Seit 1980 verleiht die Gemeinde Gauting den mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Günther-Klinge-Preis, einem der ersten Kunstpreise im Landkreis überhaupt. Benannt nach dem Mäzen Günther Klinge ehrt Gauting damit Kunstschaffende aus Theater, Literatur, Film, Malerei, Musik und gestaltende Kunst, die sich auch innerhalb der Gemeinde verdient gemacht haben.
„Die Auswahl hier bei uns ist riesig. Wir sind wahrhaft begnadet mit vielen ausgezeichneten Künstlern und Kunstschaffenden“, meinte Bürgermeisterin Brigitte Servatius. „Wir als Kuratorium schöpfen quasi aus dem Vollen.“ Mit einigem Stolz könne die Gemeinde auf nun über 30 Jahr Klinge-Preis zurückblicken.
Mit dem Klinge-Preis 2012 ehrt die Gemeinde gleich drei Künstler. Zum einen den in Gauting aufgewachsenen Bildhauer Ulrich Schweiger, der ursprünglich Philosophie studierte, aber nach fünf Semestern umsattelte und sein Handwerk an der Holzbildhauerschule in Garmisch lernte. „Bildhauerei ist die andere Seite der Philosophie“, erklärte der 41-Jährige seine Lebenseinstellung und freute sich sehr über den Preis. „Er beflügelt mich zu neuen Taten.“
Der zweite Preisträger ist der Schauspieler Sebastian Hofmüller, der sich schon als Jugendlicher dem Theater in Gauting verschrieben hatte. „Er war der Vereinsvorsitzender des Kulturspektakels und wir erkannten und kaperten sein Organisationstalent schnell für unser Theaterforum“, erinnerte sich Laudator Hans-Georg Krause. Im bosco beschritt Hofmüller mit seinen ersten Lesungen den Weg in die Schauspielerei. „Sebastian möchte Geschichten lebendig machen und die Menschen in eine andere Welt entführen.“ Das sei ihm stets gelungen, als Theater- und Filmschauspieler auch weit über die Grenzen Gautings hinaus.
Der dritte Klinge-Preis 2012 ging an die Big Band des Otto-von-Taube-Gymnasiums und dessen Gründer und Leiter, Rupert Wierer. Der hatte 1986 die Band als „Combo“ gegründet, „just for fun“, wie er erklärte. Mittlerweile hat die Big Band selbst schon bekannte Musiker hervorgebracht, wie den Saxophonisten Max von Mosch, Klingepreisträger 2005, Ulrich Wangenheim und Frank Wuppinger, Leiter des Nürnberger „L’Orchestre Europa“.
„Sie alle sind der Beweis, dass es mit großer Begeisterung und großem Aufwand möglich ist, sich im heutigen Schulsystem musikalisch zu betätigen und die Freude daran bis ins Erwachsenenalter hineinzutragen“, sagte Laudatorin Sylke Wischnevsky, die Direktorin des Gymnasiums, an die gesamte anwesende Big Band gewandt.
Orchesterleiter Wierer lobte sie: „Wir wissen, welchen Schatz wir am Gymnasium an unserer Big Band haben.“ Es sei alles andere als leicht, ein Orchester bei jährlich wechselnden Schülern auf derart hohem Niveau zu halten und die Jugendlichen trotz G8 zum Üben und Proben zu motivieren. Sie freue sich mit den Jugendlichen und ihrem Big-Band-Leiter über den Preis. Doch nicht nur sie könnten stolz darauf sein, „auch für unsere Schulfamilie ist der Preis ein wunderbares Signal.“