Veröffentlicht am 13.12.2011 13:11

Container für die übervolle Herterichschule

Die Herterichschule in Solln. (Foto: job)
Die Herterichschule in Solln. (Foto: job)
Die Herterichschule in Solln. (Foto: job)
Die Herterichschule in Solln. (Foto: job)
Die Herterichschule in Solln. (Foto: job)

Eine zweigeschossige „mobile Schulraumeinheit” (sprich: Container) soll an der Herterichschule die unzureichende Raumsituation entspannen - allerdings wohl erst im nächsten Schuljahr. Für die Aufstellung und Einrichtung werden 1,6 Millionen Euro bereitgestellt. Wie Stadtschulrat Rainer Schweppe auf eine Anfrage der CSU-Stadträtinnen Manuela Olhausen und Beatrix Burkhardt mitteilte, werden sich in den Containern zwei Klassenzimmer, eine Küche und ein Speisesaal zur Nutzung durch 200 Personen sowie Sanitär- und Nebenräume befinden. Spätestens zum Beginn des nächsten Schuljahres sollen die Container genutzt werden können und dann mindestens zehn Jahre lang zur Verfügung stehen.

Im laufenden Schuljahr werden Klassenräume weiterhin sowohl für den Unterricht als auch für die Mittagsbetreuung von Karfunkel genutzt - eine Doppelnutzung, die Schweppe als eine „übliche und einvernehmliche Praxis” in München bewertet: Nur dank dieser Notlösung seien Einrichtung bzw. Erweiterung von Mittagsbetreuungen überhaupt möglich.

Bereits im Sommer letzten Jahres hatte die CSU Maßnahmen gegen die prekäre Raumsituation der dortigen Mittagsbetreuung gefordert. Während das Bildungsreferat mit einer überzeugenden Lösung auf sich warten ließ, haben Eltern in diesem Jahr den neuen Verein MITA Herterichschule gegründet und mit Unterstützung der Pfarrei St. Johann Baptist 24 zusätzliche Mittagsbetreuungsplätze geschaffen. Etliche Sollner Schulkinder haben aber weder in den städtischen Horte noch in den beiden Initiativen MITA und Karfunkel einen Platz bekommen können. Nicht nur in diesem Schuljahr besteht erhöhter Bedarf an Mittagsbetreuung, auch im kommenden Schuljahr wird es zum zweiten Mal gleich fünf Eingangsklassen geben, was die Lage alles andere als leichter machen wird.

Neben der Aufstellung der Container will die Stadt die Planung für das neue Kinderhaus an der Herterichstraße 30 a vorantreiben. Wenn dieses Kinderhaus fertig ist, kann die bisher in der Grundschule untergebrachte Kindergartengruppe dorthin umziehen und weitere Schulräume freigeben. Das Kinderhaus soll 2014 fertig sein und Krippe, Kindergarten sowie zwei Hortgruppen (für 50 Schüler) beherbergen. Schweppe rechnet dann mit einer „deutlichen Entspannung”. Die Karfunkel-Vorstände Ingrid Lipp und Norbert Joa sind weniger optimistisch: Da das neue Kinderhaus die Kinder aus dem dann wegfallenden Hort an der Konrad-Witz-Straße übernehme, werde es in der geplanten Einrichtung lediglich 14 wirklich neue Plätze für Hortkinder geben.

Der Stadtschulrat setzt zudem auf die Einrichtung eines Ganztagszuges in der Herterichschule ab dem Schuljahr 2012/13. Die Einrichtung eines Ganztageszuges muss die Schule beantragen; Schulleiterin Karin Ackermann will im Frühjahr über einen solchen Antrag entscheiden. Ob Ganztagesklassen eingerichtet werden, hängt nicht nur vom Bedarf der Familien ab, sondern auch davon, ob ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen.

Die von Manuela Olhausen und Beatrix Burkhardt vorgeschlagene Anmietung von Wohnräumen in der Stridbeckstraße 11 für die Mittagsbetreuung „Karfunkel” ist indes nicht möglich: Zwar gehören diese Räumlichkeiten der Stadt, das Kommunalreferat lässt die Umnutzung der Wohnräume wegen des Wohnungsmangels in München aber nicht zu. Karfunkel bedauert dies, denn das Haus befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Schulgeländes und einige dort benötigten Räume stehen derzeit leer. Wie das Kommunalreferat mitteilte, ist eine Wohnung in dem Haus bewohnt, eine andere wird gerade renoviert und die übrigen drei sollen möglichst schnell wieder vermietet werden.

north