Veröffentlicht am 25.09.2012 14:03

Lesepaten für Schulanfänger gesucht

Schon eine Stunde individueller Förderung pro Woche bewirkt oft große Fortschritte. (Foto: Tatendrang)
Schon eine Stunde individueller Förderung pro Woche bewirkt oft große Fortschritte. (Foto: Tatendrang)
Schon eine Stunde individueller Förderung pro Woche bewirkt oft große Fortschritte. (Foto: Tatendrang)
Schon eine Stunde individueller Förderung pro Woche bewirkt oft große Fortschritte. (Foto: Tatendrang)
Schon eine Stunde individueller Förderung pro Woche bewirkt oft große Fortschritte. (Foto: Tatendrang)

Zum Start des neuen Schuljahres sucht die Freiwilligen-Agentur Tatendrang weitere Lesepatinnen und Lesepaten, die mit Schulanfängern mit geringen Deutschkenntnissen sprechen und lesen üben.

Wie wichtig diese Unterstützung für die Kinder ist und wie viel Freude die Aufgabe macht, weiß Marianne Schumann (68 Jahre), die seit drei Jahren als Lesepatin aktiv ist. Regelmäßig geht sie in die Grundschule am Gotzinger Platz und übt mit zwei Mädchen aus dem Irak jeweils einmal in der Woche eine Schulstunde lang Lesen und Sprechen. „Mein Lesekind hat innerhalb eines Jahres den Sprung aus der Übergangsklasse direkt in die dritte Klasse der Grundschule geschafft,“ berichtet die Lesepatin, „mit einer Stunde individueller Förderung pro Woche kann man bei den Kindern sehr viel bewirken. Gerade die persönliche Zuwendung tut den Kindern gut und stärkt ihr Selbstwertgefühl.“

Die Psychologin wollte auch nach Ende ihrer Berufstätigkeit etwas Sinnvolles tun, gleichzeitig macht ihr das Engagement bei Lesezeichen großen Spaß: „Das Zusammensein mit den Kindern ist erfrischend,“ erzählt Marianne Schumann, „ich komme jedes Mal ganz beschwingt aus der Schule nach Hause“. Ihr „Lesekind“ hat den Übertritt bewältigt und ihr einen Brief geschrieben. „Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft“ stand darin, „Du hast immer an mich geglaubt.“

Schulungen und Treffen

Die Lesepaten gehen einmal pro Woche am Vormittag in „ihre“ Schule, um mit dem Kind in einem „Lesezimmer“, oft parallel zum Unterreicht, zu üben. Dabei ist die enge Kooperation mit den Schulen ein wesentlicher Pfeiler des Projekts. Die Lesepaten sprechen sich regelmäßig mit den Klassenlehrerinnen ab, die sich durch das freiwillige Engagement unterstützt fühlen. Dazu kommt ein klarer organisatorischer Rahmen: Die Projektleiterin Christa Elferich kommuniziert regelmäßig mit den Schulleiterinnen und Schulleitern. Tatendrang hilft bei allen Fragen und steht den Lesepaten als Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem bietet Tatendrang regelmäßige Lesezeichen-Schulungen und Treffen für die Freiwilligen an.

Eine ausgezeichnete Idee

Den Start von „Lesezeichen” ermöglichte 2008 eine Förderung des Rotary Club München. 2011 wurde das Projekt von der Stiftung BEST (Bürgerschaftliches Engagement zu sozialen Themen) der Stadt München ausgezeichnet. Das „Lesepaten-Modell“ von Tatendrang ist inzwischen so erfolgreich, dass an 26 Münchner Schulen nahezu 200 Lesepaten beteiligt sind.

Das Projekt Lesezeichen stellt sich interessierten zukünftigen Lesepaten am Montag, 1. Oktober, ab 18 Uhr vor. Veranstaltungsort ist die Freiwilligen-Agentur Tatendrang, Liebherrstr. 5 (Rgb.), 80538 München. Weitere Informationen und Kontakt: Tel.: (089) 4522411–0, E-Mail: tatendrang@freiwilligenagentur.de, www.tatendrang.de

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