Schüler spenden an Tafel | Wochenanzeiger

Sie haben Crèpes gebacken, Weihnachtsschmuck gebastelt, Kerzen gezogen und Adventskränze gebunden und außerdem hat der Elternbeirat Plätzchenmischungen verkauft. Beim Weihnachtsmarkt der Realschule Unterpfaffenhofen konnten die rund 900 Schüler insgesamt rund 2.400 Euro einnehmen. Der Erlös geht zur Hälfte für ein Projekt an die Schule, die andere Hälfte haben die Schüler an die Germeringer Tafel gespendet. Die Entscheidung haben die Schüler gemeinsam mit ihren Klassenleitern diskutiert und dann mit dem Schulforum und dem Elternbeirat besprochen. „Armut gibt es auch in dem vergleichsweise reichen Landkreis Fürstenfeldbruck“, sagte Realschulleiter Christoph Breuer. Sie ist oft näher als manch einer glaubt. „Wir haben auch Fälle an unserer Schule“, weiß Breuer. Da gibt es Schüler, die ohne Frühstück und Pausenbrot in die Schule kommen, „die betteln sich dann die übriggebliebenen Brote oder Reste der Mitschüler ab“, hat Breuer beobachtet. Die Schule hat reagiert und ein offenes Frühstück eingeführt. Von 7.15 bis 7.45 Uhr können alle Schüler die wollen – egal ob arm oder reich – gemeinsam Müsli essen, Pfannkuchen backen und Semmeln verzehren. Es gibt heißen Tee und als Ansprechpartnerin eine ehrenamtliche Mutter. Das Projekt soll ausgeweitet werden. „Hier könnten wir weitere Helfer gebrauchen“, so Breuer.

Aber die Schule möchte auch anderen Bürgern helfen und unterstützt deswegen die Germeringer Tafel. Schulsprecher Bahram Khalid aus der 10d und die 2. Schülersprecherin Janine Neckar aus der 10c haben gemeinsam mit Schulleiter Breuer und den beiden Verbindungslehrern Monika Matthes und Markus Schewe die Germeringer Tafel besucht, um den Scheck persönlich an den Leiter der Einrichtung, Jürgen Quest, zu überreichen.

An diesem Tag sind die Regale leer. Die Verteilung der gespendeten Lebensmittel hatte am Vortag stattgefunden. „Dann ist hier alles voll und obwohl die Ausgabe erst um 10 Uhr beginnt, warten die Ersten bereits seit 6.45 Uhr“, erzählt Quest. Immer mehr Bedürftige kommen zur Germeringer Tafel. Damit es nicht zu voll wird, werden die Kunden in Gruppen aufgeteilt. Fünf Helfer sind damit beschäftigt die Taschen der Leute mit frischem Obst und Gemüse, Milchprodukten, Brot und anderen Lebensmitteln zu füllen, dennoch gibt es lange Wartezeiten. Viele Lebensmittelgeschäfte und Discounter aus der Region spenden an die Tafel. Die ganze Woche sind die ehrenamtlichen Helfer damit beschäftigt die Waren zu sortieren, Großpackungen aufzuteilen und Lebensmittel abzuholen. „Wir brauchen immer wieder Helfer“, erklärt Quest. Breuer erklärte spontan, dass die Schule sich auch hier engagieren will.