Veröffentlicht am 18.04.2013 15:30

Muntere Geister und bucklige Verwandtschaft

Den beiden Geistern Stelzl (Stefan Gruber, l.) und Bömmerl (Adolf Frank, 2.v.l.) ist längst, dass es die Froschmeiers (Walter Giltner, m., und Beate Kroha, r.) auf den Lottogewinn abgesehen haben. Nur Anna (Sabine Köstler, 2.v.r) ist noch ahnungslos. (Foto: bb)
Den beiden Geistern Stelzl (Stefan Gruber, l.) und Bömmerl (Adolf Frank, 2.v.l.) ist längst, dass es die Froschmeiers (Walter Giltner, m., und Beate Kroha, r.) auf den Lottogewinn abgesehen haben. Nur Anna (Sabine Köstler, 2.v.r) ist noch ahnungslos. (Foto: bb)
Den beiden Geistern Stelzl (Stefan Gruber, l.) und Bömmerl (Adolf Frank, 2.v.l.) ist längst, dass es die Froschmeiers (Walter Giltner, m., und Beate Kroha, r.) auf den Lottogewinn abgesehen haben. Nur Anna (Sabine Köstler, 2.v.r) ist noch ahnungslos. (Foto: bb)
Den beiden Geistern Stelzl (Stefan Gruber, l.) und Bömmerl (Adolf Frank, 2.v.l.) ist längst, dass es die Froschmeiers (Walter Giltner, m., und Beate Kroha, r.) auf den Lottogewinn abgesehen haben. Nur Anna (Sabine Köstler, 2.v.r) ist noch ahnungslos. (Foto: bb)
Den beiden Geistern Stelzl (Stefan Gruber, l.) und Bömmerl (Adolf Frank, 2.v.l.) ist längst, dass es die Froschmeiers (Walter Giltner, m., und Beate Kroha, r.) auf den Lottogewinn abgesehen haben. Nur Anna (Sabine Köstler, 2.v.r) ist noch ahnungslos. (Foto: bb)

Schreinermeister Bömmerl (Adolf Frank) ist gerade gestorben – und da schneit zu seiner Beerdigung schon sein Vetter Froschmeier (Walter Giltner) samt Ehefrau (Beate Kroha) ins Haus. Als vorgeblich trauernde Anverwandte wollen die beiden Geier allerdings nur das Terrain sondieren und schauen, was man hier denn so alles mitgehen lassen könnte. Dabei stoßen sie auf einen noch ungeöffneten, an Bömmerl adressieren Brief der Lottogesellschaft, der einen Millionengewinn verheißt. Jetzt gilt es für die beiden Froschmeiers nur noch, den Lottoschein zu finden, und das Geld einzustreichen, das eigentlich Bömmerls Tochter Anna (Sabine Köstler) zusteht und das diese ob der Schieflage, in die die Schreinerei wegen eines geplatzten Großauftrags geraten ist, auch dringend brauchen würde. Kein Wunder, dass Bömmerl sich standhaft weigert vom ebenfalls kürzlich dahingeschiedenen und nun als Schutzengelanwärter auf die Erde gesandten einstigen Polizeibeamten Stelzl (Stefan Gruber) in himmlische Sphären geleitet zu werden. Schließlich braucht Anna doch alle Unterstützung. Doch wie kann diese aussehen, wenn man als Geist von den Lebenden weder gesehen noch gehört werden kann?

Leicht und locker

Um diese Situation herum haben die jungen Autoren Markus Scheble und Sebastian Kolb im vergangenen Jahr die vergnügliche Geisterkomödie „Da Himme wart net” geschrieben, die jetzt von der Lochhamer Laien-Bauern-Bühne (LLBB) mit leichter Hand in Szene gesetzt wurde. Die beiden Stückeschreiber aus Bad Feilnbach, die zur Premiere extra nach Lochham angereist waren, dürften höchst zufrieden mit der LLBB-Inszenierung gewesen sein, denn Spielleiter Ernst Pritschet und seine locker spielenden Darsteller sorgten dafür, dass die Pointen genau saßen und das Publikum jede Menge zu lachen hatte. Dazu kam im dritten Akt ein richtiges Geisterspektakel, das von den Bühnentechnikern des Theatervereins bravourös angerichtet wurde. Da öffneten und schlossen sich Schubladen scheinbar selbständig, Bilder verschoben sich ohne Zutun an den Wänden und Regale fielen ganz von selbst zu Boden.

Dass die bucklige Verwandtschaft schließlich überführt wird und der Lottogewinn doch noch an die richtige Adresse geht, ist aber nicht nur der Technik und den Geistern zu verdanken, sondern auch den beiden braven Angestellten, der Haushälterin Finni (Marion Appelmann) mit einem Faible für Vampir- und Geistergeschichten und dem Schreinergesellen Emmeran (Florian Brenner), der sich in Finnis anfangs aussichtslose Geisterbeschwörung mit einspannen lässt. Und ganz besonderen Anteil am guten Ende hat (last but not least) die Schnapsdrossel Resi (Super-Rolle für Nathalie Wieland), deren Halluzinationen nicht dem Alkohol geschuldet sind sondern sich doch tatsächlich als mediale Fähigkeiten erweisen. Und so kommen Stelzl und Bömmerl schließlich doch noch rechtzeitig im Jenseits an, dessen Sprachrohr (Heinz Schröder) ja anfangs eindringlich gewarnt hatte, bloß nicht zu spät zu kommen...

Mit „Da Himme wart net” hat die LLBB einen spritzigen Auftakt in das 45. Jahr ihres Bestehens hingelegt. Im Herbst dürfen sich alle Freunde der Lochhamer Theatermacher auf „Die Pfingstorgel” von Alois Johannes Lippl freuen. Mit dem aufwändigen Stück des Gräfelfinger Autors, für das fast der ganze Theaterverein aktiv werden wird, steuert die LLBB nicht nur ihren ganz persönlichen Geburtstagsgruß zu Gräfelfings 1250-jährigen Bestehen bei, sondern präsentiert sich zu ihrem eigenen Jubiläum als höchst lebendiger Teil der Gemeinde.

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