„Kibelino ist uns eine Herzensangelegenheit“ | Wochenanzeiger

Am 25. März beginnen in Bayern die Osterferien. Bis zum 6. April heißt es für rund 170.000 Münchner Schülerinnen und Schüler endlich wieder durchschnaufen und zumindest für ein paar Tage den Lernstress vergessen. Wie wichtig das gelegentliche „Abschalten“ ist, wissen Anton Schneider und Gini Hoffmann vom ESV München ganz genau. Mit ihrem Ferienprogramm „Kibelino“ möchten sie allen Kindern im Alter von vier bis 14 Jahren die Möglichkeit geben, den allgegenwärtigen Lernstress zu vergessen und sich in den Ferien durch Spiel und Spaß körperlich wie geistig zu erholen. Bewegung, Kreativität und Miteinander lautet die Devise – und das völlig ohne Leistungsdruck.

„Hier sind wir zu Hause“, lächelt Gini Hoffmann und macht eine weitläufige Handbewegung. Der Sportpark Nymphenburg, der auf dem ehemaligen Bahngelände gebaut wurde, wirkt auf den ersten Blick weit wie der Horizont. Allein die Außenanlage setzt sich aus elf großen, modernen Flächen für verschiedenste Sportarten zusammen. Hinzu kommen die Dreifachsporthalle, der Judosaal, ein Reha-Raum, mehrere Gymnastikräume, ein Tanzsaal sowie die Vereinsgaststätte im Inneren des Sportparks. Da in den Ferien die regulären Kurse entfallen, haben die „Kibelinos“ fast das gesamte Areal für sich alleine: „Die Kinder sollen sich daheim und rundum wohl fühlen. Hier haben sie genügend Raum, um sich zu entfalten und jede Menge Spaß zu haben“, erklärt Anton Schneider.

„Toni“, der staatlich geprüfte Sportlehrer und Leiter des Programms, ist bei den Kids längst der Kibelino-Star. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der erfahrene Pädagoge die Interessen unterschiedlicher Gruppen gut vereinbaren kann. Durch eine altersgerechte, flexible Programmgestaltung weiß er Kinder und Jugendliche gleichermaßen für sich zu begeistern: „Jugendliche haben ganz andere Interessen als Kinder. Hier versuchen wir durch Spontaneität allen entgegenzukommen. Melden sich beispielsweise ausreichend Teilnehmer ab zwölf Jahren an, so können wir kurzfristig einen Graffitikurs oder ähnlich 'cooles' anbieten“, erklärt der 26-Jährige. Flexibel ist das Ferienprogramm auch in der Anzahl der Teilnehmer. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Schneider neben seinem festen Team auf einen weitläufigen Betreuungspool aus professionellen Fachkräften und qualifizierten Betreuern zurückgreifen kann. Das macht es ihm möglich, altersgerechte Gruppen von maximal 20 Kindern mit jeweils einer Fachkraft und einem Betreuer zu bilden, so dass jedem Kind genügend Aufmerksamkeit zuteil wird.

Letztes Jahr wurde „Kibelino“, das von der Stadt München unterstützt wird, erstmals angeboten und fand sofort begeisterten Anklang. Wenn „Toni“ von den vielen Unternehmungen mit den Kindern erzählt, strahlt sein Gesicht vor Freude. Neben Sport, Musik, Tanz, Theater und Kunst finden auch Ausflüge und Wanderungen außerhalb des Sportparks statt: „Die Kinder sollen sich austoben, neue Sport- und Bastelarten kennen lernen und dabei gänzlich vom Alltagsstress wegkommen“, erklärt Gini Hoffmann, die Schneider bei der Planung tatkräftig unterstützt. Als Mutter weiß sie, wie sehr Leistungsdruck Kindern zusetzen kann: „Ich finde es furchtbar, wenn der Nachwuchs auch in den Ferien zum Lernen verdonnert und alles von Leistung abhängig gemacht wird. Wenn jemand etwas nicht machen möchte oder kann, dann muss er das bei uns auch nicht.“ Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass jedem die Teilnahme ermöglicht wird: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kinder sehr aufgeschlossen und neugierig sind. In den Gruppen herrscht immer eine sehr hohe Akzeptanz. Auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf haben sich bei uns sehr schnell zurechtgefunden und sind regelrecht aufgeblüht“, sagt Toni Schneider stolz. Er selbst war vier Jahre lang Ferienbetreuer bei „Helfende Hände“ – eine Organisation, die sich für Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen engagiert – und ist daher bestens geschult.

Bei „Kibelino“ zählt nicht nur Bewegung und Spaß, auch auf gesunde Ernährung wird geachtet. Von Fertiggerichten hält der ESV München nichts. Das im Preis enthaltene Mittagessen wird daher frisch von der Vereinsgaststätte „Primafila“ zubereitet und gemeinsam in den modernen Räumlichkeiten eingenommen. Die Ferienbetreuung umfasst jeweils fünf Tage und eine Abschlussveranstaltung samstags, bei der die Kinder ihren Eltern und Angehörigen zeigen und vorführen können, was sie alles erlebt und gelernt haben. Der Preis für eine Woche beträgt 160 Euro pro Kind. In den Osterferien werden zwei Programme angeboten: Die erste Woche vom 25. bis 30. März, die zweite vom 1. bis 6. April. Bringzeit ist täglich zwischen 7 und 9 Uhr, anschließend beginnt das bunte Tagesprogramm in altersgerechten Gruppen. Die Abholung der Teilnehmer ist um 16 Uhr, gegen einen Aufpreis von 15 Euro ist jedoch eine verlängerte Nachmittagsbetreuung bis 18 Uhr möglich. Zudem findet jeweils am Donnerstag der sogenannte Eventtag statt, bei dem die Gruppen unterschiedliche Tagesausflüge machen und anschließend sogar in den Sporthallen des Vereinsgeländes übernachten – natürlich nur, wenn das Kind mitmachen möchte.

„Wir sind bestens gerüstet und freuen uns auf die Kids! Für uns ist 'Kibelino' nicht irgendein Betreuungsprogramm – es ist uns eine Herzensangelegenheit“, betont Schneider.

Ein Betreuungsplatz für alle Ferienwochen im Jahr 2013 ist online unter www.kibelino.de buchbar. Die Anmeldung kann auch zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle des ESV München (Margarethe-Danzi-Str. 21) erfolgen: Montag bis Donnerstag 15 bis 20 Uhr, Freitag 12 bis 17 Uhr. Mit der Überweisung wird der entsprechende Umfang der Betreuung inklusive Mittagessen mit einem Getränk im „Primafila“ gebucht. Mögliche Eintritte für den Eventtag sowie die Übernachtung mit Frühstück sind im Preis enthalten. Weitere Informationen sind bei Anton Schneider unter kibelino@esv-muenchen.de erhältlich.