„Petri Heil“ heißt es vom Fischereiverein „Fischwaid München“, der viele Gewässer in München und Umgebung besitzt oder gepachtet hat und damit dem leidenschaftlichen Fischer eine große Auswahl zum Angeln bieten kann. Der Fischereiverein sieht seine Funktion jedoch nicht nur darin, Fische zu fangen. Engagiert setzt sich die Fischwaid München für den Artenschutz in den eigenen Gewässern ein.
„Frische Fische, gute Fische“, sagt der Volksmund. Beim Fischen geht es jedoch um weit mehr als darum, den größten Fisch zu fangen, der dann gesalzen und gepfeffert zum Abendessen genossen werden kann. Fischen, das bedeutet für Vorstandsmitglied Arend Riddering vom Fischerverein Fischwaid München zugleich Naturverbundenheit und Ausgeglichenheit: „Es ist einfach etwas Schönes, am Wasser zu sitzen und in der Natur zu sein. Natürlich freut man sich, wenn man auch etwas fängt, aber das ist nur ein Teil des Fischens. Es ist vor allem die Ruhe am Wasser, die das Fischen für mich ausmacht.“ Um einen Ausgleich zum Stress im Beruf zu schaffen, entschied sich Riddering 2004 dem Fischereiverein beizutreten. Seither fischt er in den zahlreichen Gewässern, die dem Verein zur Verfügung stehen. Neben dem Nasenbach, der als ein fast naturbelassener Bach ein großes Artenspektrum bietet, gibt es am Waldsee bei Geisenfeld die Möglichkeit Regenbogenforelle, Zander, Hecht und Saibling zu angeln und am Baggersee Wieling, bei Starnberg, Karpfen und Schleien zu fischen. Zum Refugium des Fischervereins gehören unter anderem auch die Vils in Taufkirchen, der Baggersee Eching in Lohhof und der Klosterweiher in Scheyern.
„Unter Einhaltung der Schonzeiten ist es eigentlich das ganze Jahr über möglich zu fischen“, erklärt Riddering. Nur wenn ein See oder Bach vereist ist, wird das Angeln untersagt. Seit Ende Februar hat nun vor allem die Bachforelle Saison, die sowohl im Nasenbach als auch in der Vils gut anbeißt.
„Unsere Aufgabe ist es nicht nur Fische zu fangen, sondern auch Artenschutz zu betreiben“, berichtet Riddering über das Engagement des Vereins. Die Fischwaid München kümmert sich aktiv um den Artenschutz in den eigenen Gewässern. Ein aktuelles Projekt des Vereins ist es, in einer eigens eingerichteten Schonstrecke im Nasenbach, Bachforellen mit Hilfe von Brutröhren heranzuziehen. Ebenfalls sind die Vereinsmitglieder bestrebt, die Nase (Süßwasserfisch) wieder vermehrt in die eigenen Gewässer einzubringen. Unterstützt wird die Fischwaid München vor allem durch den Fischereiverband Oberbayern, dem sie angehört. Besonders der geschützte Kormoran und der Gänsesäger stellen da eine Bedrohung für die Bestrebungen der Artenschützer dar. „Der Kormoran frisst etwa vier bis sechs Kilogramm Fischbrut und Fisch pro Woche“, erklärt Riddering.
In der Gaststätte „Fraunhofer“ wurde der Fischerverein „Fischwaid München“ im Jahr 1965 gegründet. Seither wuchs die Mitgliederzahl auf nunmehr 450 heran, davon etwa 40 Fischerinnen. Insbesondere die Jugendarbeit wird im Verein stark gefördert. „Weg vom PC und dem Gameboy“ sei das Motto, erklärt Riddering. Der Fischerverein bietet Jugendlichen viele Angebote: Gruppenfischen, Jugendzeltlager in der Pfingstferien oder Besuche bei befreundetet Fischervereinen, um gemeinsam zu fischen. Im eigenen Jugendraum des Vereins kann das Fliegen- und Knotenbinden gelernt werden. Diese Fertigkeiten werden dann wichtig, wenn man im Frühjahr oder Herbst zum Fliegenfischen an die Isar möchte.
Die Fischwaid München bietet zudem die Möglichkeit, den zum Fischen notwendigen Fischereischein zu machen. Im Vorbereitungskurs wird mit Schulungen über Fisch-, Geräte- oder Rechtskunde auf die staatliche Fischerprüfung vorbereitet.
Weitere Informationen über den Verein gibt es auf www.fischwaid-muenchen.de oder per Tel. (089)3599596 und E-Mail: post@fischwaid-muenchen.de .