Alle 27 Minuten wird auf Deutschlands Straßen ein Kind unter 15 Jahren von einem Auto erfasst – oft nur deshalb, weil es nicht oder zu spät gesehen wird. Im Herbst verunglücken Kinder dabei deutlich häufiger als im Sommer. Die Stiftung „Gelber Engel“ des ADAC, die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und die Deutsche Post AG haben sich daher auch 2012 vorgenommen, alle diesjährigen Schulanfänger mit kostenlosen, leuchtend gelben Sicherheitswesten auszustatten. Allein in Bayern beteiligen sich 2.269 Schulen an dem Projekt. Insgesamt statten der ADAC und seine Partner 104.748 Schulanfänger im Freistaat mit Sicherheitswesten aus.
Erstklässler sind dem Straßenverkehr längst nicht so gewachsen wie ältere Kinder und Erwachsene. Sie reagieren laut ADAC auf Unvorhergesehenes dreimal langsamer als Erwachsene, sie können Geräusche noch nicht richtig orten, sie sind unerfahren, sie lassen sich leicht ablenken und sie können - weil ihr Gesichtsfeld eingeschränkt ist - von der Seite herannahende Gefahren nicht sofort wahrnehmen.
„Unser Ziel ist es, die Zahl von verunglückten Kindern drastisch zu senken”, erklärte ADAC-Vizepräsident Dr. August Markl bei der Auftaktveranstaltung für Oberbayern im Verkehrszentrum des Deutschen Museums. Dort verteilten er und seine Partner die ersten Sicherheitswesten an die Erstklässler der Pfeuferschule. Trägt ein Kind eine der reflektierenden Westen, kann es von anderen Verkehrsteilnehmern schon aus 150 m Entfernung gesehen werden und wird damit sechsmal früher als ohne Weste erkannt. So können Unfälle vermieden und Leben gerettet werden. Der ADAC hofft daher, dass die Kinder die Westen nicht nur auf dem Schulweg tragen, sondern auch in der Freizeit.