen „Professoren“ Löcher in den Bauch gefragt.
Kinder-Unis gibt es mittlerweile in ganz Europa. Sie sind mit dem European Children’s Universities Network miteinander vernetzt. In Bayern hat die erste Kinder-Uni 2004 an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität begonnen. Jetzt gibt es Kinder-Unis in ganz Bayern – von Augsburg über Bamberg und Regensburg bis Garmisch-Partenkirchen.