Veröffentlicht am 15.11.2012 11:52

Solche Schüler braucht das Land!

Der Musikkurs Q12 des Carl-Spitzweg-Gymnasiums zeigt soziales Engagement: „Wir brauchen möglichst viele Besucher, die unser Projekt unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen!” (Foto: E.S.)
Der Musikkurs Q12 des Carl-Spitzweg-Gymnasiums zeigt soziales Engagement: „Wir brauchen möglichst viele Besucher, die unser Projekt unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen!” (Foto: E.S.)
Der Musikkurs Q12 des Carl-Spitzweg-Gymnasiums zeigt soziales Engagement: „Wir brauchen möglichst viele Besucher, die unser Projekt unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen!” (Foto: E.S.)
Der Musikkurs Q12 des Carl-Spitzweg-Gymnasiums zeigt soziales Engagement: „Wir brauchen möglichst viele Besucher, die unser Projekt unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen!” (Foto: E.S.)
Der Musikkurs Q12 des Carl-Spitzweg-Gymnasiums zeigt soziales Engagement: „Wir brauchen möglichst viele Besucher, die unser Projekt unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen!” (Foto: E.S.)

„Bildung durch Kooperation, Verantwortung und Menschlichkeit“ lautet das Leitbild des Carl-Spitzweg-Gymnasiums (CSG), das im Schuljahr 2011/12 von den Gremien beschlossen worden ist. Seitdem arbeiten Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler daran, dieses Ideal umzusetzen und in den Schulalltag zu implementieren. Wie gut dies funktioniert, zeigt der Musikkurs Q12 mit seinem Praxisseminar: Seit einem Jahr legt sich die 15-köpfige Gruppe ins Zeug, um ein Benefizkonzert auf die Beine zu stellen – und das aus eigener Kraft.

„Ziel des Praxisseminars ist das Erlernen von Selbstständigkeit und Verantwortung“, erklärt die Schülerin Sabrina Wiesnet. „Außerdem sollen wir dadurch einen ersten Einblick in diese Berufsrichtung erhalten.“ Bereits in der zehnten Klasse mussten sich die Schüler für ein Praxisseminar entscheiden, welches sie in der elften Klasse belegen wollten. Dabei war das Thema nur grob vorgegeben, nämlich „Konzert“. Für die Veranstaltung hatten sie ein Jahr Vorbereitungszeit und fiebern nun gespannt dem Ergebnis ihrer Anstrengungen entgegen, das sich am Gelingen und an der Besucherzahl des Benefizkonzertes, das unter dem Motto „Come on, let's get generous!“ steht, zeigen wird.

Planung, Planung, Planung

Zu Anfang des Projekts musste das Thema zunächst konkretisiert werden, wobei sich alle Mitwirkenden schnell darauf einigten, ein Benefizkonzert ausrichten zu wollen: „Auf diese Weise erlernen wir Selbstständigkeit für einen guten Zweck“, meinen die jungen Organisationstalente, denen Musiklehrer Ludwig Hartmann viel Raum für Kreativität und Eigenverantwortung einräumt. Um effizient vorgehen zu können, wurden als nächstes Teams für verschiedene Aufgabenbereiche gebildet: Veranstaltungsort, Vorband, Band, Werbung, Website und Kosten-Manager. So trägt jeder seinen Teil zum Projekt bei, was jedoch auch regelmäßige Kommunikation erfordert, damit alle auf dem neuesten Stand bleiben. Unter den Kursteilnehmern findet daher ein dauernder Informationsaustausch sowohl per E-Mail als auch mittwochs von 13.35 bis 15.05 Uhr im Musikunterricht statt.

Als Hauptband wurde „Jamaram“ kontaktiert, dessen Sänger Tom Lugo einst selbst Schüler des CSG war und deren Mitglieder aus München und Umgebung stammen. Die acht Jungs sind bekannt für ihr soziales Engagement, denn sie unterstützen schon seit Jahren Hilfsprojekte und Schulen in Afrika, insbesondere den Verein „Go Ahead!“. Die Hälfte der Konzerteinnahmen soll daher dieser sozialen Organisation zugute kommen, die andere Hälfte soll dem Familienkreis behinderter und schwerkranker, sterbender Kinder (BUSS-Kinder e.V.) gespendet werden. Über die soziale Aktivität der Schüler zeigte sich der Drummer von „Jamaram“, Max Alberti, äußerst erfreut und nahm dazu Stellung: „Das Konzert ist für uns in vielerlei Hinsicht ein Heimspiel: Die Band existiert seit mehr als 12 Jahren und ist in dieser Zeit schon weit gereist. Angefangen aber hat alles im Fünf Seen Land, seinen Jugendhäusern, an den Schulen und auf kleinen Festivals. Einer der ersten Auftritte war natürlich auch das Schulfest des Carl-Spitzweg-Gymnasiums, wo unser Sänger Tom Lugo schon damals mit Ludwig Hartmann zusammenarbeitete. Nun, nach all den Jahren, kehren wir also zurück zu dieser Schule, die schon damals an uns glaubte. Besonders schön daran ist, dass die neue Generation nicht nur ein Konzert auf die Beine stellt, sondern diese Gelegenheit auch noch nutzt, um auf 'Go Ahead!' aufmerksam zu machen, eine Organisation, die wir schon seit vielen Jahren unterstützen. Es ist uns also eine zweifache Ehre wieder in Germering, für das CSG und seine Schüler spielen zu dürfen.“

Probleme und Lösungsansätze

Natürlich läuft bei der Organisation eines solch großen Konzertes nicht immer alles reibungslos. So hatten die Musikkursler auch mit Problemen zu kämpfen, die es zu bewältigen galt und noch gilt: „Zum einen war es schwierig, ernst genommen zu werden. Die Planung eines Benefizkonzertes ist ein sehr seriöses Thema, das jungen Menschen kaum zugetraut wird“, bedauert die Gruppe. „Zudem sind viele von uns noch nicht volljährig, weshalb wir die Räumlichkeiten der Stadthalle Germering nicht eigenständig mieten konnten. Hier ist allerdings Herr Hartmann unterstützend eingesprungen. Sobald die Leute gemerkt haben, dass das Gymnasium und der Lehrer hinter uns stehen, hat sich dieses Problem erledigt.“

Außerdem stimmte es die Schüler traurig, dass sich kaum Sponsoren finden ließen und Medien sich selten bereit erklärten, kostenlos Werbung zu schalten. Lediglich ein Radiosender und wenige Zeitungen kamen dieser Bitte nach. Dies erhöhte die Notwendigkeit, eigenständig die Werbetrommel zu rühren: „Wir haben Flyer verteilt, Plakate aufgehängt und kräftig auf Facebook gepostet“, so Sabrina Wiesnet.

Jeder Besucher zählt

Um die Unkosten zu decken, müssen beim Konzert mindestens 5.000 Euro eingespielt werden. Doch damit ist nicht alles getan, schließlich soll ja noch etwas für den guten Zweck überbleiben. Die Schüler hoffen daher auf viele Interessierte, Engagierte und Gäste, die ihr langwieriges Projekt durch ihren Konzertbesuch unterstützen und zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 22. November, im Orlandosaal der Stadthalle Germering (Landsberger Str. 39) statt. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Karten sind für 12 Euro beim SW Kartenservice-Germering unter Tel. (089) 8949015, über das Carl-Spitzweg-Gymnasium unter Tel. (089) 89437020 oder online unter www.benefizkonzert-jamaram.jimdo.com erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse ab 18.30 Uhr für 15 Euro.

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