Veröffentlicht am 07.03.2012 15:48

Die Künstlerblosn hautnah erleben

Winfried Frey war sieben Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Vorstandhochzeit anno 1905”, der den Ball organisiert. (Foto: pi)
Winfried Frey war sieben Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Vorstandhochzeit anno 1905”, der den Ball organisiert. (Foto: pi)
Winfried Frey war sieben Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Vorstandhochzeit anno 1905”, der den Ball organisiert. (Foto: pi)
Winfried Frey war sieben Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Vorstandhochzeit anno 1905”, der den Ball organisiert. (Foto: pi)
Winfried Frey war sieben Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Vorstandhochzeit anno 1905”, der den Ball organisiert. (Foto: pi)

Am Freitag, 27. April, steigt im Festsaal des Hofbräuhauses wieder Münchnes berühmtester Künstlerball, die Vorstadthochzeit, bei der alle Gäste in Tracht oder im Kleidungsstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts kommen. Eine der Hauptattraktionen in diesem Jahr wird die Welturaufführung der Glasscherbenviertelrevue mit fernsehbekannten Künstlern sein. Die Münchner Wochenanzeiger sprachen mit Winfried Frey, Schauspieler, Autor, Moderator und Regisseur und Mitglied des Vereins Vorstadthochzeit anno 1905 e. V.

Winfried Frey ist seit 7. März immer mittwochs um 18.30 Uhr in der bayerischen Serie „München 7” als Polizeihauptmeister Hans Kneidel in der ARD zu sehen. Live erleben kann man ihn am 18. März um 16 Uhr als Engel Bonifatius beim legendären Starkbieranstich Truderinger Ventil 12. im Kulturzentrum Trudering, am 24. März in der Gründwalder Einkehr beim Starkbieranstich der Parteifreien und natürlich am 27. März bei der Vorstadthochzeit anno 1905 e. V. Weitere TV- oder Theatertermine können auf der Homepage www.winfried-frey.de eingesehen werden.

Künstlerball Vorstadthochzeit anno 1905, warum sollte man Ihrer Meinung nach hingehen?

Aus Spaß an der Freud, aus Lust am Tanz und weil's ein Grund zum Feiern ist. Es ist ein besonderes Flair, wenn man die verrückte Künstlerblosn hautnah erlebt. Schauspieler, Sänger, Maler, Musiker usw. sind ganz normale Menschen, die halt mehr im Focus stehen. Die Veranstaltung ist von und für Volkskünstler. Und da ist die Verschmelzung ja im Wort bereits enthalten – Volk und Künstler feiern gemeinsam. Die gemeinsame Verbindung sind die Kostüme und des macht's auch so besonders.

Warum sind Sie dabei?

Mei, in unserem Beruf ist alles sehr schnelllebig. Man arbeitet oft zwei bis vier Wochen sehr intensiv zusammen, kollegiale Freundschaften bahnen sich an und dann sieht man sich drei Jahre nicht mehr. Einmal jährlich mit Leuten zusammenzutreffen, die man gerne mag und dann bei so einem zünftigen Anlass, ist eigentlich schon Grund genug. Außerdem hat der Ball eine über hundertjährige Tradition, und ich bin grundsätzlich dafür Traditionen und Brauchtum aufrecht zu erhalten.

Sie waren auch mal Bräutigam, oder?

(lacht) Ja das war eine sehr schräge Nummer. Gemeinsam mit meiner Ehefrau Petra Auer-Frey als Braut. Damals war sie die „Gretl” und ich bin nicht nur in die Figur des „Kasperl Larifari” geschlüpft, sondern auch aus einem – extra dafür von der Bühnenbauabteilung hergestellten – goldenen Ei. Franz Graf von Pocci hat seinerzeit eine Karikatur hergestellt, in der der Kasperl – symbolisch der Humor – nicht geboren wird, sondern ausschlüpft. War sehr zünftig und heuer wird es das bestimmt auch wieder. Freue mich schon auf das diesjährige Hochzeitspaar, die bringen optisch schon die entsprechende Würze mit, damit die „Zeremonie” skurril wird.

Sie waren sieben Jahre Vorsitzender, juckt's da nicht in den Fingern?

Gar nicht. Mit Jürgen Kirner haben wir einen wunderbaren Vereinsvorstand gefunden. Er macht das hervorragend. Uns verbindet eine langjährige private Freundschaft. Solche Ehrenämter werden, glaube ich, nur unter Politikern entsprechend „geschachtert”, ich persönlich finde sie absolut überbewertet. Wissens', es ist wie in jedem anderen Verein, es gibt eine handvoll Leute, die die Arbeit machen. Und die müssen z'amm'halten, des is die Hauptsach'.

Ihr Wunsch für die Zukunft der Vorstadthochzeit anno 1905 e. V.?

Nachwuchs. Sowohl bei den Gästen als auch bei den Mitgliedern. Es gibt eine junge Volksmusik, -schauspieler und -künstlerszene, die man durchaus herzeigen kann. Wäre schön, wenn die sich für den Künstlerball interessieren und einbringen würden. Das gilt natürlich auch für die Gäste, jeder der interessiert und begeisterungsfähig ist, ist herzlich willkommen. Damit es auch dieses Jahr wieder eine gelungene Mischung aus zünftig-moderner Musik, herrlich-skurrilen Darstellungen und feucht-fröhlichen Tänzen wird. Auf ein rauschendes Fest in dieser Traditions-Ball-Nacht!

Karten gibt es im Vorverkauf unter www.muenchenticket.de oder Tel. (0180) 54818181.

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